Würzburger Kickers: Wieder Ärger über den Schiedsrichter
Sebastian Schuppan findet erneut deutliche Worte
Der Einstand von Bernhard Trares, dem bereits dritten Cheftrainer dieser Saison der Würzburger Kickers nach Michael Schiele und Michael Antwerpen, hat sich mit einem 2:1-Heimsieg gegen Hannover 96 vielversprechend angelassen, doch die Wende zum Besseren ist damit letztlich nicht eingetreten. Stattdessen verloren die Kickers danach bei Jahn Regensburg mit 1:2 und unterlagen am Sonntag dem SV Sandhausen, just mit dem Würzburger Aufstiegscoach Schiele auf der Bank, mit 2:3.
Die Lage am Tabellenende mit weiterhin nur vier Punkten und mittlerweile sieben Zählern Rückstand selbst auf Relegationsplatz 16 bleibt damit höchst angespannt. Im Derby beim 1. FC Nürnberg und danach im Kellerduell gegen den FC St. Pauli muss nun zwingend gepunktet werden, soll die Lage nicht schon an Weihnachten weitgehend aussichtslos sein.
Gegentreffer zum 1:2 als Knackpunkt
Dann hoffen die Kickers sicherlich auch auf mehr Glück mit Schiedsrichterentscheidungen, das den Unterfranken bislang nur bedingt hold war. Nach der Pleite gegen Sandhausen haderten Trainer Bernhard Trares und Sportvorstand Sebastian Schuppan wie schon in der Vorwoche nach der Pleite in Regensburg wieder mit dem Unparteiischen.
Die Würzburger Verantwortlichen haderten dabei nicht mit der fraglos berechtigten roten Karte für Ewerton in der 74. Minute, sondern vor allem mit dem umstrittenen Pfiff von Sören Storks vor dem Freistoß, den Sandhausen zum 1:2 nutzte. „Der Zweikampf vor dem Freistoß, der zum 2:1 führt, war spielentscheidend. Das ist eine Frechheit, diesen zu pfeifen. Der Linienrichter steht fünf Meter entfernt und Leroy spielt klar den Ball“, kritisierte Coach Trares auf der vereinseigenen Webseite den Schiedsrichter, ließ dann aber auch die eigenen Versäumnisse nicht unerwähnt: „Allerdings müssen wir den Standard besser verteidigen.“
Schuppan ordnete die Partie gegen Sandhausen in den Gesamtkontext der Saison ein: „Sky hat vor der Partie vier klare Fehlentscheidungen bescheinigt. Das angebliche Foul vor dem 2:1 ist nun die fünfte. Das ist brutal. Das zieht uns den Boden unter den Füßen weg“, so der Sportvorstand, der dabei auch das dritte Gegentor ansprach, vor dem sich Sandhausens Nikolas Nartey zumindest sehr robust gegen Florian Flecker durchsetzte. „Der Schiedsrichter hat mit zweierlei Maß gemessen, wie der Zweikampf in der Entstehung zum 3:1 zeigt.“
Schon vergangene Woche hatte Schuppan die Frage aufgeworfen, ob die Kickers in der 2. Bundesliga überhaupt gewünscht sind. Die Zweifel daran sind beim letztjährigen Aufstiegskapitän nun nicht geringer geworden: „Dazu fällt mir nichts mehr ein, das macht mich sprachlos. In der Hälfte der Spiele gab es ganz krasse Fehlentscheidungen gegen uns. Hier geht es ums Überleben in der 2. Bundesliga!“
Um in der 2. Bundesliga bestehen zu können, benötigen die Kickers neben mehr Glück bei Schiedsrichterentscheidungen indes auch eine Leistungssteigerung in allen Bereichen. Insbesondere muss sowohl vor dem eigenen als auch vor dem gegnerischen Tor mehr Konsequenz an den Tag gelegt werden, soll der Rückstand ans rettende Ufer nicht weiter anwachsen, sondern idealerweise schon nächste Woche verkürzt werden.