Bei Bayer Leverkusen (1:2) hat sich der VfB Stuttgart am Mittwoch im DFB-Pokal zwar sehr teuer verkauft, das Achtelfinal-Aus in letzter Konsequenz aber nicht abwenden können. Ab sofort gilt sämtliche Konzentration bei den Schwaben der Mission Wiederaufstieg. Auf dem Weg zurück ins Oberhaus erwartet der VfB nun mit Erzgebirge Aue eine nicht zu unterschätzende Mannschaft aus dem Verfolgerfeld, die mit einem Sieg im direkten Duell bis auf zwei Punkte an Stuttgart heranrücken könnte.
VfB Stuttgart: Große Auswahl in der Offensive
Bislang trafen beide Vereine erst drei Mal aufeinander. Nachdem der VfB Stuttgart 2016/17 mit einem 4:0 in Aue und einem 3:0 zu Hause beide Duelle klar für sich entscheiden konnte, endete das Hinspiel in der laufenden Spielzeit torlos. Noch hat der VfB gegen den FC Erzgebirge damit in 270 Minuten kein Gegentor zugelassen.
Nachdem Trainer Pellegrino Matarazzo in Leverkusen eine im Vergleich zum 1:1 zuvor auf St. Pauli gleich auf sechs Positionen veränderte Mannschaft ins Rennen geschickt hatte, sind auch diesmal wieder mehrere Umstellungen zu erwarten. Sicher dürfte die Rückkehr von Keeper Gregor Kobel sein, der aufgrund von leichten Problemen im Hüftbeuger im Pokal gar nicht im Kader stand. Vertreter Fabian Bredlow freilich gab bei beiden Gegentoren keine gute Figur ab und muss nun, Fitness bei Kobel vorausgesetzt, wieder weichen.
Weiterhin nicht dabei sind neben den Langzeitverletzten Marcin Kaminski und Sasa Kalajdzic auch Holger Badstuber und Marc Oliver Kempf. Ob Pellegrino wie auf St. Pauli trotz der Abwesenheit von insgesamt drei Innenverteidigern eine Dreierabwehrkette aufbieten wird, bleibt abzuwarten. Die im Pokal praktizierte Viererkette mit Wataru Endo neben Nathaniel Philipps im Zentrum scheint mehr als nur eine Alternative.
Personell verfügt Coach Matarazzo gerade im Mittelfeld und im Angriff über viele Optionen. Mario Gomez, im Jahr 2020 schon zweimal erfolgreich, ist im Sturmzentrum ein heißer Kandidat, wobei Nicolas Gonzalez und Silas Wamangituka auch Eigenwerbung betrieben haben. Laufen alle drei zusammen auf, was nicht ausgeschlossen ist, wäre wohl nur noch Platz für einen kreativen Mittelakteur. Aus dem Trio Daniel Didavi, Philipp Förster und Philipp Klement müssten dann zwei auf die Bank.
Erzgebirge Aue: Strauß statt Rizzuto?
Gemeinsam mit Stuttgart stellt Aue das beste Heimteam der Liga, doch auswärts reichte es für die Veilchen bei zehn Anläufen nur zu sechs Punkten. Zuletzt verlor Aue in der Fremde sogar dreimal in Folge. Diese Negativserie zu durchbrechen, wird ausgerechnet in Stuttgart sicher keine leichte Aufgabe. Dass im torlosen Hinspiel noch unter Interimscoach Marc Hensel 90 Minuten lang ebenso dicht gehalten wurde wie am letzten Wochenende gegen Spitzenreiter Bielefeld (0:0), dient aber als Mutmacher.
Ein Handicap für Trainer Dirk Schuster ist unterdessen das Fehlen des gelbgesperrten Calogero Rizzuto, für den sich auf der rechten Abwehrseite mit John-Patrick Strauß und Tom Baumgart zwei Alternativen anbieten. Wahrscheinlich wird die Wahl dabei auf die defensivere Ausrichtung mit Strauß fallen.
Ansonsten sind keine größeren Änderungen zu erwarten. Möglich ist aber, dass Pascal Testroet im Angriff für Florian Krüger in die Mannschaft rückt, der gegen Bielefeld mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden musste und auch zu Wochenbeginn noch über Probleme klagte.
Tipps & Quoten zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Samstag, 13 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau. Kommentator: Florian Schmidt-Sommerfeld
Unser abschließender Wett Tipp:
Das Pokal-Aus dürfte der VfB Stuttgart recht schnell abgehakt haben, zumal der Auftritt in Leverkusen als Mutmacher herangezogen werden kann. Gegen eine auswärtsschwache Elf aus Aue geht unsere Tendenz doch klar zu einem Heimsieg der Schwaben. »Jetzt mit 10.00-Quote (statt 1.36) bei bet-at-home auf Stuttgart-Sieg tippen.