Der FC St. Pauli kann direkt beim Pflichtspielauftakt im neuen Jahr den Druck auf den Hamburger SV und den 1. FC Köln erhöhen, die beide erst an den folgenden Tagen im Einsatz sind. Mit einem Sieg beim SV Darmstadt 98 könnten die Kiez-Kicker zumindest vorübergehend sogar die Tabellenführung erobern. Die Lilien haben als schwächstes Team der letzten fünf Spieltage aber etwas gutzumachen und wollen die Abstiegszone distanzieren.
SV Darmstadt 98: In der Vorbereitung deutlich stabiler
Sieben und damit die Hälfte der bisherigen 14 Duelle gegen den FC St. Pauli hat der SV Darmstadt 98 für sich entschieden, bei zwei Unentschieden und fünf Niederlagen. Zu Hause sind die Lilien gegen die Kiez-Kicker bei fünf Siegen und zwei Remis sogar noch ungeschlagen. Mit der 0:2-Niederlage im Hinspiel am Millerntor ist aber eine Darmstädter Serie von vier Erfolgen am Stück gegen St. Pauli gerissen.
In den vier Vorbereitungsspielen gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:1), den TSV 1860 München (1:0), den FC Rapperswil-Jona (0:0) und den SC Paderborn (2:1) blieb Darmstadt ungeschlagen und präsentierte sich insbesondere im Vergleich zum 2:6 kurz vor Weihnachten in Paderborn defensiv deutlich stabiler. Und das trotz des überraschenden Abgangs von Kapitän Aytac Sulu.
Ohne Sulu werden Immanuel Höhn und Marcel Franke die Innenverteidigung bilden, vor der mit Victor Palsson einer von bislang zwei Winterneuzugängen abräumen und für eine bessere Balance sorgen soll. Auf der Doppelsechs wird Palsson neben Slobodan Medojevic erwartet, sofern der Serbe nach einer im Samstagstraining erlittenen Blessur auflaufen kann.
Dadurch wird Tobias Kempe, der vor Weihnachten in der Regel im defensiven Mittelfeld auflief, frei für die Zehnerposition und kann seine Offensivqualitäten dort noch besser einbringen. Während im Sturm weiterhin Serdar Dursun gesetzt sein dürfte, schürt der zweite Neuzugang Sören Bertram den Konkurrenzkampf in der offensiven Dreierreihe. Rechts dürfte Marcel Heller seinen Platz behaupten, doch Bertram macht links Druck auf Joevin Jones.
FC St. Pauli: Meier und Allagui nur Joker?
Die Verletzungen von Henk Veerman und Philipp Ziereis haben die Planungen des FC St. Pauli, der eigentlich auf Neuzugänge verzichten wollte, über den Haufen geworfen. Während für Abwehrchef Ziereis noch ein Ersatz gesucht wird, wurde für den Angriff Alexander Meier verpflichtet, der allerdings in Darmstadt nur als Joker auf der Bank Platz nehmen wird.
Im Sturm scheint den Eindrücken aus der Vorbereitung nach zu urteilen Dimitris Diamantakos die besten Karten zu haben. Sami Allagui, der vor Weihnachten meist als hängende Spitze begann, droht derweil ebenfalls die Reservistenrolle. Grund dafür ist die Genesung von Christopher Buchtmann, der als Zehner erwartet wird.
Allagui ist aber nicht der einzige Härtefall. Weil Jeremy Dudziak und Marvin Knoll auf der Doppelsechs ein starkes Duo bildeten, bleibt wohl auch für Johannes Flum kein Platz. Ebenso dürfte es für den wieder fitten Mittelfeldallrounder Richard Neudecker nicht reichen, weil neben Buchtmann in der offensiven Dreierreihe Ryo Miyaichi und Mats Möller Daehli offenkundig die Nase vorne haben.
Im Abwehrzentrum vertritt unterdessen zunächst Youngster Florian Carstens den verletzten Ziereis als Nebenmann von Christopher Avevor. Links ist der vor Weihnachten fehlende Daniel Buballa zurück und verdrängt Jan-Philipp Kalla. Rechts profitiert Luca Zander von der Versetzung Dudziaks ins Mittelfeld.
Tipps zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Dienstag, 20.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 23.15 Uhr bei Sky Sport News HD und Sport 1. Kommentator: Hansi Küpper