Greuther Fürth erwartet den 1. FC Nürnberg zum 265. Frankenderby, das sicherlich eines der brisantesten Duelle ist, das die 2. Bundesliga in dieser Saison zu bieten hat. Nürnberg will im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Jens Keller einen Aufwärtstrend einleiten und zugleich die tabellarische Lücke von vier Punkten zum Erzrivalen aus Fürth, der mit dem bisherigen Saisonverlauf sicher zufrieden sein kann, verkleinern.
Greuther Fürth: Green fehlt, ein Duo wackelt
Nach insgesamt 264 Begegnungen quer durch alle Wettbewerbe weist Nürnberg mit 139 Siegen die klar bessere Bilanz auf, während für Fürth bei 47 Unentschieden nur 76 Erfolge notiert sind. In der 2. Bundesliga gewann der Club elf von 28 Duellen und zog bei neun Remis acht Mal den Kürzeren. Zuletzt siegte Nürnberg in der Saison 2017/18 in Fürth mit 3:1, verlor dafür aber das Rückspiel vor eigenem Publikum mit 0:2.
Fürths Trainer Stefan Leitl, dessen Vertrag kurz vor dem Derby bis 2021 verlängert wurde, hat in den vergangenen Wochen nur wenig gewechselt, muss vor der Partie gegen Nürnberg aber mindestens einmal umbauen und um zwei weitere Stammkräfte bangen. Ob die angeschlagenen Mergim Mavraj und Paul Seguin, die im Training noch kürzer treten mussten, zur Verfügung stehen, wird wohl eine kurzfristige Entscheidung.
Mavraj fehlte wegen einer Schulterblessur bereits vor der Länderspielpause beim SV Sandhausen und wäre trotz passabler Leistung seines jungen Vertreters Maximilian Bauer schon alleine wegen seiner Erfahrung enorm wichtig. Seguin, der in Sandhausen noch vor der Pause mit Rückenproblemen ausgewechselt werden musste, ist in der Form der letzten Monate auch kaum zu ersetzen. Reicht es nicht, würde Hans Nunoo Sarpei als Sechser beginnen.
Sicher nicht dabei ist derweil Julian Green, der sich im Testspiel gegen den Halleschen FC (0:0) einen Innenbandanriss zugezogen hat. Als Alternativen bieten sich im Mittelfeld neben Sarpei vor allem David Raum und Tobias Mohr an. Definitiv nicht einsatzfähig ist ansonsten nur Maximilian Sauer.
1. FC Nürnberg: Dornebusch debütiert
In Fürth dürfte man über den Trainerwechsel in Nürnberg nicht wirklich glücklich gewesen sein, ist der Club doch sowohl personell als auch taktisch sehr schwer auszurechnen. Der neue Coach Jens Keller hat sich bislang nicht wirklich in die Karten schauen lassen, wird im Vergleich zum 1:5-Debakel gegen Arminia Bielefeld unter Interimstrainer Marek Mintal aber vermutlich mehrfach umbauen.
Zu erwarten ist, dass der nachverpflichtete Felix Dornebusch direkt seinen Einstand feiert und den 18-jährigen Benedikt Willert aus dem Tor verdrängt. In der Viererkette, an der Keller festhalten dürfte, wird es dagegen nicht zwingend Umstellungen geben. Auch, weil Georg Margreitter aufgrund seiner Achillessehnenprobleme weiter keine vollwertige Alternative darstellt und die Probleme der letzten Wochen nicht nur an der letzten Reihe festgemacht werden konnten.
Nicht unwahrscheinlich ist dafür, dass Keller im Mittelfeld umbaut und für mehr Stabilität eine Doppelsechs installiert, die freilich mit Hanno Behrens und Johannes Geis eher offensiv besetzt werden könnte. Lukas Jäger, eine defensivere Option, musste wegen Knieproblemen kürzer treten und ist daher eher kein Kandidat für die Startelf. Und Ondrej Petrak konnte gegen Bielefeld als Sechser kaum Argumente in eigener Sache vorbringen.
Vor einer Doppelsechs und hinter einer Spitze ist eine offensive Dreierreihe mit dem gegen Bielefeld auf der Bank gebliebenen Nikola Dovedan als Zehner vorstellbar. Daneben dürfte Robin Hack seinen Platz sicher haben, während sich Sebastian Kerk, Iuri Medeiros und Felix Lohkemper ebenfalls Hoffnungen machen. Im Sturm würde Mikael Ishak statt Michael Frey beginnen, sofern letzterer wegen muskulärer Probleme passen muss.
Tipps & Quoten zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Sonntag, 13.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 19.30 Uhr bei Sky Sport News HD und Sport 1. Kommentator: Jürgen Schmitz
Unser abschließender Wett Tipp:
Nürnberg tritt die kurze Reise nach Fürth mit neuem Trainer und damit sicherlich auch neuer Motivation an. Alles wird Jens Keller in der Kürze der Zeit zwar nicht zum Positiven verändert haben, doch könnte eine der Lage angepasste und auf mehr Stabilität bedachte Ausrichtung zu einem knappen Auswärtssieg reichen. »Jetzt mit 12.00-Quote (statt regulär 2.60) bei Bet3000 auf Nürnberg-Sieg tippen.