Es gibt am Ende einer Saison Spiele, in denen beide Vereine mangels Zielen nicht mehr sonderlich motiviert sind. Und es gibt Partien, in denen es schlichtweg um alles geht. In letztere Kategorie fällt am 32. Spieltag das Westderby zwischen dem MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf, die gemeinsam mit dem SC Paderborn, dem FSV Frankfurt und dem TSV 1860 München die beiden direkten Absteiger und den Relegationsteilnehmer unter sich ausspielen.
Für Duisburg ist die Partie gegen Düsseldorf möglicherweise schon die letzte Chance. Bei drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, vier Punkten zum rettenden Ufer und der gemeinsam mit Paderborn schlechtesten Tordifferenz dürfen sich die Zebras keinesfalls eine Heimpleite erlauben. Düsseldorf besitzt als Tabellenvierzehnter die beste Ausgangsposition aller gefährdeten Teams, hat aber auch nur jeweils einen Punkt Vorsprung vor dem Relegations- und dem ersten direkten Abstiegsrang.
Fortuna seit vier Spielen sieglos
Nach nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen nach der Winterpause schien der MSV Duisburg schon frühzeitig für die 3. Liga planen zu können, doch die Zebras gaben sich nie auf und holten aus den folgenden sieben Spielen immerhin zwölf Punkte, die zum Leben zu wenig, zum Sterben aber zu viel waren. Am vergangenen Wochenende verlor der MSV nicht ganz überraschend beim SC Freiburg mit 0:3 und verpasste damit eine abermalige Überraschung wie zuvor beim 1. FC Nürnberg (2:1).
Den Start ins neue Jahr und mit dem erst im Winter verpflichteten Trainer Marco Kurz hat man sich in Düsseldorf ganz anders vorgestellt als mit vier Punkten aus sieben Spielen. Nach vier Niederlagen am Stück musste Kurz deshalb schon wieder gehen und mit Friedhelm Funkel kam ein sehr erfahrener Coach, der bei seinem Einstand gleich einen 4:3-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern feierte. Danach aber holte die Fortuna nur zwei Punkte aus vier Spielen und ist weiter dick im Abstiegskampf dabei.
Kapitän Bajic ersetzt Hajri
Es war keine Überraschung, dass MSV-Coach Ilia Gruev in Freiburg die gleiche Mannschaft auf den Platz schickte, die zuvor 1860 München mit 2:1 besiegt hatte. Gegen Düsseldorf ist nun allerdings eine Änderung unausweichlich, da Enis Hajri nach seiner roten Karte gesperrt zusehen muss.
Da trifft es sich gut, dass Kapitän Branimir Bajic, der in Freiburg erst in der Schlussphase eingewechselt wurde, nach überstandenem Infekt inzwischen wieder voll belastbar ist und mit Thomas Meißner die Innenverteidigung bilden kann.
Weitere Änderungen sind eher unwahrscheinlich, obwohl in Freiburg offensiv wenig funktionierte, was freilich auch der Qualität des Gegners geschuldet war. Am ehesten wäre noch die Aufstellung von Thomas Bröker vorstellbar, der allerdings gegen die Münchner Löwen gezeigt hat, auch als Joker stechen zu können.
Entscheidet sich Funkel für die Routine?
Nach der 1:3-Niederlage bei der SpVgg Greuther Fürth und der bislang schwächsten Leistung unter seiner Regie baute Friedhelm Funkel die Fortuna gleich auf fünf Positionen um und sah beim 1:1 gegen den FC St. Pauli einen deutlich verbesserten Auftritt seiner Elf.
Dennoch sind nun abermals Veränderungen wahrscheinlich, da mit Adam Bodzek nach verbüßter Gelbsperre und dem zuletzt angeschlagen pausierenden Oliver Fink zwei erfahrene Alternativen für das zentrale Mittelfeld wohl wieder zur Verfügung stehen. Obwohl Marcel Sobottka und Christian Gartner eine sehr ordentliche Doppelsechs gebildet haben, ist gut möglich, dass Funkel in Duisburg auf Routine setzen und sowohl Fink als auch Bodzek aufbieten wird.
In der Viererkette, in der Kevin Akpoguma und Alexander Madlung auch ohne den Muskelfaserriss von Karim Haggui erneut begonnen hätten, und im Angriff, wo Joel Pohjanpalo vermutlich wieder den Vorzug vor Nikola Djurdjic erhalten wird, dürfte es derweil keine Umstellungen geben.
Wett Tipps zum Spiel
Ein schönes Fußballspiel ist am Freitagabend in Duisburg nicht zu erwarten, dafür aber rassige Zweikämpfe und gnadenloser Existenzkampf. Sehr wahrscheinlich wird es eine knappe Angelegenheit, zumal beide Offensivreihen nicht zu den gefährlichsten zählen. Trotz des Duisburger Heimvorteils sehen wir Düsseldorf leicht im Vorteil, verfügt die Fortuna doch über mehr Erfahrung und auch über mehr individuelle Qualität. Hier mit der Quote 3,10 auf einen Düsseldorfer Sieg wetten.
Wie schon angedeutet treffen zwei in der Offensive schwache Mannschaften aufeinander. Duisburg bringt es als torungefährlichstes Team lediglich auf 27 Tore und Düsseldorf hat gerade einmal öfter getroffen. Eine Wette auf Under 2,5 mit der Quote 1,95 von Bet3000 ist deshalb nur logisch.
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Freitag, 18.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 22.15 Uhr bei Hattrick – die 2. Bundesliga (Sport 1)