Anders als der VfB Stuttgart und der Hamburger SV, die der ihnen zugedachten Favoritenrolle bislang gerecht geworden sind, hinken die Bundesliga-Absteiger Hannover 96 und 1. FC Nürnberg den Erwartungen mehr oder weniger deutlich hinterher. Beide haben den Wiederaufstieg zwar nicht als alternativloses Ziel ausgegeben, wollten aber schon vorne mitmischen. Zumindest für den Verlierer des direkten Duells gerät das vordere Drittel aber erst einmal außer Reichweite.
Hannover 96: Umbau im Abwehrzentrum
Nach 55 Duellen, von denen immerhin 38 in der Bundesliga stattfanden, ist die Bilanz zwischen beiden Vereinen recht ausgeglichen. 20 Siegen von Hannover 96 stehen bei 17 Unentschieden 18 Nürnberger Erfolge gegenüber. In Hannover feierte 96 13 Heimsiege und zog bei neun Remis nur fünfmal den Kürzeren. In den vergangenen Bundesliga-Saison endeten beide Partien mit einem 2:0-Heimsieg.
Hannovers Trainer Mirko Slomka kann die vergangene Woche siegreiche Elf nicht erneut aufbieten. Grund dafür ist der Ausfall von Felipe, der freilich schon in Kiel (2:1) frühzeitig ausgewechselt werden musste. Hinter dem dafür gekommenen Josip Elez, der sich mit einer soliden Leistung empfehlen konnte, steht derweil nach einer Trainingsblessur ein Fragezeichen. Nicht unwahrscheinlich deshalb, dass Waldemar Anton nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre im Abwehrzentrum neben Marcel Franke beginnt.
Während neben Felipe auch Sebastian Jung, Linton Maina und Timo Hübers weiter fehlen, kann der im Testspiel beim TSV Havelse (6:1) am Mittwoch angeschlagen ausgewechselte Cedric Teuchert wohl spielen. Der frühere Nürnberger wird wieder zusammen mit Marvin Ducksch im Angriff erwartet, sodass Hendrik Weydandt auf einen Einsatz als Joker warten muss. Genki Haraguchi wird voraussichtlich wieder hinter dem Sturmduo agieren.
Im Mittelfeld dürfte Slomka unterdessen erneut Dennis Aogo auf der Sechs sowie Marc Stendera und Edgar Prib auf den Halbpositionen davor vertrauen. Marvin Bakalorz und auch Florent Muslija benötigen damit weiter Geduld.
1. FC Nürnberg: Sörensen und Medeiros wieder dabei
Damir Canadi unternahm auf der Pressekonferenz am Freitag gar nicht erst den Versuch, die Bedeutung der Partie kleinzureden: „Es wird ein schweres Spiel. Beide Mannschaften haben Druck“, so Nürnbergs Trainer, der indes auch einen unmissverständlichen Auftrag für seine Schützlinge parat hatte: „Wir fahren hin, um dort zu gewinnen. Wir müssen unsere Fehler abstellen, eine gute Balance finden und mutig nach vorne gehen.“
Im Vergleich zum enttäuschenden Auftritt gegen den Karlsruher SC sind mehrere Änderungen möglich. Sofern ein kurzfristiger gesundheitlicher Rückschlag ausbleibt, hat sich Canadi bereits darauf festgelegt, dass Asger Sörensen nach einem Muskelfaserriss in die Startelf rücken wird. Bleibt es bei einer Viererkette, dürfte der Däne tendenziell mit Lukas Jäger die Innenverteidigung bilden. Lukas Mühl, Georg Margreitter und auch Patrick Erras bliebe nur die Bank.
Ebenfalls wieder dem Kader und vielleicht auch direkt der ersten Elf angehören wird Iuri Medeiros, der sein Potential in den vier Einsätzen vor seinem Muskelfaserriss hat aufblitzen lassen. Der Portugiese könnte zusammen mit Robin Hack und Nikola Dovedan die offensive Dreierreihe hinter Mittelstürmer Michael Frey bilden.
Für Enrico Valentini und Mikael Ishak kommt die Partie in Hannover hingegen noch zu früh. Anders als für Felix Lohkemper, der als zusätzliche Alternative für die Offensive auf der Bank Platz nehmen könnte.
Tipps & Quoten zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go, (Anstoß: Montag, 20.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 22.10 Uhr bei RTL Nitro. Kommentator: Oliver Seidler
Unser abschließender Wett Tipp:
Hannover fühlt sich bislang in dieser Saison auswärts wohler als im eigenen Stadion. Die nach dem Sieg in Kiel gestiegene Erwartungshaltung dürfte für 96 nun vor eigenem Publikum, wo der Druck ohnehin groß ist, kein Vorteil sein. Nürnberg muss sich zwar sicherlich steigern, hat deshalb unserer Einschätzung nach mit einem konzentrierten Auftritt aber keine schlechten Erfolgschancen. »Jetzt mit 11.00-Quote (statt 2.89) bei bet-at-home auf Nürnberg-Sieg tippen.