Wenn der FC St. Pauli zum Hinrundenabschluss den SV Wehen Wiesbaden erwartet, kommt man nicht umhin, von Abstiegskampf zu sprechen. Während St. Pauli mit nur drei Punkten aus den letzten acht sieglosen Spielen aber einen klaren Negativtrend aufweist, hat der SVWW nach einem kapitalen Fehlstart 13 seiner 14 Punkte an den letzten neun Spieltagen eingefahren. Am Millerntor bietet sich dem Aufsteiger dadurch die Chance, St. Pauli mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge zu überflügeln.
FC St. Pauli: Ohne Ziereis und Lawrence wohl zurück zur Viererkette
Erst in fünf Pflichtspielen standen sich beide Vereine bisher gegenüber. Mit jeweils zwei Siegen und einem Unentschieden ist die Bilanz ausgeglichen. Zu Hause ist St. Pauli bei einem 1:1 in der Zweitliga-Saison 2007/08 und einem 2:0-Sieg im Jahr darauf zwar noch gegen Wehen Wiesbaden ungeschlagen, doch das letzte Direktduell verloren die Kiezkicker. In der vergangenen Spielzeit unterlag St. Pauli in der ersten Runde des DFB-Pokals in Wiesbaden mit 2:3 nach Verlängerung.
Eine Ursache für den insgesamt enttäuschenden Saisonverlauf des FC St. Pauli war bzw. ist sicherlich die Personalmisere mit in der Spitze 15 Ausfällen. Vor der Partie gegen Wehen Wiesbaden hat sich das Lazarett zunächst etwas gelichtet, doch am Ende der Woche gab es für den trotz der Rückendeckung der Verantwortlichen im Fokus stehenden Trainer Jos Luhukay mit den Verletzungen von James Lawrence und Mats Möller Daehli neue Hiobsbotschaften.
Für die am Mittwoch zumindest teilweise ins Mannschaftstraining zurückgekehrten Johannes Flum und Daniel Buballa dürfte es zwar noch nicht reichen, doch dafür wären mit Christopher Buchtmann und Rico Benatelli zwei andere, gestandene Profis wieder einsatzbereit. Gerade Buchtmann könnte wie auch Finn Ole Becker von den jüngsten Ausfällen profitieren.
Wahrscheinlich ist unterdessen nicht zuletzt wegen der Gelb-Rot-Sperre von Philipp Ziereis und dem Fehlen von Lawrence die Rückkehr zur Viererkette. Neben Leo Östigard könnte Marvin Knoll aus dem Mittelfeld ins Abwehrzentrum zurückgezogen werden. Möglich unterdessen, dass Youngster Mert Kuyucu nach einem ebenso überraschenden wie durchwachsenen Debüt vergangene Woche in Regensburg (0:1) erneut als Linksverteidiger ran darf.
Wehen Wiesbaden: Kapitän Mrowca wieder dabei
Den 2:0-Auswärtscoup beim 1. FC Nürnberg konnte der SV Wehen Wiesbaden am vergangenen Wochenende gegen Darmstadt 98 (0:0) nicht ganz bestätigen, doch zumindest wurde zwei Mal in Folge gepunktet. Auf St. Pauli sollen nun die nächsten Zähler folgen. Zu dieser Mission kann Kapitän Sebastian Mrowca nach abgesessener Gelbsperre wieder beitragen, der anstelle von Jeremias Lorch im zentralen Mittelfeld erwartet wird.
Ansonsten könnte Trainer Rüdiger Rehm der gleichen Mannschaft wie vergangene Woche das Vertrauen schenken. Möglicherweise entscheidet sich der SVWW aber zu einer etwas vorsichtigeren Aufstellung und verzichtet zunächst auf Daniel-Kofi Kyereh. Dann würde Maximilian Dittgen, der gegen Darmstadt in defensiverer Rolle gefragt war, auf den linken Flügel zurückkehren. Als Linksverteidiger wäre bei dieser Variante Michel Niemeyer, der gegen die Lilien auf der Bank geblieben ist, die erste Wahl.
Unverändert nicht zur Verfügung stehen neben den Ersatztorhütern Jan-Christoph Bartels und Artur Lyska, die verletzten Moritz Kuhn, Patrick Schönfeld, Marc Wachs, Jules Schwadorf und Phillip Tietz.
Tipps & Quoten zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Samstag, 13 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau. Kommentator: Jürgen Schmitz
Unser abschließender Wett Tipp:
Während St. Pauli dringend einen Befreiungsschlag benötigt, hat sich Wehen Wiesbaden zuletzt wieder stabilisiert. Auch am Millerntor trauen wir dem Aufsteiger zumindest einen Teilerfolg zu. Erst recht, wenn die Kiezkicker wieder fahrlässig mit ihren Torchancen umgehen. »Jetzt mit 3.70-Quote bei Interwetten auf Unentschieden tippen.