Der Spitzenreiter ist zu Gast beim Schlusslicht – größer könnten die tabellarischen Unterschiede nach 14 Spieltagen kaum sein. Dabei sind der FC Ingolstadt und der Hamburger SV beide im Sommer zu den Aufstiegsanwärtern gezählt worden. Doch während der HSV den Erwartungen bisher weitgehend gerecht geworden ist, haben die Schanzer nun erneut die Reißleine gezogen und gehen mit dem dritten Trainer der Saison ins Spiel.
FC Ingolstadt: Eine Chance für Kittel und Lezcano?
Beide Vereine stehen sich erst zum sechsten Mal gegenüber. Nachdem sich der HSV in der Saison 2008/09 im DFB-Pokal in Ingolstadt durchsetzen konnte, ist die Bilanz der beiden gemeinsamen Bundesliga-Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 ausgeglichen. Bei zwei Unentschieden verbuchten beide einen Sieg. Im ersten Bundesliga-Jahr unterlagen die Schanzer mit 0:1, siegten dafür aber im bis dato letzten Aufeinandertreffen am 28. Januar 2017 mit 3:1.
Nach nur drei Punkten aus acht Spielen musste beim FC Ingolstadt am Montag mit Alexander Nouri schon der zweite Trainer seinen Hut nehmen. Gegen den HSV fungiert nun der eigentliche U19-Coach Roberto Pätzold als Interimstrainer und wird versuchen, den Bock umzustoßen, ehe dann Jens Keller das Kommando übernehmen wird.
Im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Dresden muss Pätzold auf den rotgesperrten Phil Neumann verzichten. Bleibt Pätzold bei einer Dreierkette, wird dafür Benedikt Gimber aus dem Mittelfeld nach hinten gezogen. Ebenfalls vorstellbar ist aber eine Umstellung auf Viererkette und das in Ingolstadt lange erfolgreiche 4-3-3.
Denkbar sind nach dem Trainerwechsel neue Chancen für zuletzt nur auf der Bank sitzende Akteure, die aber das Potential zum Leistungsträger haben. Das trifft vor allem auf Sonny Kittel und Dario Lezcano, aber auch auf Thorsten Röcher zu.
Neben Neumann sowie den Langzeitverletzten Christian Träsch und Joey Breitfeld kommt wohl auch für Tobias Schröck ein Einsatz zumindest von Anfang an noch zu früh, wenngleich der Defensiv-Allrounder wieder mit der Mannschaft trainiert.
Hamburger SV: Mit Hwang und Bates?
Beim Hamburger SV folgte auf den spät kassierten 2:2-Ausgleich gegen den 1. FC Union Berlin mit der Diagnose Muskelfaserriss bei Pierre-Michel Lasogga die nächste schlechte Nachricht. Der Torjäger fällt damit voraussichtlich bis Weihnachten aus, was auch mangels einer optimalen Alternative eine Schwächung bedeutet.
Weil sich die Talente Fiete Arp und Manuel Wintzheimer zuletzt nicht wirklich aufdrängen konnten, wird in Ingolstadt wohl erneut Hee-Chan Hwang als Mittelstürmer beginnen, der mit seiner Schnelligkeit und Umtriebigkeit freilich ein ganz anderer Spielertyp ist als der im Strafraum starke Lasogga.
Während der HSV seine offensive Spielanlage ohne Lasogga etwas verändern wird müssen, dürfte Trainer Hannes Wolf ansonsten nicht viel umstellen. Denkbar ist aber ein Wechsel in der Innenverteidigung. So könnte David Bates, mit dem die Hanseaten bislang deutlich weniger Gegentore kassiert haben, den Vorzug vor Leo Lacroix erhalten, der gegen Union bei beiden Gegentreffern keine gute Figur abgab.
Tipps & Quoten zum Spiel
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Samstag, 13 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau. Kommentator: Sven Haist
Unser abschließender Wett Tipp:
Auf dem Papier spricht kaum etwas für den FC Ingolstadt. Doch weil ein Trainerwechsel nicht selten neue Kräfte freisetzt und der HSV ohne seinen Top-Torjäger auskommen muss, halten wir ein Ausrufezeichen der Schanzer für nicht unmöglich. »Jetzt mit 3.30-Quote bei Interwetten auf Ingolstadt-Sieg tippen.