Ken Reichel (r.) und die Löwen sind heiß auf den Saisonstart in Düsseldorf. ©Imago/Sven Simon
Zum Abschluss des ersten Spieltages der neuen Zweitliga-Saison stehen sich in der Esprit-Arena mit Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig zwei große Traditionsvereine gegenüber, die sich nach der großen Bundesliga-Bühne sehnen.
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Braunschweig war vergangene Saison nahe dran an der Rückkehr ins Oberhaus, scheiterte aber letztlich als Tabellendritter in der Relegation am VfL Wolfsburg. Nun aber unternimmt die Eintracht einen neuen Anlauf und gilt bei den meisten Experten auch wieder als heißer Anwärter auf einen der ersten drei Ränge.
Bei der Fortuna fallen die Prognosen derweil gemischt aus. Die Rheinländer haben sich zwar objektiv betrachtet verstärkt, gingen in der gleichen Annahme aber auch schon in die letzten Spielzeiten und fanden sich letztlich stets in der unteren Tabellenhälfte wieder. Ein guter Start wäre nun sicher hilfreich, um den Glauben an die eigenen Möglichkeiten zu stärken.
Testspiele jeweils mit durchwachsenem Erfolg
Mit Kevin Akpoguma, der indes schon am Ende der Vorsaison verletzt ausgefallen ist, hatte Fortuna Düsseldorf nur einen schmerzhaften Abgang zu verkraften. Dafür wurde aber nicht nur Leihspieler Rouwen Hennings fest verpflichtet, sondern es kamen mit Niko Gießelmann, Havard Nielsen und Florian Neuhaus auch Spieler mit nachgewiesener Qualität. Zudem sind eher unbekannte Neuzugänge wie Davor Lovren und Emir Kujovic neu dabei.
Die ersten vier Testspiele gegen unterklassige Mannschaften hat die Fortuna allesamt gewonnen, dann aber beim ersten richtigen Härtetest gegen den englischen Premier-League-Aufsteiger Brighton & Hove Albion mit 0:2 den Kürzeren gezogen. Nach einem anschließenden 1:0-Sieg gegen Zbrojovka Brünn wurde auch die Generalprobe gegen Sporting Charleroi (0:2) verpatzt. Das 18:0 am Dienstag beim VfL Benrath war derweil kein Gradmesser.
Der Personalwechsel bei Eintracht Braunschweig hat sich in Grenzen gehalten. Mit Marcel Correia, Phil Ofosu-Ayeh und Nik Omladic gingen lediglich drei Akteure aus dem erweiterten Kreis der Stammelf, aber keine Leistungsträger. Dafür wurde die Defensive mit Louis Samson, Steve Breitkreuz, Steffen Nkansah und Robin Becker breiter aufgestellt, während noch ein flexibel einsetzbarer Offensivmann kommen soll.
Ein 6:1 gegen den 1. FC Magdeburg, dem zwei Kantersiege gegen unterklassige Klubs vorausgegangen sind, war das erste Braunschweiger Ausrufezeichen in der Vorbereitung. Danach aber überzeugte die Lieberknecht-Elf bei Viktoria Herxheim (2:0), bei Waldhof Mannheim (1:1) und beim Karlsruher SC (1:2) allenfalls ansatzweise. Auch bei der Generalprobe gegen den 1. FC Köln, die nach 0:2-Rückstand noch 2:2 endete, gab es Licht und Schatten.
Fortuna Düsseldorf: Viele Optionen für Funkel
Dank der Neuzugänge und weil außer Nachwuchstalent Justin Kinjo keine verletzungsbedingten Ausfälle zu beklagen sind, verfügt Fortuna-Coach Friedhelm Funkel über einige personelle wie taktische Möglichkeiten.
Als sicher gilt, dass Funkel seine Elf anders als in der Vergangenheit mit zwei Spitzen auf den Platz schicken wird, die Hennings und Nielsen heißen werden. Neuzugang Kujovic steht dahinter als Joker parat.
Wahrscheinlich ist darüber hinaus eine Dreierkette mit Kaan Ayhan als Abwehrchef sowie Andre Hoffmann und Niko Gießelmann. Davor ist mit zwei offensiven Außenverteidigern zu rechnen, wobei links Lukas Schmitz erste Wahl sein dürfte und rechts mit Julian Schauerte, Jerome Kiesewetter sowie Ihlas Bebou mehrere Kandidaten zur Auswahl stehen.
Letzteres gilt auch für das zentrale Mittelfeld, in dem Adam Bodzek, Marcel Sobottka, Oliver Fink und Florian Neuhaus um drei Plätze kämpfen. Bebou und Özkan Yildirim, die beide als Zehner agieren könnten, erweitern die Möglichkeiten zusätzlich.
Eintracht Braunschweig: Decarli fehlt, Nyman dabei
Eintracht-Coach Lieberknecht muss zum Saisonstart auf den gesperrten Maximilian Sauer und auf Patrick Schönfeld verzichten, der noch von einem ebenso langwierigen wie rätselhaften Infekt geschwächt ist. Ebenfalls nicht dabei ist der für die ersten beiden Spieltage wegen „teamschädigenden Verhaltens“ suspendierte Saulo Decarli.
In Abwesenheit von Decarli wird wie im Test gegen Köln eine von Joseph Baffo, Gustav Valsvik und Steve Breitkreuz gebildete Dreierkette erwartet. Davor dürfte Samson als Sechser die Nase vor Quirin Moll haben, während auf den meisten anderen Positionen vieles offen ist.
Gerade im Offensivbereich besitzt Lieberknecht viele Alternativen. Sofern der gegen Köln angeschlagen pausierende Christoffer Nyman grünes Licht gibt, dürfte der Schwede stürmen. An Nymans Seite sind Domi Kumbela und Suleiman Abdullahi vorstellbar, aber auch Nyman als vorderste Spitze und zwei hängende Akteure wie Hendrick Zuck und Salim Khelifi sind denkbar.
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Düsseldorf gewann 2016/17 nur vier Heimspiele und offenbarte in den Tests noch einige Probleme. Braunschweig wirkte schon stabiler und verlor vergangene Saison nur fünf Auswärtsspiele.
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Braunschweig erzielte in allen Testspielen mindestens ein Tor. Die Fortuna war gegen stärkere Gegner nicht sattelfest.
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