Mit Markus Anfang auf dem Trainerstuhl wollte Darmstadt 98 eigentlich oben angreifen. Die Realität ist am Böllenfalltor allerdings eine andere, der Blick muss in Anbetracht von erst zwölf Punkten nach unten gehen. Wo die „Lilien“ gerne wären, ist unterdessen das „Kleeblatt“: Greuther Fürth surft nach sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen auf der Erfolgswelle und hat sich vor dem Heimspiel am Dienstag (Anstoß: 18:30 Uhr) in der Spitzengruppe der 2. Liga festgebissen.
Greuther Fürth: Rückkehr zum gewohnten System
Die von ihm „erhoffte Reaktion“ hatte Trainer Stefan Leitl am vergangenen Freitag gesehen, als sich Greuther Fürth ungefährdet mit 3:0 in Sandhausen durchsetzte. Dabei überraschte der 43-Jährige, neben der Umstellung auf eine Dreierkette wurden auch einige Stammspieler geschont. Die wichtige Erkenntnis dabei: Die zweite Reihe sitzt, einige Youngster zahlten das Vertrauen ihres Trainers zurück.
Während geschonte Stammkräfte wie Sebastian Ernst oder Kapitän Branimir Hrgota gegen die „Lilien“ wieder in der Startelf erwartet werden dürfen, erscheint auch eine Rückkehr zum über weite Strecken der Saison praktizierten 4-3-1-2-System äußerst wahrscheinlich.
Speziell Hrgota, fünf Mal als Torschütze erfolgreich und gemeinsam mit Paul Seguin erfolgreichster Fürther, wird gefragt sein, den bis zur 0:1-Niederlage gegen Heidenheim an den Tag gelegten Aufwärtstrend im eigenen Stadion fortzusetzen: Während das „Kleeblatt“ am Ronhof bislang nur acht Treffer erzielte, sind es in der Fremde derer bereits 14.
Mut macht der direkte Vergleich mit den „Lilien“ in der 2. Bundesliga. Nachdem sich beide Klubs fast zwei Jahrzehnte mit Ausnahme einer Begegnung im DFB-Pokal 2008 aus dem Weg gingen, kreuzten sie in vier der letzten sechs Spielzeiten im Unterhaus die Klingen. Mit drei Siegen und einem Remis aus vier Partien am Ronhof erwies sich dieser als wahre Festung.
Darmstadt 98: Nächstes Personal-Puzzle für Anfang
Fast hätte Darmstadt in Unterzahl einen Punkt gegen Hamburg geholt, kurz vor dem Ende fing sich die Mannschaft von Markus Anfang aber doch noch das zweite Gegentor. Zuvor hatten die „Lilien“ erneut im 3-3-3-1-System, gegen den Ball ein 5-4-1, einen kompakten Auftritt geboten, die Abkehr vom sonst in Stein gemeißelten 4-1-4-1 scheint damit vorerst Bestand zu haben.
Bei eigenem Ballbesitz zeichnete sich einmal mehr die extreme Abhängigkeit von Serdar Dursun (sieben Tore) und Tobias Kempe (sechs Tore) ab. Kommt das Duo in aussichtsreiche Position, wird es brenzlig – vom restlichen Personal lässt sich das in dieser Spielzeit nur äußerst selten sagen.
Der ohnehin nicht große Kader wird vor der Fahrt an den Ronhof zudem erneut dezimiert. Patrick Herrmann wird nach seiner Ampelkarte pausieren müssen, sollte mit Matthias Bader der zuletzt fehlende Back-Up nicht fit werden, könnte der zuletzt nur auf der Bank sitzende Braydon Manu eine Option darstellen, die viel Tempo verspricht.
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Dienstag, 18.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 22.30 Uhr bei Sky Sport News HD und Sport 1. Kommentator: noch offen
Tipp & Quoten zum Spiel
Die Formkurve spricht ganz klar für Greuther Fürth. Während beim „Kleeblatt“ zudem die zweite Reihe am Wochenende punkten konnte, fehlt es den „Lilien“ in Anbetracht einiger Verletzter an der Breite im Kader, um die Strapazen einer englischen Woche einfach so wegzustecken – Fürth setzt sich durch.
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