Obwohl die Tendenz zuletzt mit zwei Niederlagen bzw. zwei Siegen unterschiedlich verlaufen ist, können der Karlsruher SC und der Hamburger SV mit etwas mehr als dem ersten Drittel der Saison zumindest tabellarisch zufrieden sein. Der KSC steht vor allem dank eines Zwischenspurts mit vier Siegen am Stück im Mittelfeld, muss nach zwei Pleiten aber aufpassen, dass die Abstiegszone nicht wieder gefährlich nahe kommt. Der HSV scheint unterdessen ein Tief mit fünf sieglosen Spielen in Folge überwunden zu haben und will nun zum Jahresabschluss mit dem dritten Dreier am Stück sein Standing als Aufstiegsfavorit untermauern.
KSC: Konsequenzen für die Defensive?
Das vom KSC mit 3:1 gewonnene Finale im DFB-Pokal 1955/56 und die Relegation 2014/15 mit dem besseren Ende für den HSV sind zwar sicherlich die bedeutsamsten Duelle zwischen beiden Vereinen, die sich aber insgesamt schon in 59 Pflichtspielen gegenüberstanden. Dabei hat Hamburg mit 21 Siegen, 20 Unentschieden und 18 Niederlagen die leicht bessere Bilanz. Zu Hause allerdings hat der KSC mit 14 Siegen, zehn Remis und sechs Pleiten die Nase klar vorne. Vergangene Saison allerdings verlor Karlsruhe beide Duelle: 2:4 im heimischen Wildparkstadion und mit 0:2 in Hamburg.
Nach dem 1:4 am Donnerstag bei Erzgebirge Aue war Christian Eichner sichtlich verärgert: „Im Fußball wird in der Box abgerechnet und wenn wir so ein Abwehrverhalten an den Tag legen wie bei den Gegentoren, dann haben wir auf der Punkteseite so gar nichts verloren“, haderte der KSC-Coach auf kicker.de vor allem mit der fehlenden Konsequenz im Spiel gegen den Ball, ließ indes auch die selbst ausgelassenen Torchancen nicht unerwähnt.
Um gegen den HSV bestehen zu können, ist eine Steigerung in allen Belangen nötig. Möglich, dass sich Eichner nach dem Spiel in Aue für personelle Änderungen entscheidet. Chancen dürfen sich insbesondere Innenverteidiger Robin Bormuth und Linksverteidiger Dirk Carlson ausrechnen, die für die schwachen Daniel Gordon und Philip Heise beginnen könnten.
Offensiv ist Dominik Kother ein Kandidat anstelle von Marc Lorenz, der zwar den Treffer in Aue von Benjamin Goller vorbereitet, aber selbst auch eine Großchance ausgelassen hat. Kyoung-Rok Choi, Sebastian Jung und Janis Hanek stehen unterdessen weiter nicht zur Verfügung.
HSV: Thioune mit einigen Optionen
Trotz des 2:1-Sieges bei Darmstadt 98 entschied sich Daniel Thioune vor dem 4:0 gegen den SV Sandhausen für eine neue taktische Grundordnung. Nicht erneut im 4-3-3 sondern im 3-1-4-2 schickte der HSV-Trainer seine Schützlinge auf den Platz, beließ es indes bei einer personellen Änderung mit Aaron Hunt anstelle von Khaled Narey.
Auch in Karlsruhe ist durchaus möglich, dass Thioune System und Personal anpasst, zumal bis auf Rick van Drongelen, den erkrankten Stephan Ambrosius und den von Magenproblemen geplagten Aaron Hunt alle Mann an Bord und damit einige Möglichkeiten vorhanden sind. Kandidaten für einen Platz in der ersten Elf sind so etwa Amadou Onana und David Kinsombi, die nach ihren Einwechslungen gegen Sandhausen überzeugende Vorstellungen abgeliefert haben, während Routinier Hunt eine Stunde lang eher blass geblieben ist.
Abzuwarten bleibt, ob der gegen Sandhausen nach seiner gelb-roten Karte gegen Hannover 96 (0:1) trotz abgelaufener Sperre im Aufgebot fehlende Sonny Kittel zumindest wieder auf der Bank Platz nehmen darf. Für die Anfangsformation dürfte der 26-Jährige indes kaum ein Thema sein. Ein Kaderplatz könnte auch davon abhängen, ob der leicht angeschlagene Manuel Wintzheimer zur Verfügung steht oder passen muss.
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Montag, 20.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 22.10 Uhr bei RTL Nitro. Kommentator: Stefan Hempel
Tipp & Quoten zum Spiel
Ein so schwaches Defensivverhalten wie in Aue wird sich der KSC zwar mutmaßlich kein zweites Mal erlauben, doch auch mit mehr Stabilität wird es gegen einen zuletzt effektiven HSV schwierig werden, eine dritte Niederlage in Folge zu vermeiden. Letztlich glauben wir, dass die individuelle Klasse den Ausschlag zugunsten des HSV geben wird.
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