Zum Abschluss des siebten Spieltages erwartet Holstein Kiel den Hamburger SV zum Top-Spiel. Während die Störche nach einem starken Start zuletzt aus zwei Spielen nur einen Punkt holen konnten, weist der HSV mit 16 von 18 möglichen Punkten eine starke Zwischenbilanz auf und befindet sich klar auf Aufstiegskurs. Diesen wollen die Rothosen nun auch im Nordduell beibehalten, wohlwissend, dass Kiel in jüngerer Vergangenheit stets ein unangenehmer Gegner war.
Holstein Kiel: Spannung in der Torwartfrage
Mit 23 Siegen bei vier Unentschieden und neun Niederlagen in 36 Direktduellen spricht die Statistik eigentlich klar für den Hamburger SV, der auch in Kiel bei drei Remis und fünf Niederlagen schon elf Siege feiern konnte. Allerdings haben sich die Störche in den vergangenen beiden Zweitliga-Jahren zu einem Angstgegner für den HSV entwickelt. Nach zwei Siegen 2018/19 (3:0 in Hamburg, 3:1 zu Hause) verbuchte Kiel in der letzten Saison mit einem 1:1 im eigenen Stadion und einem 3:3 in Hamburg immerhin zwei Unentschieden.
Angesichts einer 75-minütigen Unterzahl nach einer frühen roten Karte für Phil Neumann konnte man im Kieler Lager am vergangenen Wochenende mit dem 1:1 bei Erzgebirge Aue zufrieden sein, obwohl damit zwei Mal in Folge nicht gewonnen wurde. Der erst in Aue ins Team gerutschte Neumann freilich musste sich dennoch ärgern, ist der Platzverweis doch auch mit einer Sperre von drei Spielen verbunden.
Finn Porath, der seine Sache in Aue als Aushilfsrechtsverteidiger sehr ordentlich gemacht hat und in dieser Rolle bei einem weiteren Ausfall van den Berghs wohl auch gegen den HSV beginnen würde, kann so voraussichtlich wieder rechts offensiv starten – und das gegen den Ex-Klub sicherlich hochmotiviert. Fabian Reese, der nach verbüßter Rotsperre wieder zur Verfügung steht, muss sich voraussichtlich zunächst mit der Jokerrolle begnügen.
Abzuwarten bleibt, für wen sich Trainer Ole Werner im Tor entscheidet. Der als Nummer eins in die Saison gestartete Thomas Dähne fehlte zuletzt aufgrund einer Corona-Infektion und wurde von Ioannis Gelios vor allem in Aue stark vertreten. Gut möglich daher, dass Gelios gegen den HSV nochmal beginnt und die Karten dann in der Länderspielpause wieder neu gemischt werden.
HSV: Thioune mit einer Vielzahl an Alternativen
Just im Derby gegen den FC St. Pauli (2:2) ließ der Hamburger SV vergangene Woche erstmals Federn, konnte dank des Ausgleichtreffers von Simon Terodde kurz vor Schluss aber dennoch einigermaßen zufrieden sein, wurde doch abermals eine starke Reaktion auf einen Rückschlag gezeigt.
Mit der Leistung zuvor konnte Trainer Daniel Thioune indes nicht vollumfänglich zufrieden sein, erwischten einige Profis doch nicht ihren besten Tag. Denkbar daher, dass es vor dem Gastspiel in Kiel zu taktischen oder personellen Umstellungen kommt. Insbesondere Sonny Kittel könnte in der Offensive eine Alternative zu Khaled Narey oder auch Manuel Wintzheimer sein, wobei letzterer dank seiner Leistungen im bisherigen Saisonverlauf aber auch einige Argumente in eigener Sache vorweisen kann.
Im zentralen Mittelfeld macht überdies Jeremy Dudziak Druck, der aber am wiederholt starken Amadou Onana und an Routinier Aaron Hunt erst einmal vorbei muss. Es sei denn, Coach Thioune entscheidet sich für eine Viererkette und damit einen Mann mehr im Mittelfeld, der dann Dudziak heißen könnte. Bei einer Umstellung auf Viererkette bliebe allerdings auf der rechten Außenbahn nur ein Platz für Josha Vagnoman und den zuletzt als rechts Glied der Dreierkette starken Jan Gyamerah.
Dass gegen St. Pauli Akteure wie Lukas Hinterseer, Gideon Jung oder Toni Leistner nicht einmal eingewechselt wurden, verdeutlichte derweil bestens die Qualität, die im HSV-Kader steckt. Weil bis auf Rick van Drongelen und Bakery Jatta in Kiel wohl alle Mann an Bord sind, kommt Coach Thioune abermals über mehrere knifflige Entscheidungen nicht herum.
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Montag, 20.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 22.10 Uhr bei RTL Nitro. Kommentator: Stefan Hempel
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