Vorschau: Hansa Rostock vs 1. FC Nürnberg
Vorbericht, Aufstellung & Tipp für den 30.07.2023
Kai Pröger und der FC Hansa hoffen auf einen Auftaktsieg. © picture alliance / Fotostand / Voelker
Die vergangene Saison haben Hansa Rostock und der 1. FC Nürnberg als Tabellennachbarn auf den Rängen 13 und 14 abgeschlossen – und waren beide froh, dass der jeweils lange drohende Abstieg am Ende mit einem nochmaligen Trainerwechsel vermieden werden konnte. Während für den FC Hansa auch im dritten Zweitliga-Jahr in Folge die für den Klassenerhalt üblicherweise ausreichenden 40 Punkte das oberste Ziel darstellen, hofft der Club diesmal auf eine deutlich bessere Saison, freilich ohne eine ähnlich forsche Zielvorgabe wie vor einem Jahr (Platz 1 bis 6). In jedem Fall hoffen beide Klubs in einem sicherlich stimmungsvollen Ostseestadion auf einen guten Start mit drei Punkten.
Hansa Rostock: Einsatz von Oliver Hüsing noch fraglich
Mit 16 Punkten aus den letzten sechs Spielen der vergangenen Saison hat Hansa Rostock seine Fans zuletzt verwöhnt und würde nun natürlich liebend gerne daran anknüpfen. „Wir wollen leidenschaftlich, aggressiv und schnell nach vorne spielen“, gab Trainer Alois Schwartz auf der Pressekonferenz am Freitag denn auch eine ebenso offensive wie mutige Marschroute aus, die allerdings möglicherweise von einer Not-Defensive umgesetzt werden muss.
Denn mit Linksverteidiger Lukas Scherff und Neuzugang Jasper van der Werff, der kurz nach seiner Ankunft und einem Testspieleinsatz über Probleme am Sprunggelenk klagte, gibt es in diesem Bereich zwei sichere Ausfälle. Dafür besteht aber die Hoffnung auf einen Einsatz von Oliver Hüsing, der nach auskurierter Muskelverletzung laut Schwartz in den letzten Trainingseinheiten einen guten Eindruck hinterlassen hat und direkt in die Startelf rutschen könnte. Nicht ausschließen wollte Schwartz aber auch eine Umstellung auf eine Viererkette, sollte das Risiko bei Hüsing noch als zu hoch eingestuft werden.
Offensiv deutet aufgrund der bisher nicht erfolgreichen Suche nach einem neuen Mittelstürmer zum Auftakt vieles auf eine bewegliche Doppelspitze mit Kai Pröger und Christian Kinsombi hin, die von Svante Ingelsson auf der Zehn gefüttert werden soll. Eine Reihe dahinter scheinen Janik Bachmann und Dennis Dressel gegenüber Sebastian Vasiliadis die etwas besseren Karten zu haben. Letzterer sorgt aber wie mit Sarpreet Singh auch noch ein weiterer Neuer für die Möglichkeit, von der Bank aus Impulse setzen zu können.
Die voraussichtliche Aufstellung: Kolke – Hüsing, Roßbach, Rossipal – Neidhart, Dressel, Bachmann, Schumacher – Ingelsson – Pröger, Kinsombi
1. FC Nürnberg: Kapitän Valentini nur auf der Bank?
Die Gefühlslage beim 1. FC Nürnberg ist kurz vor dem Start eine ganz andere als während und auch schon vor der vergangenen Saison, als bereits die Vorbereitung Anzeichen dafür lieferte, dass die Spielzeit nicht ganz rund verlaufen würde. Die Vergangenheit allerdings legte der neue Trainer Cristian Fiel, der mit seiner Arbeit und einer neuen Ausrichtung mit zwei offensiv besetzten Flügeln und einem Mittelstürmer keinen geringen Anteil an der vorhandenen Aufbruchstimmung hat, auf der PK am Freitag endgültig zu den Akten: „Über letzte Saison brauchen wir uns keine Gedanken mehr machen. Wir müssen die Qualität, die wir zweifelsohne haben, auf den Platz kriegen. Jetzt ist der Anpfiff für eine neue Saison.“
Diese neue Saison beginnt wohl auch mit einigen neuen Gesichtern in der Startelf, wenngleich noch nicht alle Plätze vergeben scheinen und es bis zur letzten Trainingseinheit enge Duelle geben wird. Mit Ivan Marquez in der Innenverteidigung sowie Joseph Hungbo und Kanji Okunuki auf den Flügeln haben aber mindestens drei Neue gute Karten, während Christian Mathenia nach langer Verletzungspause erstmals seit November wieder in einem Pflichtspiel das Club-Tor hüten wird.
Obwohl mit Erik Wekesser, Christopher Schindler, Jannes Horn, Taylan Duman und Jannik Hofmann fünf Akteure den Auftakt nach Verletzungen wohl noch verpassen, bietet der neuformierte Kader auf nahezu allen Positionen noch gute Alternativen. So etwa ist keineswegs sicher, dass der als Kapitän bestätigte Enrico Valentini auch in der Startelf stehen wird. Nicht unwahrscheinlich, dass stattdessen Jan Gyamerah die rechte Abwehrseite bekleidet.
Die voraussichtliche Aufstellung: Mathenia – Gyamerah, Marquez, Lawrence, Handwerker – Castrop, Geis, Brown – Hungbo, Okunuki – Daferner
TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Sonntag, 13.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr bei ARD-Sportschau.
Tipp & Quoten zum Spiel
Beide Mannschaften haben am Ende der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen und scheinen gerüstet für eine bessere Saison als zuletzt. Das direkte Duell stufen wir als völlig offen ein, zumal der Rostocker Heimvorteil die qualitative Nürnberger Überlegenheit wettmachen könnte. Unter dem Strich halten wir deshalb eine Punkteteilung für nicht unwahrscheinlich.
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