Vorschau auf den 14. Spieltag der 2. Bundesliga
Zorniger-Debüt & vielversprechende Verfolgerduelle
Der 14. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga verspricht einiges an Brisanz. Der Spieltag startet mit dem Debüt vom neuen Fürth-Trainer Alexander Zorniger im Absteigerduell gegen Arminia Bielefeld. Am Samstagnachmittag stehen sich dann mit dem 1. FC Nürnberg und dem 1. FC Kaiserslautern zwei Traditionsvereine gegenüber. Beim Flutlichtspiel am Samstagabend empfängt der FC St. Pauli den Spitzenreiter aus Darmstadt. Der Spieltag wird dann abgerundet mit dem Topspiel zwischen Paderborn und dem HSV. Alle Fußball-Fans können sich auf ein ereignisreiches Zweitliga-Wochenende freuen. Wir bereiten euch auf alle Partien mit den wichtigsten Informationen vor.
SpVgg Greuther Fürth – Arminia Bielefeld: Zorniger-Debüt beim Krisengipfel
Der Spieltag beginnt am Freitagabend mit dem Absteigerduell zwischen Greuther Fürth und Arminia Bielefeld. Statt im Kampf um den Wiederaufstieg dabei zu sein, befinden sich beide Mannschaften im Tabellenkeller wieder. Eine Situation, die es in der zweiten Liga noch nie vorher gab. Diese Tabellenkonstellation bei beiden Mannschaften sorgte für eine vorzeitige Entlassung des jeweiligen Trainers. Bei der Spielvereinigung wird nach der Beurlaubung von Marc Schneider zum ersten Mal der neue Cheftrainer Alexander Zorniger an der Seitenlinie stehen. In der Vorwoche saß der 55-Jährige noch bei der 3:1-Auswärtsniederlage in Heidenheim auf der Tribüne. Jetzt muss der ehemalige VfB-Trainer seine Mannschaft in einer Woche auf den Krisengipfel vorbereiten. Sein Fokus legte er vor allem auf seine typisch aggressive Spielweise gegen den Ball.
Arminia Bielefeld konnte am vergangenen Samstag endlich wieder gewinnen und die rote Laterne an das Kleeblatt weiterreichen. Damit der Aufwärtstrend weitergeht, muss die Mannschaft von Daniel Scherning vor allem defensiv wieder ähnlich gut agieren wie gegen St. Pauli. Mit 23 Gegentoren hat Arminia Bielefeld die viertschlechteste Abwehr der 2. Liga. Greuther Fürth verschuldete mit 25 Gegentreffern sogar noch zwei mehr als die Ostwestfalen.
Die letzten Spiele dieser beiden Mannschaft sprechen für ein Unentschieden. In fünf der letzten sieben Duelle zwischen Fürth und Bielefeld wurden die Punkte geteilt. Die anderen beiden Spiele gewann jeweils eine der beiden Mannschaften. Die Arminia siegte im Februar 2020 4:2 am Ronhof, das Kleeblatt gewann im Oktober 2018 ebenfalls auswärts mit 3:2. Der letzte Heimsieg von Fürth gegen Bielefeld liegt schon sechs Jahre zurück.
1. FC Magdeburg – 1. FC Heidenheim: Magdeburg noch torlos gegen Heidenheim
Der 1. FC Magdburg konnte in der Vorwoche mit ungewohnten Mitteln den HSV schlagen. Während das Team von Christian Titz eigentlich das Team mit dem meisten Ballbesitz in der zweiten Bundesliga ist, verzichtete der 1. FCM beim HSV zu großen Teilen auf den Ball (35% Ballbesitz) und konterte eiskalt. Gegen Heidenheim kann man allerdings davon ausgehen, dass die Bördestädter vor heimischen Publikum wieder mehr selbst das Spiel aufziehen wollen.
Bisher sind beide Mannschaften in Pflichtspielen nur in der einzigen Zweitliga-Saison vom 1. FC Magdeburg 2018/19 aufeinander getroffen. In Heidenheim gewannen die Gastgeber und in Magdeburg gab es ein torloses Unentschieden. Damit ist die Mannschaft von Frank Schmidt der einzige Zweitligist gegen den Magdeburg mehr als einmal gespielt und dennoch nie getroffen hat.
1. FC Kaiserslautern – 1. FC Nürnberg: Traditionsduell am Betzenberg
Im ausverkauften Betzenberg kommt es am Samstag zum Spiel zweier absoluten Traditionsmannschaften. Der 1. FC Nürnberg konnte zuletzt drei Spiele in Folge ohne Gegentor bleiben und weiter an der Stabilisierung der Abwehr arbeiten. In Kaiserslautern sollte dann aber auch die Offensive besser funktionieren, denn aktuell stellen die Franken mit Hansa Rostock zusammen (jeweils 12 Tore) den ungefährlichsten Angriff der Liga. Für Markus Weinzierl ist es daher wichtig, dass seine Mannschaft die richtige Balance zwischen defensiver Kompaktheit und offensiver Chancenerarbeitung hinbekommt.
Kaiserslautern konnte sich zuletzt mit dem Auswärtssieg in Rostock weiterhin in der oberen Tabellenhäfte festsetzen. Terrence Boyd traf doppelt und steht damit bereits bei sieben Saisontoren.
Ein gutes Omen für die roten Teufel ist die Bilanz der beiden Trainer. Dirk Schuster hat als Trainer noch nie gegen Markus Weinzierl verloren. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FCK und dem 1. FCN gab es im DFB-Pokal 2019. Dort gewannen die roten Teufel als Drittligist im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten. Trotzdem ist Kaiserslautern für die Franken eigentlich kein schlechtes Pflaster. Nürnberg hat 5 der letzten 10 Gastspiele auf dem Betzenberg gewonnen.
Holstein Kiel – Fortuna Düsseldorf: Störche gehen als Fortuna-Angstgegner ins Verfolgerduell
Beim Aufeinandertreffen zwischen Holstein Kiel und Fortuna Düsseldorf kommt es zum Verfolgerduell in der oberen Tabellenhälfte. Der Sieger dieser Partie darf sich weiter nach oben orientieren und bleibt an den Spitzenmannschaften dran. Beide Mannschaften sind aktuell in guter Form und dürften mit einigem Selbstvertrauen in die Partie gehen. Die Störche sind seit vier Spielen ungeschlagen, haben die zweitbeste Offensive und mit Steven Skrzybski auch den besten Scorer der Liga. Fortuna Düsseldorf konnte die vergangenen beiden Spiele für sich entscheiden und hat kein Gegentor zugelassen.
Holstein Kiel ist so ein bisschen der Angstgegner von der Mannschaft von Daniel Thioune. Die Störche sind seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen gegen die Fortuna. Der letzte Düsseldorfer Sieg war ein 2:0-Heimerfolg in der damals noch drittklassigen Regionalliga Nord im November 2006. Bei den Heimspielen an der Kieler Förde sieht die Bilanz sogar noch schlechter aus, denn die F95er haben noch nie ein Spiel in Kiel gewonnen.
Jahn Regensburg – Hansa Rostock: Hansa-Kogge unter Druck
Während der Jahn seine Ergebniskrise überwunden hat und zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen holte, steckt Hansa Rostock aktuell in einem Tief. Fünf Punkte aus den letzten acht Spielen und zwei Punkte aus den vergangenen vier Spielen sind deutlich zu wenig um die Klasse halten zu können. An der Ostsee wurden schon Stimmen lauter welche Trainer Jens Härtel anzweifelten, aber Sportvorstand Martin Piekenhagen hat sich unter der Woche klar hinter den Sachsen gestellt. Am Wochenende kann er nach abgelaufenen Sperren und auskurierten Verletzungen auch wieder auf einige Stammkräfte zurückgreifen. Einer davon ist John Verhoek, welcher sehr positive Erinnerungen an Jahn Regensburg haben müsste. Der Niederländer traf bei beiden Spielen gegen den Jahn im Vorjahr.
Die Bilanz zwischen dem Jahn und den Ostseekickern spricht zuletzt klar für Hansa. Der FCH hat nur eins von elf Pflichtspielen gegen Regensburg verloren. In der vergangenen Saison trafen beide Mannschaften drei Mal aufeinander und kein Spiel davon konnte die Mannschaft von Mersad Selimbegovic gewinnen. In der Liga verlor man zu Hause mit 3:2 und auswärts gab es ein 1:1. Im DFB-Pokal setzte sich Hansa in Regensburg im Elfmeterschießen durch.
FC St. Pauli – SV Darmstadt 98: Heimstarke Kiezkicker fordern den Tabellenführer
Das Topspiel am Samstagabend bestreiten der FC St. Pauli und der SV Darmstadt 98. Die Hessen sind nach dem Unentschieden gegen Kiel weiterhin Tabellenführer und vierzehn Spiele ungeschlagen. Das Auswärtsspiel bei den Kiezkickern dürfte aber eine schwierige Angelegenheit werden, denn zu Hause hat St. Pauli in dieser Saison noch nicht verloren. Besonders der letzte Heimsieg gegen den HSV dürfte allen Fans des Hamburger Stadtteilklubs ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Eine Statistik die allen Lilien-Fans ein bisschen Angst machen könnte ist die Performance als Tabellenführer. Darmstadt hat keines der letzten neun Spiele als Tabellenführer gewonnen.
SC Paderborn 07 – Hamburger SV: Spektakel garantiert
Am Sonntag kommt es zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten und dem Dritten. Der HSV ist in Paderborn zu Gast und möchte den Negativlauf von drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge stoppen. Dafür brauchen die Rothosen vor allem laut Tim Walter Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten: „Wir müssen besser verteidigen und mehr Tore schießen. Die Art und Weise unseres Fußballs zeigt mir aber, dass das Vertrauen in die Spielidee zu 100 Prozent da ist. Wir haben schon nachgewiesen, dass wir Qualität haben. Die müssen wir jetzt aber auch wieder auf den Platz bringen. Dafür müssen wir einfach konsequent, aber auch konsequent einfach sein.“
Alle Fußballfans dürfen sich aber sehr wahrscheinlich auf ein Spektakel freuen. In elf Pflichtspielen zwischen diesen beiden Mannschaften gab es immer einen Sieger und es sind 41 Tore gefallen. In diesen elf Spielen gewann siebenmal Hamburg und viermal der SCP.
Hannover 96 – Karlsruher SC: Seit 34 Jahren ungeschlagen zu Hause
Hannover 96 empfängt den KSC am Sonntagnachmittag in der Heinz von Heiden Arena. Nach einer starken Phase hat Karlsruhe die letzten drei Pflichtspiele verloren und ist wieder aus der oberen Tabellenhälfte gerutscht. In Hannover möchte das Team von Christian Eichner nicht nur diese kurze Formkrise brechen, sondern auch noch eine lange Serie. Zu Hause hat Hannover seit 34 Jahren nicht mehr gegen den KSC verloren. Beim letzten Karlsruher Auswärtssieg 1988 stand Geschäftsführer Oliver Kreuzer noch selber für den KSC auf dem Platz. Danach gewannen die Niedersachsen sieben Spiele und spielten drei Remis.
SV Sandhausen – Eintracht Braunschweig: Vieles spricht für Braunschweig
Nach einem schwachen Saisonstart ist Eintracht Braunschweig zuletzt die Mannschaft der Stunde. Wenn man nur die letzten sieben Spiele nehmen würde, dann wäre die Eintracht sogar Tabellenführer. Beim torlosen Unentschieden gegen Paderborn bewiesen die Niedersachsen sogar, dass sie die beste Offensive der Liga in Zaum halten können. Der SV Sandhausen musste in der Vorwoche eine 2:1-Niederlage in Regensburg hinnehmen.
Braunschweig ist der absolute Angstgegner für Sandhausen. In 19 Pflichtspielen konnte der SVS nur ein Spiel gegen die Löwen gewinnen. In Sandhausen hat die Eintracht noch nie verloren (7 Siege, 3 Remis) und weist in zehn Pflichtspielen am Hardtwald ein überragendes Torverhältnis von 17:4 auf.