Vorschau: 1. FC Nürnberg vs. 1. FC Kaiserslautern

Die Paarung klingt zwar auch im Jahr 2024 nach Bundesliga, doch vom Oberhaus sind der 1. FC Nürnberg und der 1. FC Kaiserslautern vor ihrem direkten Duell am 22. Spieltag der 2. Liga mehr oder weniger weit entfernt. Während der Club vor dem Wochenende mit je acht Punkten Abstand zu den beiden Relegationsplätzen im Niemandsland rangierte, geht in der Pfalz die Angst vor dem erneuten Absturz in die Drittklassigkeit um. Auf Relegationsrang 16 stehend entschied sich der FCK deshalb unter der Woche zum zweiten Trainerwechsel der Saison und reist bereits mit dem als Retter verpflichteten Friedhelm Funkel nach Nürnberg.

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1. FC Nürnberg: Viele Ausfälle, aber Can Uzun wieder dabei

Der Trainerwechsel beim FCK hat den Nürnberger Verantwortlichen die Vorbereitung auf die Partie sicherlich nicht erleichtert. Auf der Pressekonferenz am Freitag musste Club-Coach Cristian Fiel konstatieren, „dass ich nicht weiß, was die Gedanken des neuen Trainers sind“. Alle vorliegenden Informationen will Fiel seinen Schützlingen aber weitergeben, mit einem klaren Ziel: „Wir werden versuchen, ihm sein Debüt zu vermiesen – weil wir unbedingt gewinnen wollen.“ 

Die personellen Voraussetzungen sind indes nicht die besten. Zwar kehren die zuletzt beim 1:1 beim SV Wehen Wiesbaden krank ausgefallenen Kanji Okunuki und Can Uzun zurück, doch neben den weiterhin fehlenden Daichi Hayashi, Marcel Wenig, Felix Lohkemper, James Lawrence und Christopher Schindler gibt es mit Benjamin Goller und Florian Hübner neue krankheitsbedingte Ausfälle sowie mit Ivan Marquez einen Gesperrten. Goller und Marquez standen am letzten Wochenende noch in der Startelf.

Während für Marquez wohl Ahmet Gürleyen in die Innenverteidigung neben Jannes Horn rücken wird, könnte Okunuki auf dem eher ungewohnten rechten für Goller beginnen. Erik Wekesser bliebe dann auf links in der Mannschaft. Übernimmt Okunuki links, wäre rechts wie im zweiten Durchgang in Wiesbaden Jannik Hofmann ein Kandidat – anders als Joseph Hungbo, der nach längerer Verletzungspause zwar wieder zur Verfügung steht, aber noch keine Option für die erste Elf darstellt.

Für Uzun muss im Mittelfeld wohl Taylan Duman seinen Platz räumen, der zwar nicht enttäuschte, aber den Top-Torschützen auch nicht wirklich gleichwertig ersetzen konnte. Im Tor stehen wird unterdessen erneut Carl Klaus, obwohl im Nachgang der aus Keepersicht nicht optimal verlaufenen Begegnung in Wiesbaden die Diskussion um einen Wechsel zwischen den Pfosten verstärkt geführt wurde.

Die voraussichtliche Aufstellung: Klaus – Gyamerah, Gürleyen, Horn, Brown – Flick – Castrop, Uzun – Okunuki, Wekesser – Andersson

1. FC Kaiserslautern: Funkel fordert ein selbstbewusstes Auftreten

Bereits am Freitag und damit einen Tag früher als üblich trat der 1. FC Kaiserslautern die Reise ins Frankenland an. Die zusätzliche, gemeinsame Zeit dürfte Friedhelm Funkel gelegen gekommen sein, um viele Gespräche zu führen, die Mannschaft so besser kennenzulernen und eine erfolgsversprechende Startformation zu identifizieren.

Der 70-Jährige ließ auf der PK am Freitag durchblicken, vor allem als Psychologe gefragt zu sein: „Die Spieler sollen selbstbewusst und nicht ängstlich an die Aufgabe herangehen, die Jungs müssen an sich glauben – nur dann kann man gute Leistungen bringen. Dann ist alles möglich.“

Weil bis auf die Langzeitausfälle Hendrick Zuck und Philipp Hercher sowie den am Oberschenkel verletzten Frank Ronstadt der gesamte Kader zur Verfügung steht, bieten sich Funkel in personeller Hinsicht einige Alternativen und man darf gespannt sein, welche Formation beginnen wird – in die Karten schauen lassen wollte sich Funkel indes zwei Tage vor dem Spiel wenig überraschend nicht. Zumindest ins Aufgebot zurückkehren wird der unter Ex-Trainer Dimitrios Grammozis nicht mehr berücksichtigte Philipp Klement, während mit Jean Zimmer ein anderer Routinier anstelle von Ronstadt starten könnte.

Möglich ist neben personellen Umstellungen auch eine veränderte Grundordnung. Denkbar, dass Funkel versucht, mit einer Viererkette und einer Doppelsechs mehr Stabilität ins Spiel gegen den Ball zu bekommen.

Die voraussichtliche Aufstellung: Krahl – Elvedi, Tomiak, Touré – Zimmer, Kaloc, Niehues, Puchacz – Ritter – Tachie, Ache

TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Sonntag, 13.30 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau.

Tipp & Prognose zum Spiel

Wunderdinge sind von Friedhelm Funkel nicht zu erwarten, sehr wohl aber, dass es der erfahrene Fußball-Lehrer relativ schnell schafft, dass für den 1. FC Kaiserslautern wieder eine funktionierende Einheit aufläuft und mehr Stabilität Einzug hält. Nürnberg könnte als wenig konstanter Gegner zum richtigen Zeitpunkt kommen, zumal der Club dem FCK mit Blick auf die beiden Siege in der Hinrunde (3:1 in der Liga, 2:0 im DFB-Pokal) zu liegen scheint. Auf einen Auswärtssieg wollen wir uns zwar nicht festlegen, glauben aber schon, dass die Roten Teufel nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten werden.

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