Vorschau: 1. FC Kaiserslautern – SV Wehen Wiesbaden

Ein Endspiel ist es zwar noch nicht, doch fraglos besitzt das Aufeinandertreffen des 1. FC Kaiserslautern und des SV Wehen Wiesbaden am 30. Spieltag im Abstiegskampf der 2. Bundesliga enorme Bedeutung. Der größere Druck lastet dabei auf dem FCK, der als Tabellenvorletzter in die Partie geht und nur dann mindestens einen Platz gut machen kann, wenn gewonnen wird. In diesem Fall freilich würden die Roten Teufel am SVWW vorbeiziehen, der mit zwei Zählern mehr noch am rettenden Ufer steht, mit vier Niederlagen in Folge aber einen bedenklichen Trend aufweist.

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1. FC Kaiserslautern: Julian Krahl kehrt zurück

Die langjährige Erfahrung von Friedhelm Funkel ist beim Blick auf die Tabelle gar nicht unbedingt vonnöten, um zu erkennen, dass der 1. FC Kaiserslautern an den finalen fünf Spieltagen Siege benötigt, um es ans rettende Ufer zu schaffen: „Wir müssen das eine oder andere Spiel gewinnen, das steht außer Frage. Gegen wen, ist mir eigentlich völlig egal – aber wir sollten am Samstag damit anfangen“, gab der 70 Jahre alte Fußball-Lehrer indes auf der Pressekonferenz am Donnerstag dennoch die Marschroute auch noch einmal explizit vor.

Bauen kann Funkel nach wochenlanger Zwangspause wieder auf Stammkeeper Julian Krahl, der seine Handverletzung auskuriert hat und seinem nicht immer souveränen Vertreter Robin Himmelmann einen Platz auf der Bank bescheren wird.

Dagegen muss der FCK im Endspurt auf Julian Niehues verzichten, der sich bei der 1:2-Niederlage am letzten Wochenende in Fürth eine Kreuzbandverletzung zugezogen hat. Für den zum 1. FC Heidenheim wechselnden Niehues, der gar nicht mehr für die Roten Teufel auflaufen wird, hat Funkel mehrere Alternativen im Kopf, wollte sich aber noch nicht festlegen. Weil es wohl nicht die erste Option ist, Boris Tomiak aus der Viererkette ins defensive Mittelfeld zu ziehen, ist auf der Doppelsechs neben Filip Kaloc am ehesten mit Tobias Raschl zu rechnen. Der wieder fitte Philipp Klement wäre auch eine, allerdings deutlich offensivere Variante, wohingegen Afeez Aremu mangels Spielpraxis kaum beginnen dürfte.

Für die Offensive steht Kenny Redondo nach seiner Verletzungspause wieder zur Verfügung. Daniel Hanslik und Philipp Hercher sind weitere Kandidaten, die nach einem in Fürth über weite Strecken zu harmlosen Auftritt hoffen dürfen. Durchaus möglich aber auch, dass Funkel dem gleichen Offensivquartett um den gesetzten Torjäger Ragnar Ache erneut das Vertrauen schenkt.

Die voraussichtliche Aufstellung: Krahl – Zimmer, Tomiak, Elvedi, Puchacz – Kaloc, Raschl – Tachie, Ritter, Opoku – Ache

SV Wehen Wiesbaden: Wieder mit Dreierkette?

Obwohl die Entwicklung der vergangenen Wochen klar nach unten zeigt und in der gesamten Rückrunde kein anderes Team so schlecht gepunktet hat wie der SV Wehen Wiesbaden (neun Punkte aus zwölf Spielen), sind nach Ansicht von Markus Kauczinski die Grundtugenden für ein erfolgreiches Ringen um den Klassenverbleib gegeben: „Die Jungs haben den Abstiegskampf angenommen, wehren sich und lassen sich nicht hängen. Jeder gibt in den Spielen und im Training alles, egal wo wir in der Tabelle stehen oder ob wir die letzte Partie verloren haben. Die Mannschaft zeigt eine gute Einstellung und hält zusammen“, erklärte der SVWW-Coach auf der PK im Vorfeld der Reise nach Kaiserslautern.

Im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf wird Kauczinski seine Elf mindestens einmal umbauen. Hyun-ju Lee, dessen ebenso früher wie harter Platzverweis das Duell mit der Fortuna in die falsche Richtung lenkte, fehlt wie auch nochmals der zuvor beim 1:3 in Rostock mit Rot vom Feld gestellte Bjarke Jacobsen gesperrt.

Dafür ist die Hoffnung vorhanden, dass die zuletzt wegen muskulären Problemen ausgefallenen Thijmen Goppel und Emanuel Taffertshofer wieder mitmischen können. Gerade Goppel ist mit seiner Dynamik auf dem Flügel im Offensivspiel kaum gleichwertig zu ersetzen.

In taktischer Hinsicht ist erneut eine Änderung nicht nur denkbar, sondern auch wahrscheinlich. Nachdem gegen Düsseldorf eine erstmals in dieser Saison aufgebotene Viererkette nicht den erhofften Erfolg brachte, ist mit der Rückkehr zur lange bewährten und zumindest im Herbst sehr gut funktionierenden Dreierabwehrreihe zu rechnen.

Die voraussichtliche Aufstellung: Stritzel – Mockenhaupt, Angha, Vukotic – Mathisen – Goppel, Heußer, Kade, Günther – Prtajin, Iredale

TV-Tipps: Live-Übertragung auf Sky & Sky Go (Anstoß: Samstag, 13 Uhr), Free-TV-Highlights ab 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau.

Tipp & Prognose zum Spiel

Der Betzenberg hat in der Vergangenheit wichtige Spiele schon häufig mitentschieden und auch diesmal rechnen wir mit dem Publikum als nicht unwesentlichem Faktor in einer sicherlich sehr umkämpften Partie, in der es vermutlich nicht allzu viele spielerische Highlights geben wird. Die entscheidenden Aktionen erwarten wir dabei vor dem Tor der Gäste und wären nicht überrascht, würde wieder einmal Ragnar Ache zum Mann des Tages.

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