VfL Osnabrück: Michaël Cuisance mit dem Zeug zum Unterschiedsspieler
Neuzugang liefert vielversprechendes Startelfdebüt
Weil im Falle einer erneuten Niederlage der Rückstand ans rettende Ufer schon auf sieben Punkte angewachsen wäre, war der am Freitagabend eingefahrene 2:1-Sieg gegen den Hamburger SV für den VfL Osnabrück umso wichtiger. Zwar sind es nach den anderen Begegnungen dennoch vier Zähler Distanz zu Rang 15, doch der Knoten scheint geplatzt und die zuvor durchaus vorhandene Sorge, frühzeitig den Anschluss verlieren zu können, erst einmal abgemildert.
Auch deshalb, weil Trainer Tobias Schweinsteiger im Vergleich zum 0:7-Debakel bei Hannover 96 vier Veränderungen vorgenommen hat und die neu ins Team gerückten Omar Diakhite, Michaël Cuisance, Erik Engelhardt und Jannes Wulff das Vertrauen vollauf zurückzahlen konnten. Während der spät verpflichtete Diakhite, der zuvor nur am zweiten Spieltag überhaupt im Kader gestanden hatte, nicht nur defensiv den Laden zusammenhielt, sondern auch noch zum zwischenzeitlichen 2:1 traf, erwiesen sich Cuisance, Engelhardt und Wulff als belebende Elemente in der Offensive.
Cuisance überzeugt auch läuferisch
Engelhardt konterte den frühen Rückstand postwendend mit dem 1:1-Ausgleichtreffer und war auch ansonsten gewohnt umtriebig, Wulff stellte die HSV-Hintermannschaft als Rechtsaußen vor einige Probleme und Cuisance stellte mehrfach seine außergewöhnlichen fußballerischen Fähigkeiten unter Beweis.
Der vom FC Venedig ausgeliehene Franzose glänzte aber nicht nur spielerisch, etwa mit einem genialen Außenristpass, sondern stellte sich komplett in den Dienst der Mannschaft. 12,74 Kilometer standen nach 90 Minuten in der Laufstatistik des 24-Jährigen zu Buche, dem in jungen Jahren bei Borussia Mönchengladbach und beim FC Bayern München der Hang zu Selbstverliebtheit und -überschätzung nachgesagt wurde. In Osnabrück präsentiert sich bislang hingegen ein gereifter Cuisance, der in dieser Verfassung und mit dieser Einstellung das Zeug dazu hat, für den VfL im mutmaßlich länger andauernden Abstiegskampf um Unterschiedsspieler zu werden.
Am kommenden Sonntag wartet mit dem 1. FC Kaiserslautern, der als Tabellenvierter an die Bremer Brücke reist, indes gleich die nächste große Herausforderung, die mit Blick auf die weiter alles andere als komfortable Tabellensituation möglichst weitere Punkte auf das Konto bringen soll.