VfL Bochum beweist einen langen Atem
Bestes Team der Schlussviertelstunde
Die Tabellenführung hat der VfL Bochum am Montagabend zwar wieder an den Hamburger SV abtreten müssen, aber dennoch ist die Mannschaft von Trainer Thomas Reis richtig stark unterwegs und in der Form der letzten Wochen mit aktuell vier Siegen in Folge einer der ganz heißen Aufstiegskandidaten.
Gründe für diese positive Entwicklung des VfL, der zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison als Tabellenvierzehnter nur zwei Punkte vor der Abstiegszone lag, gibt es natürlich einige. Neben der Qualität im Aufgebot, die mit einer klugen Kaderzusammenstellung korreliert, ist sicherlich auch der Fakt zu nennen, dass sich die Mannschaft in ihrer aktuellen Besetzung bereits weitgehend in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit gefunden hat und so entsprechend von Anfang an eingespielt war.
Sieben Joker-Tore sind der Top-Wert der Liga
Auffällig ist darüber hinaus, dass die Reis-Elf häufig einen langen Atem beweist und Spiele schon mehrfach spät für sich entscheiden konnte – wie erst am vergangenen Wochenende wieder, als Robert Tesche mit seinem Doppelpack in der 73. Minute zum 2:1 und in der 83. Minute zum 3:1 eine lange enge Partie gegen den 1. FC Nürnberg auf die Seite des VfL bog.
Tesches zweiter Treffer war bereits das 20. Bochumer Tor im zweiten Durchgang und der elfte Treffer in der Schlussviertelstunde – beides sind ebenso ligaweite Top-Werte wie die schon sieben Joker-Tore, für die Milos Pantovic, Thomas Eisfeld (je 2), Silvere Ganvoula, Raman Chibsah und Robert Zulj verantwortlich zeichneten.
Von der Bank aus nachlegen zu können und mit frischem Personal auf ein vielleicht gerade festgefahrenes Spiel einzuwirken, ist auch eine Bochumer Qualität, die in engem Zusammenhang mit dem oftmals guten Händchen von Trainer Reis steht. Dieses soll nach Möglichkeit auch in den anstehenden Auswärtsspielen bei den Kellerkindern SV Sandhausen und FC St. Pauli hilfreich sein, wo es mutmaßlich die richtigen Mittel gegen zunächst eher defensiv eingestellte Gegner zu finden gilt – und wo vielleicht auch wieder bis in die Schlussphase hinein Geduld gefragt sein wird.