TSV 1860 München: Lothar Matthäus der Wunschtrainer von Hasan Ismaik? – Friedhelm Funkel wohl aus dem Rennen

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Freitag, 06.09.13 | 14:07

Beim TSV 1860 München ist anders als erwartet und von den Verantwortlichen erhofft keine schnelle Lösung in der Trainerfrage gefunden worden. Auch sechs Tage nach der Entlassung von Alexander Schmidt suchen die Löwen noch nach einem neuen Übungsleiter und handeln dabei in enger Absprache mit Investor Hasan Ismaik, der anders als bei der Inthronisierung von Schmidt im November des vergangenen Jahres nicht wieder übergangen werden soll.

Deshalb scheidet wohl auch die von Sportchef Florian Hinterberger favorisierte Lösung mit dem erfahrenen Friedhelm Funkel, der als intimer Kenner der 2. Bundesliga und aufstiegserfahrener Coach eigentlich perfekt ins Profil passen würde, aus. Der 59 Jahre alte Funkel scheint allerdings bei Ismaik durchgefallen zu sein, was zumindest teilweise auch an kritischen Äußerungen des seit seiner Entlassung im April 2012 bei Alemannia Aachen arbeitslosen Fußball-Lehrers liegen dürfte: „Wenn dieser Scheich in den nächsten Monaten zur Abwechslung mal die Klappe hält und die Leute in Ruhe arbeiten lässt, dann kann das was werden“, hatte Funkel im Sommer in der „TZ“ seine persönliche Einschätzung zur Lage bei den Sechzigern abgegeben, was ihn nun möglicherweise um den Job an der Grünwalder Straße gebracht hat.

Generell dürfte der Name Funkel für Ismaik aber auch eine Nummer zu klein sein, wie die Bemühungen im Spätherbst des letzten Jahres um Sven-Göran Eriksson zeigen. Auch nun soll der neue Trainer nach Meinung Ismaiks wohl wieder einen zugkräftigen Namen haben, wobei die „TZ“ unter Verweis auf Quellen aus dem Umfeld des Vereins berichtet, dass Ismaiks Cousin Noor Basha, der aktuell als Sprachrohr des in Abhu-Dhabi weilenden Jordaniers in den Gesprächen mit der Vereinsführung fungiert, für die Verpflichtung von Lothar Matthäus plädieren soll. Via Facebook bezeichnete Basha die Meldungen rund um Matthäus allerdings nur als Gerücht, drückte aber gleichzeitig die Wertschätzung von Seiten Ismaiks für den 52-Jährigen aus.

Der Rekordnationalspieler hatte sich am vergangenen Samstag nach Aussage von Vize-Präsident Peter Helfer auf einer ersten Liste mit 30 Kandidaten befunden, war dann aber rasch gestrichen worden. Nun könnte Matthäus offenbar doch wieder ein Thema werden, wobei nach der verbalen Auseinandersetzung über die Medien bzw. Facebook zwischen Helfer und dem derzeit als „Sky“-Experten tätigen Ex-Profi interner Ärger fast programmiert wäre.

Matthäus soll aber nicht der einzige prominente Kandidat für den vakanten Trainerposten bei den Löwen sein. Vielmehr soll Ismaik laut „TZ“ noch einen zweiten, namentlich bislang nicht bekannten Coach in der Hinterhand haben, dessen Verpflichtung in ganz Deutschland für Aufmerksamkeit sorgen würde. Man darf in jedem Fall gespannt sein, wenn die Löwen letztlich aus dem Hut zaubern. Aktuell ist aber nicht unwahrscheinlich, dass am nächsten Freitag im Spiel beim VfR Aalen Markus von Ahlen als Interimstrainer auf der Bank sitzen wird.