SV Wehen Wiesbaden: Ivan Prtajin schießt sich ins Rampenlicht
Torjäger meldet sich nach kleinem Tief zurück
Obwohl der SV Wehen Wiesbaden am Mittwochabend RB Leipzig einen großen Kampf geliefert hat, standen nach 90 Minuten eine 2:3-Niederlage und das Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals. Aber dennoch hat sich der Zweitliga-Aufsteiger gegen den Titelverteidiger teuer verkauft und Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben in der 2. Bundesliga getankt.
„Wir haben ein gutes Gesicht gezeigt. Ich freu mich für die Leute, dass sie einen schönen Abend hatten, ein gutes Spiel gesehen haben und unterhalten worden sind. Manchmal muss man auch akzeptieren, dass der Gegner stärker war als wir. Wir haben es gut gemacht und jetzt geht’s weiter“, zog SVWW-Trainer Markus Kauczinski auf der Vereinshomepage trotz der Niederlage ein positives Fazit.
Der ordentliche Auftritt gegen den Champions-League-Teilnehmer nährt natürlich auch die Hoffnung auf die Trendwende im Liga-Alltag nach zuletzt zwei Niederlagen beim SC Paderborn (1:2) und gegen die SV Elversberg (0:2), wodurch die Abstiegszone nur noch einen Punkt entfernt ist. Als Mutmacher für die vor der Länderspielpause im Oktober anstehenden, fraglos schwierigen Aufgaben bei Hannover 96 und gegen den Hamburger SV dient nicht zuletzt Ivan Prtajin.
Prtajin schon in der Aufstiegssaison ein wesentlicher Faktor
Der Angreifer erzielte gegen Leipzig zunächst nach einem langen Ball mit jeder Menge Behauptungswillen und beim Heber über RB-Keeper Peter Gulacsi auch Cleverness im Abschluss den 1:2-Anschlusstreffer und brachte sein Team auch auf 2:3 heran. Kurz nach der vermeintlichen Leipziger Entscheidung zum 1:3 war Prtajin nach einer Ecke per Kopf zu Stelle und verwandelte den anschließenden Abpraller handlungsschnell zu seinem zweiten Treffer.
Zu mehr sollte es zwar nicht mehr reichen, doch dass Prtajin ein kleines Tief offenbar überwunden hat, war für den SV Wehen Wiesbaden eine wichtige Erkenntnis. In Paderborn hatte der 27-Jährige nach zuvor zwei Toren an den ersten fünf Spieltagen noch eine Chance kläglich vergeben und war womöglich auch deshalb gegen Elversberg nur Joker. Grundsätzlich aber ist Prtajin absoluter Leistungsträger und war mit 15 Toren sowie sieben Vorlagen in 27 Drittliga-Spielen auch in der vergangenen Aufstiegssaison schon ein wesentlicher Faktor.
Trotz eines im Sommer bis 2026 verlängerten Vertrages bleibt abzuwarten, wie lange Prtajin noch für den SVWW auf Torejagd gehen wird. Schließlich erfüllt der 1,89 Meter große Kroate das aktuell stark nachgefragte Profil des klassischen Mittelstürmers und dürfte mit seinen Leistungen sowie seiner Trefferquote auch andernorts auf Interesse stoßen.