SV Sandhausen: Drei weitere Punkte im Sack und Verstärkung im Blick?
Semir Telalovic offenbar ein Thema am Hardtwald
Obwohl mit dem unlängst sogar mit dem FC Liverpool in Verbindung gebrachten Patrick Drewes die etatmäßige Nummer eins erneut verletzt passen musste, hat der SV Sandhausen am Freitagabend mit einem 1:0-Sieg bei Hansa Rostock drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg eingefahren.
Während Christian Kinsombi kurz vor der Pause nach Vorlage von seinem Bruder David das Tor des Tages markierte, erwies sich Nikolai Rehnen imTor erneut als starker Drewes-Ersatz und erhielt vom generell zufriedenen Sportlichen Leiter Mikayil Kabaca auf der vereinseigenen Webseite ein Sonderlob: „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die gefighted hat und sich in die Bälle reingeworfen hat. Dazu hatten wir mit Nikolai Rehnen einen überragenden Torwart.“
Auch Trainer Alois Schwartz war vom Auftreten seiner Schützlinge, die zumindest über Nacht vom 17. auf den 13. Tabellenplatz gesprungen sind, angetan: „Wir haben mit Leidenschaft verteidigt und machen durch ein schnelles Umschaltspiel einen schönen 1:0-Führungstreffer. Du musst hier erstmal so bestehen, zumal wenn man weiß, was einen hier erwartet! Dagegen haben wir uns gut gewehrt.“
Erst drei Stürmertore
Nichtsdestotrotz ist man sich in Sandhausen darüber im Klaren, dass im neuen Jahr wohl ein langer Kampf um den Klassenerhalt bevorsteht. Allerdings voraussichtlich mit der einen oder anderen Verstärkung, nachdem Präsident Jürgen Machmeier bereits vergangene Woche hat durchklingen lassen, dass die finanziellen Mittel für Wintertransfers vorhanden sind.
Wo am ehesten Bedarf besteht, lässt sich anhand von nur 16 Toren an den ersten 15 Spieltagen unschwer erkennen. Erst recht, weil von diesen 16 Toren nur drei auf Stürmer entfallen – Alexander Esswein traf zwei Mal und für Ahmed Kutucu steht ein Treffer zu Buche. Matej Pulkrab, Kemal Ademi und Cebio Soukou sind noch torlos.
Konkurrenz aus der 3. Liga
Für eine bessere Quote könnte womöglich Semir Telalovic sorgen, den der SVS laut Bild wie allerdings auch der 1. FC Saarbrücken und Dynamo Dresden auf dem Zettel haben soll. Der 22-Jährige ist zu Jahresbeginn vom FV Illertissen aus der Regionalliga Bayern zu Borussia Mönchengladbach gewechselt, wartet dort aber noch auf eine Chance bei den Profis. Für die zweite Mannschaft der Borussia erzielte der in Ehingen geborene Angreifer mit bosnischen Wurzeln in 14 Regionalliga-Partien aber acht Tore und bereitete vier weitere Treffer vor.
Nun will Telalovic nach Aussage seines Beraters Sebastian Schulze gegenüber „Bild“ „den nächsten Schritt gehen“. Angesichts eines bis 2024 laufenden Vertrages sitzt Gladbach bei der Entscheidung aber im Boot. „Noch ist er wegen eines Winterwechsels nicht auf uns zugekommen“, verriet Borussias Geschäftsführer Roland Virkus, der grundsätzlich große Stücke auf das Sturmtalent hält und um dessen Wunsch nach einem persönlichen Vorankommen weiß. Eine Ausleihe im Winter könnte deshalb für alle Seiten eine passende Lösung sein, sicherlich auch für den SV Sandhausen, der gegenüber Dresden und Saarbrücken den Vorteil hat, eine Klasse höher zu spielen.