SV Sandhausen: Der Glaube an den Klassenerhalt lebt

Kurpfälzer trotzen Rückschlägen und erneutem VAR-Pech

Autor: Johannes Ketterl Veröffentlicht: Samstag, 11.03.23 | 09:20

Abermals unzufrieden mit dem VAR: SVS-Präsident Jürgen Machmeier. © imago images / foto2press

Vergangene Woche war Jürgen Machmeier kaum zum bremsen, als nach dem 1:1 gegen Holstein Kiel die Sprache auf die Schiedsrichterleistung kam. Der Präsident des SV Sandhausen sprach sowohl von einer „Kreisklassen-Leistung“ als auch einer „Frechheit“ und stellte die Existenz des Videoschiedsrichters in Frage.

„Es ist nicht das erste Mal, dass der Kölner Keller im Tiefschlaf ist. Um einen Ausflug zu machen, in den Keller zu gehen und vielleicht einen Kasten Bier zu trinken, dafür ist das Geld zu schade“, zitierte kicker.de den 62-Jährigem, dem unter anderem die Aberkennung eines Sandhäuser Treffers sauer aufgestoßen war.

Am Freitagabend im Spiel beim 1. FC Kaiserslautern hatte Machmeier dann gleich wieder Grund, sich über die Unparteiischen zu ärgern. Und das durchaus begründet. War noch nachvollziehbar, dass Dr. Max Burda nach Rücksprache mit dem VAR nach einem Zweikampf von FCK-Verteidiger Kevin Kraus mit Alexander Esswein nicht auf Elfmeter entschied, hätte das zwischenzeitliche 1:1 für die Roten Teufel durch Boris Tomiak nach überwiegender Meinung nicht gelten dürfen, da der im Abseits stehende Philipp Hercher dabei SVS-Keeper Patrick Drewes die Sicht nahm.

„Ich hatte kein freies Sichtfeld. Nachdem sich der Videoschiedsrichter gemeldet hatte, war ich mir sicher, dass es mit Freistoß für uns weitergeht“, ließ Drewes in der Rhein-Neckar-Zeitung sein Unverständnis durchklingen, während Machmeier von einer „krassen Fehlentscheidung“ sprach.

Joker Franck Evina sticht erneut

Dass der FCK in der 73. Minute durch einen nach VAR-Eingriff verhängten Handelfmeter, der nach einer unglücklichen Aktion von Hamadi Al Ghaddioui in Ordnung ging, das 2:1 erzielte, war nach der Partie dann nur ein Randthema. Vielmehr zeigte sich Machmeier auf der vereinseigenen Webseite zufrieden mit der Reaktion der Mannschaft, die noch ein 2:2 rettete: „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wir sind nach dem Rückstand gut zurückgekommen. Das zeigt: Wir leben!“

Auch Trainer Tomas Oral, der darüber nachdenken dürfte, den zum zweiten Mal in Folge als Joker erfolgreichen Franck Evina kommende Woche von Beginn an zu bringen, lobte die Antwort seiner Schützlinge auf das 1:2: „Wir sind nach dem Rückstand richtig gut und verdient zurückgekommen. Am Ende waren wir dem Tor näher als der FCK. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, welche Mentalität und Moral sie heute an den Tag gelegt hat“, so der SVS-Coach, der aber das Gefühl hatte, dass noch mehr möglich gewesen wäre und deshalb „nicht ganz zufrieden“ war.