SV Elversberg: Aderlass als Preis des Erfolges?
Mehrere Profis wecken bereits Begehrlichkeiten
Nach dem sensationellen Durchmarsch durch die 3. Liga galt die SV Elversberg vor dem Saisonstart für nicht wenige Beobachter als Abstiegskandidat Nummer eins. Mit zwölf Punkten aus den ersten neun Partien stehen die Saarländer allerdings auf dem elften Platz und haben deutlich gemacht, die 2. Liga so schnell nicht wieder verlassen zu wollen.
Eine gewisse Anlaufzeit hat die Mannschaft von Trainer Horst Steffen angesichts von nur einem Punkt aus den ersten vier Partien sowie dem Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FSV Mainz 05 (0:1) zwar benötigt, doch inzwischen ist die SVE längst eine Klasse höher angekommen und mit drei Siegen sowie zwei Unentschieden sogar seit fünf Partien ungeschlagen.
Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern macht deutlich, dass die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren einen Kader mit jeder Menge Potential zusammengestellt hat, in dem für einige Akteure das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein muss. Das sehen wohl auch diverse andere Vereine so, die laut einem Bericht der Bild bereits ein Auge auf Torwart Nicolas Kristof, Mittelfeldmann Semih Sahin oder Flügelspieler Jannik Rochelt geworfen haben sollen.
Auslaufende Verträge und Leihspieler
Geht die Entwicklung von Kristof, Sahin und Rochelt ähnlich weiter, dürfte es nicht einfach werden, dieses Trio über die laufende Saison hinaus in Elversberg zu halten. Sportvorstand Nils-Ole Book hat mit einer weitsichtigen Planung und ebenso frühzeitigen wie langfristigen Vertragsverlängerungen aber dafür gesorgt, dass in diesem Fall zumindest stattliche Ablösesummen in die Kasse fließen würden. Anders als nach jetzigem Stand für Carlo Sickinger, Robin Fellhauer und Thore Jacobsen, die ebenfalls zum Kreis der Stammkräfte gehören und nur bis zum 30. Juni 2024 gebunden sind.
Weil mit Frederik Jäkel (RB Leipzig), Hugo Vandermersch (SM Caen), Paul Wanner (FC Bayern München) und Wahid Faghir (VfB Stuttgart) auch vier Leihspieler im Aufgebot stehen, deren Zukunft nicht zwingend in Elversberg liegt, ist für den nächsten Sommer ein gewisser Aderlass zu befürchten. Diesen Preis des Erfolges würde die SVE aber mutmaßlich einigermaßen gerne bezahlen, wenn es 2024/25 in ein weiteres Zweitliga-Jahr geht.