SC Paderborn: Kwasniok-Verlängerung nicht ohne Risiko
Aktueller Trend ist mit zwei Niederlagen negativ
Der SC Paderborn wartete am gestrigen Mittwoch mit einer überraschenden Nachricht auf. Wie die Ostwestfalen auf ihrer Webseite bekannt gaben, wurde der ohnehin noch bis 2025 laufende Vertrag von Trainer Lukas Kwasniok vorzeitig verlängert. Eine neue Laufzeit wurde zwar nicht kommuniziert, doch weil explizit von einer Verlängerung die Rede ist, wird das neue Arbeitspapier des 42 Jahre alten Fußball-Lehrers bis mindestens 2026 laufen.
Eine durchaus bemerkenswerte Entscheidung, die in Anbetracht der jüngsten Niederlagen gegen den 1. FC Nürnberg (1:3) und bei der SV Elversberg (1:4) auch als Versuch gewertet werden kann, aufkommende Kritik an Kwasniok im Keim zu ersticken und dem Trainer den Rücken zu stärken. Dazu passend stellte Geschäftsführer Sport Benjamin Weber in seinem Kommentar zur Verlängerung mit Kwasniok auch einen Zusammenhang mit den Profis her: „Lukas hat über eine lange Zeit in Paderborn bewiesen, dass er und das Trainerteam Spieler auf ein höheres Niveau bringen sowie junge Talente auch aus unserem eigenen Nachwuchs entwickeln und besser machen können. Darin liegt die DNA unseres Vereins. Die Konstanz auf dieser wichtigen Position ist auch ein starkes Signal an unsere Spieler.“
Möglich, dass die Führung ein solches Signal als nötig erachtete, nachdem Kwasniok nach der Pleite in Elversberg öffentliche Einzelkritik betrieben hat, die mannschaftsintern mutmaßlich nicht gut angekommen ist. Angesichts eines noch eineinhalb Jahre laufenden Vertrages wäre eine Verlängerung ansonsten eigentlich noch nicht nötig gewesen, zumal der jüngste Trend nicht unbedingt positiv war.
Schwieriges Programm bis Weihnachten
Unabhängig vom Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer birgt die getroffene Entscheidung Risiken in sich. Insbesondere ist die Gefahr eines missglückten Jahresabschlusses nicht von der Hand zu weisen. Gegen Hannover 96, beim Hamburger SV und gegen Hansa Rostock sowie dazwischen im DFB-Pokal bei Bayer Leverkusen warten keine einfachen Aufgaben auf die Ostwestfalen, die die jüngsten Pleiten gegen Nürnberg und Elversberg bereits als Hypothek mit sich herumschleppen.
Klar ist, dass weitere Enttäuschungen auf dem Spielfeld nicht nur Kwasniok, sondern den wegen seiner geringen Präsenz in der Öffentlichkeit und teils auch wegen ausgebliebener Transfers im Umfeld durchaus kritisch gesehenen Weber verstärkt in den Fokus rücken würden. In Paderborn könnte so eine unruhige Winterpause drohen, sollten die Ergebnisse in den nächsten Wochen nicht wie erhofft ausfallen.