SC Paderborn: Ilyas Ansah macht Lust auf mehr
Sturmtalent feiert vielversprechendes Profi-Debüt
Beinahe hätte der SC Paderborn dem in der Woche zuvor eingefahrenen 2:1-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden am Freitagabend den nächsten Dreier folgen lassen. Beim 1. FC Magdeburg präsentierten sich die Ostwestfalen lange Zeit gut und lagen bis zur 85. Minute in Führung, ehe die Gastgeber doch noch den 1:1-Ausgleich erzielen konnten.
„Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden, mit dem Ergebnis nicht ganz“, lautete auf der anschließenden Pressekonferenz das Fazit von Trainer Lukas Kwasniok, der seine Startelf im Vergleich zur Vorwoche gleich auf fünf Positionen verändert und auch taktisch auf ein 3-4-3 umgestellt hatte. Bemerkenswert war vor allem die Entscheidung für die drei großgewachsenen Stürmer Felix Platte, Adriano Grimaldi und Ilyas Ansah.
Das Trio agierte variabel, wechselte immer wieder die Positionen und zeichnete zusammen für den Führungstreffer verantwortlich. Ansah ließ einen Einwurf zu Platte prallen, der auf Grimaldi durchsteckte und der 32-Jährige durfte sein erstes Saisontor bejubeln – wenn auch erst mit etwas Verzögerung und nach einem VAR-Einsatz, weil der Linienrichter zuvor fälschlicherweise eine Abseitsstellung erkannt hatte.
Ansah länger auf dem Platz als seine Sturmkollegen
Gerade Ansah avancierte bei seinem Profi-Debüt zu einer sehr positiven Erscheinung. Der gerade 18 Jahre alte Angreifer hatte in den vergangenen Wochen bereits in der zweiten Mannschaft nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht und erhielt von Trainer Kwasniok nun endlich seine im Umfeld schon seit längerem geforderte Chance. Und Ansah machte direkt deutlich, warum nicht wenige Beobachter in ihm eines der größten deutschen Sturmtalente sehen.
Der Youngster agierte zwar in einzelnen Szenen auch noch ein wenig überhastet, wusste ansonsten aber mit einem hervorragenden ersten Kontakt und Übersicht auch in engen Situationen zu überzeugen. Trotz seiner 1,94 Meter präsentierte sich Ansah insbesondere mit Ball ebenso elegant wie wendig und gab ein klares Empfehlungsschreiben für weitere Einsätze ab.
Dass Kwasniok Platte und Grimaldi jeweils nach 73 Minuten vom Feld holte, während Ansah erst nach 89 Minuten Dienstschluss hatte, lässt zumindest darauf schließen, dass auch der SCP-Coach Gefallen an dessen Auftritt gefunden hat. Nicht unwahrscheinlich, dass Ansah auch am Freitag gegen den FC Schalke 04 wieder dabei ist und sich dann auf noch größerer Bühne zeigen darf.