SC Paderborn: Ilyas Ansah betreibt weitere Eigenwerbung
Ausfälle von Filip Bilbija und Robert Leipertz als Chance für das Sturmtalent?
In der jüngeren Vergangenheit gehörte der SC Paderborn stets zu den Mannschaften, die in der 2. Bundesliga die meisten Tore erzielten. 2022/23 etwa wurden die 68 Paderborner Treffer nur vom Hamburger SV (70) knapp überboten, während dem 1. FC Heidenheim 67 und dem SV Darmstadt 98 gar nur 53 Tore zum Aufstieg in die Bundesliga reichten.
In der noch jungen Spielzeit 2023/24 hingegen läuft es beim SCP trotz einer weiterhin offensiven Spielausrichtung bislang im letzten Drittel nicht rund. Nur fünf Treffer brachte die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok an den ersten fünf Spieltagen zustande. Dafür freilich gibt es durchaus gute Gründe. So hat mit Marvin Pieringer (zehn Tore, acht Vorlagen) der beste Scorer der vergangenen Saison den Verein in Richtung Heidenheim verlassen. Top-Torschütze Robert Leipertz (elf Treffer) verpasste die ersten beiden Spiele verletzungsbedingt – und fällt nun nach seinem ersten Saisontor beim 1:2 in Kiel wegen eines Sehnenrisses erneut wochenlang aus. Ebenso wie Neuzugang Filip Bilbija, der immerhin im DFB-Pokal bei Energie Cottbus (7:0) einen Doppelpack schnürte, nun aber von einem Innenbandriss im Knie außer Gefecht gesetzt ist.
Matchwinner im Top-Spiel gegen Wuppertal
Als Hoffnungsträger fungieren nun Max Kruse und Adriano Grimaldi, die nach ihrer sommerlichen Ankunft in Paderborn auch von Verletzungen zurückgeworfen worden sind, nach ihren Einwechslungen in Kiel aber am Freitag gegen den SV Wehen Wiesbaden Kandidaten für die Anfangsformation sind.
Mit Felix Platte und Sirlord Conteh verfügt Coach Kwasniok durchaus noch über weitere gestandene Sturmoptionen, aber dennoch wird im Umfeld der Ruf nach Ilyas Ansah immer lauter. Nicht grundlos, spielt der erst 18 Jahre alte Angreifer doch bislang mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga West eine starke Saison. Nach furiosem Auftakt mit drei Treffern an den ersten beiden Spieltagen blieb Ansah zwar vier Mal ohne eigenen Treffer, setzte dafür aber am Samstag beim 4:1-Sieg gegen den Wuppertaler SV mit einem Tor und zwei Vorlagen ein dickes Ausrufezeichen.
Dass der 1,94 Meter große Nachwuchsstürmer trotz eines im Juni unterschriebenen Profivertrages bisher noch nicht die Chance bekommen hat, sich in der 2. Bundesliga zu zeigen, stößt bei vielen Fans nicht zuletzt wegen der bisher ausbaufähigen Offensivleistungen auf Unverständnis. Setzt Ansah seine Entwicklung so fort wie in den vergangenen Monaten, dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein, bis der Youngster im Zweitliga-Kader auftaucht.