Sargis Adamyan: Wo mich der Trainer aufstellt, ist egal
Interview mit Regensburgs Stürmer
Sargis Adamyan ist gerade von einer Länderspielreise mit Armenien nach Regensburg zurückgekehrt. Im Interview mit Liga-Zwei.de sprach der Angreifer über seinen Nationalmannschaftskollegen Henrikh Mkhitaryan, den Regensburger Saisonstart und das kommende Heimspiel gegen Dynamo Dresden.
Herr Adamyan, Sie waren gerade mit der armenischen Nationalmannschaft unterwegs. Wie unterscheidet sich die Zeit in der Nationalmannschaft von der Zeit im Verein?
Sargis Adamyan: „Es ist auf jeden Fall eine sehr aufregende Zeit und macht auch sehr viel Spaß. Es ist etwas Besonderes, wenn man sich auf zwei Spiele mit der Nationalmannschaft vorbereitet und für sein Land spielen zu dürfen.“
Armenien spielt in der UEFA Nations League in einer Gruppe mit Mazedonien, Liechtenstein und Gibraltar. Wie schätzen Sie ihre Chancen auf ein Weiterkommen ein?
Adamyan: „Wir haben leider 0:2 in Mazedonien verloren. Wir müssen alles daransetzen, zu Hause gegen Mazedonien zu gewinnen und gegen Liechtenstein und Gibraltar ein, zwei Tore mehr erzielen als Mazedonien.“
Ihr Nationalmannschaftskollege Henrikh Mkhitaryan ist in Deutschland durch seine Zeit bei Borussia Dortmund bekannt. Was können Sie von ihm lernen?
Adamyan: „Sehr viel. Wenn man ihn Fußball spielen sieht, macht das wirklich Spaß. Seine Ruhe am Ball und seine Technik sind schon herausragend. Als Mensch ist er super offen, hilfsbereit und ein ganz normaler Typ.“
Kommen wir zu Regensburg: Sie haben in den ersten vier Partien vier Punkte geholt – wie fällt Ihr Fazit zum Saisonstart aus?
Adamyan: „In den letzten beiden Spielen gegen Kiel und Bielefeld haben wir gut gespielt, aber leider gegen Kiel die Tore nicht erzielt und in Bielefeld zwei individuelle Fehler gemacht. Die müssen wir abstellen. Wenn uns das gelingt, haben wir denke ich gute Chancen, unser Saisonziel zu erreichen.“
Woran muss im Training noch gearbeitet werden?
Adamyan: „Wir bereiten uns immer auf den nächsten Gegner vor. Jetzt spielen wir gegen Dresden und ich bin erst Anfang der Woche von der Nationalmannschaft wiedergekommen.“
Dresden hat mit Mike Walpurgis am Dienstag einen neuen Trainer präsentiert. Ist die Vorbereitung auf einen Gegner schwieriger, wenn er gerade einen Trainerwechsel vollzogen hat?
Adamyan: „Ich denke nicht. Die Mannschaft bleibt ja trotzdem die Gleiche. Wir müssen einfach auf uns selbst schauen und zu Hause alles geben.“
Letzte Saison haben sie mit 0:2 und 0:1 gegen Dresden verloren. Ist da noch eine Rechnung offen?
Adamyan: „Von einer offenen Rechnung würde ich nicht sprechen. Wir haben das zwar im Hinterkopf, aber es ist eine komplett neue Saison. Man will einfach unbedingt gewinnen. Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, sehe ich gute Chancen.“
Eine Woche später spielen Sie auswärts in Hamburg. Ins Volksparkstadion passen 57.000 Zuschauer, verspüren Sie schon Vorfreude?
Adamyan: „Ja schon, aber erstmal konzentrieren wir uns auf das Spiel gegen Dresden. Wenn uns gegen Dresden ein Sieg gelingen sollte, könnten wir uns alle umso mehr auf das Spiel in Hamburg freuen (lacht).“
Was ist für den Jahn in dieser Saison möglich? Haben Sie sich einen bestimmten Tabellenplatz als Ziel gesetzt?
Adamyan: „Nein, haben wir nicht. Unser Ziel ist auf jeden Fall der Klassenerhalt. Wir denken von Spiel zu Spiel und versuchen immer alles rauszuhauen.“
Jahn-Geschäftsführer Christian Keller hat bei ihrer Vertragsverlängerung im Sommer über Sie gesagt, dass Ihr „Potential noch nicht ausgeschöpft ist“. Wo sehen Sie selbst noch Potential?
Adamyan: „Letzte Saison hätte ich ein, zwei Tore mehr machen können. Ich probiere natürlich immer, gut zu spielen und der Mannschaft zu helfen. Wenn das mit Toren oder Torvorbereitungen gelingt, ist das natürlich umso besser.“
Haben Sie sich ein individuelles Ziel an Toren und Vorlagen für diese Saison gesetzt?
Adamyan: „Nein, habe ich nicht. In erster Linie zählt das gemeinsame Ziel als Mannschaft. Da muss jeder seine individuellen Ziele hintenanstellen.“
Ihr Trainer Achim Beierlorzer stellt Sie mal als Mittelstürmer und mal als Linksaußen auf. Bevorzugen Sie eine Position?
Adamyan: „Um ehrlich zu sein: Nein. Ich spiele beides ganz gut und gerne. Wo mich der Trainer aufstellt, ist egal.“
Herr Adamyan, vielen Dank für das Gespräch!
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