KSC: Neuzugänge im Winter fast zwingend
Kader ist zu klein und bedarf der Verjüngung
Nach dem Führungstreffer von Igor Matanovic kurz vor der Pause durfte der Karlsruher SC am Samstag lange darauf hoffen, den 3:0-Erfolg aus der Vorwoche gegen den FC Schalke 04 beim FC St. Pauli veredeln zu können, ehe die Gastgeber in der Schlussphase noch zwei Mal trafen und die Heimreise nach Baden doch mit leeren Händen angetreten werden musste.
Für St. Pauli traf in der Nachspielzeit mit Philipp Treu ein eingewechselter Spieler zum Sieg und verdeutlichte damit auch einen Unterschied zum KSC, der aufgrund mehrerer Ausfälle nur 17 Akteure für den Spieltagskader nominieren konnte, sodass gleich drei Plätze auf der Ersatzbank frei blieben. Während St. Pauli neben Treu unter anderem mit Elias Saad und Simon Zoller reichlich Offensivqualität nachlegen konnte, war beim KSC mit Budu Zivzivadze nur ein einziger Offensivspieler in der Hinterhand.
Besserung ist indes nur bedingt in Sicht. Zwar dürfte der aufgrund eines Infekts nicht mit nach Hamburg gereiste Kapitän Jerôme Gondorf kommendes Wochenende gegen den SC Paderborn wieder dabei sein, doch mit den Langzeitverletzten Daniel O’Shaughnessy und Efe-Kaan Sihlarogu sowie dem auch schon länger fehlenden Youngster Eren Öztürk ist so schnell nicht zu rechnen. Und Christoph Kobald und Tim Rossmann dürften nach ebenfalls längeren Zwangspausen auch noch eine Weile brauchen, um richtig fit zu werden und in Form zu kommen.
Die jüngsten Stammkräfte sind nur ausgeliehen
Weil zudem mehrere Akteure wie Marco Thiede, Philip Heise und Daniel Brosinski, deren Verträge wie bei O’Shaughnessy auslaufen, ihren Zenit offenkundig überschritten haben, scheint es fast zwangsläufig, bereits im Januar mit einer Blutauffrischung zu beginnen und den in den vergangenen Transferperioden noch zurückhaltend betriebenen Verjüngungsprozess zu forcieren. Erst recht, weil mit David Herold (FC Bayern München), Paul Nebel (1. FSV Mainz 05) und Igor Matanovic (Eintracht Frankfurt) die mit Abstand jüngsten Spieler mit regelmäßigen Einsätzen nur ausgeliehen sind – und zumindest bei Nebel ein längerfristiger Verbleib kaum zu realisieren sein wird.
Erkannt hat man den Handlungsbedarf grundsätzlich bereits, wie der neue Sportliche Leiter Sebastian Freis unlängst durchblicken hat lassen. Die Partie auf St. Pauli unterstrich nun allerdings, dass diese Erkenntnis nicht erst mit Blick auf die Saison 2024/25 in konkrete Maßnahmen umgesetzt, sondern schon im Winter neues Personal hinzugeholt werden sollte.