KSC: Muss der Blick nach unten gehen?
Christian Eichner dämpft die Erwartungen
Mit einem 3:2-Sieg beim VfL Osnabrück und einem spät geretteten 2:2 gegen den Hamburger SV hat der Karlsruher SC einen guten Saisonstart hingelegt, der auch zu der nicht zuletzt mit der Fertigstellung des neuen Wildparkstadion und der Rückkehr von Lars Stindl geschürten Erwartungshaltung passte.
Es folgte allerdings nicht nur direkt das Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Saarbrücken (1:2), sondern aus den anschließenden fünf Ligaspielen sollten die Badener nur noch vier weitere Punkte holen. Unter dem Strich steht damit nach sieben Runden eine sehr durchwachsene Zwischenbilanz mit acht Zählern und Rang zwölf – bei nur einem Punkt Vorsprung auf Relegationsplatz 16, womit der Fokus erst einmal darauf liegen dürfte, sich ein Polster nach unten zu erarbeiten.
Enttäuschend für viele Fans, aber für Christian Eichner offenbar nicht die ganz große negative Überraschung: „Der Blick auf die nackten Zahlen mit erzielten und bekommenen Toren ist das eine, die sportlichen Themen dahinter sind das andere. Alles zusammen zeigt so ein bisschen, warum ich das, was die Öffentlichkeit sich als nächsten Schritt erwünscht, im Moment nicht sehe“, ließ der KSC-Trainer nun im Interview mit den Badischen Neuesten Nachrichten durchblicken, die vor der Saison vorhandene, durchaus hohe Erwartungshaltung als überzogen einzustufen.
Zu viele Gegentore in den letzten Spielen
Den Grund für seine Ansicht, dass ein vielfach erhofftes Mitmischen im Aufstiegsrennen nicht wirklich realistisch ist, lieferte Eichner direkt auch nach: „Wir haben eine nahezu ähnliche Mannschaft wie letztes Jahr. Mit Lars Stindl haben wir einen Ausnahmespieler dazu bekommen, haben mit Marius Gersbeck, Tim Breithaupt, Kyoung-Rok Choi und Mikkel Kaufmann aber auch vier wichtige Spieler verloren.“
Sorgen bereitet Eichner derzeit vor allem die hohe Anzahl an Gegentreffer, acht alleine in den jüngsten drei Partien bei Fortuna Düsseldorf (1:3), gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:1) und bei der SpVgg Greuther Fürth (3:4). „Für uns ist das Thema Konstanz gerade im Bereich der mannschaftlichen Defensivarbeit im Moment ein enorm wichtiges“, so Eichner, der dazu auch die bislang längst nicht immer optimale Verteidigung gegnerischer Standardsituation zählt.
Auf Verstärkung aus den eigenen Reihen kann der KSC-Coach dabei wohl so schnell nicht hoffen. Christoph Kobald, der in der Rückrunde der vergangenen Saison eine feste Größe war, in dieser Spielzeit aufgrund von langwierigen Muskelproblemen noch nicht auf dem Platz stand, wird laut Eichner wohl erst während der Länderspielpause im Oktober wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.