Jahn Regensburg: Wie lange währt das Vertrauen in Joe Enochs?
Schlusslicht mit weiterhin nur einem Tor in acht Spielen
Sofern Eintracht Braunschweig im Niedersachsen-Derby am Sonntag gegen Hannover 96 kein komplettes Debakel erleidet und mit mindestens sieben Toren Unterschied verliert, verbringt der SSV Jahn Regensburg die zweite Länderspielpause der Saison als Tabellenschlusslicht.
Mit nur vier Punkten aus den ersten acht Spielen hinken die Oberpfälzer dem Rest der Liga hinterher, sind allerdings bei derzeit lediglich zwei Zählern Rückstand ans rettende Ufer auch noch lange nicht abgeschlagen. Dieses Szenario allerdings droht, wenn es dem Jahn nicht gelingt, die katastrophale Ausbeute von nur einem Treffer in acht Partien entscheidend zu verbessern.
Bei der 0:3-Niederlage am Freitagabend beim SC Paderborn war Regensburg der Willen nicht abzusprechen, doch halbwegs gefährlich wurde der Aufsteiger lediglich bei ruhenden Bällen und aus der Distanz. Auf Dauer wird das aber kaum ausreichen, um die für den Klassenerhalt nötigen Punkte einzufahren. Erst recht nicht, wenn einer der wenigen potentiellen Unterschiedsspieler wie Dominik Kother keine Akzente setzen kann und wie in Paderborn schon zur Pause ausgewechselt wird.
Zuletzt noch Rückendeckung von Achim Beierlorzer
Weil Regensburg seit Freitagabend nicht nur die mit Abstand schwächste Offensive der Liga, sondern auch die gemeinsam mit Braunschweig und Darmstadt 98 anfälligste Defensive auf sich vereint, rückt automatisch auch Trainer Joe Enochs in den Blickpunkt. Der 53-Jährige, der nach seiner Verpflichtung im Mai 2023 den Abstieg aus der 2. Bundesliga nicht mehr verhindern konnte, aber mit fast runderneuerter Mannschaft den direkten Wiederaufstieg schaffte, erhielt zuletzt noch öffentliche Rückendeckung von Geschäftsführer Achim Beierlorzer, die aber auch nicht endlos währen wird.
Denn auch in Regensburg werden die üblichen Mechanismen des Geschäfts früher oder später greifen, wenn sich keine Erfolge einstellen. Schon in den kommenden Tagen dürften so intern einige Gespräche auf der Agenda stehen, mutmaßlich mit offenem Ausgang.
Zwar genießt Enochs bei den Verantwortlichen nicht zuletzt dank des direkten Wiederaufstieges hohe Wertschätzung, doch die aktuelle Entwicklung ist mehr als bedenklich und die jetzige Länderspielpause böte noch eine halbwegs günstige Gelegenheit für einen Neuanfang. Dass der Trainermarkt eher überschaubar ist und nach der Pause gegen Fortuna Düsseldorf direkt eine sehr hohe Hürde wartet, wird in die Überlegungen aber sicherlich auch miteinfließen.