Union Berlin: Interview mit Steven Skrzybski
Der Offensiv-Mann über das Dynamo-Spiel und Trainer Jens Keller
Herr Skrzybski, der Saisonauftakt ist für Union Berlin daneben gegangen. Was haben Sie aus der 1:2-Niederlage in Bochum gelernt?
Steven Skrzybski: „Ich glaube, dass wir uns das alle anders vorgestellt haben. Aber ich denke auch, dass uns die Art und Weise, wie wir gespielt haben – vor allem in der 2. Halbzeit – schon Mut gibt. Wenn man sieht, wie viele Torchancen wir hatten, dann bin ich positiv gestimmt, dass es in den nächsten Wochen besser wird.“
Kurz nach der Pause hatte Union – u.a. durch Sie – drei Riesenchancen, zwei davon nach Patzern von Bochums Keeper Manuel Riemann. Fehlt da die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss?
Skrzybski: „Woran es an den einzelnen Szenen genau lag, ist schwer zu sagen. Aber wenn man insgesamt die Fülle der Chancen sieht mit den fünf, sechs Hochkarätern, dann muss man schon sagen, dass da mindestens zwei, drei hätten reingehen müssen. Ich glaube, dass wir daran noch viel arbeiten und das dann auch besser machen werden.“
Die Chance dazu haben Sie schon am Montag im Knaller-Spiel gegen Dynamo Dresden. Ist die Partie für Sie als Ur-Unioner schon DAS Highlight der Saison, gerade auch mit den eigenen Fans im Rücken?
Skrzybski: „Ich weiß, dass sich hier alle unheimlich auf das Spiel freuen – sei es der Verein mit den Mitarbeitern, Trainern und Spielern oder auch die Fans. Dass es immer ganz besondere Spiele sind, müssen wir ja nicht groß erwähnen. Jeder brennt darauf, dass endlich so ein Spiel stattfindet und dass es dann gleich am Anfang ist, ist umso schöner. Aber wir müssen da einen kühlen Kopf bewahren und dann werden wir auch als Sieger vom Platz gehen.“
Wo sehen Sie die Stärken von Dynamo?
Skrzybski: „Das ist eine Mannschaft, die sich gut kennt. Wenn man Uwe Neuhaus als Trainer so ein bisschen kennt, dann weiß man, dass die von der Einstellung her top-motiviert sein werden. Und Dynamo ist kein typischer Aufsteiger, das hat man auch beim Spiel gegen Nürnberg gesehen.“
Die Fans beschweren sich ja immer über Montagabend-Spiele. Was halten Sie als Spieler von diesem Termin?
Skrzybski: „Flutlichtspiele haben immer ein besonderes Flair. Da spielen die Anstoßzeiten für mich persönlich jetzt nicht so eine große Rolle. Bei uns an der Alten Försterei ist es sowieso egal, wann die Spiele sind – da ist die Stimmung immer gut.“
Vor der Saison haben die „Eisernen“ mit Jens Keller einen neuen Trainer bekommen. Wie ist denn das Training unter einem Champions-League-erfahrenen Coach?
Skrzybski: „Sehr aufregend. Am Anfang war noch vieles neu, aber ich glaube, je länger wir mit ihm zusammen trainieren, desto mehr lernt man auch. Wir freuen uns alle, dass er das, was er erlebt hat, auch weitergeben kann. Jetzt müssen wir gucken, wohin das alles führt.“
Worauf legt Jens Keller im Training besonderen Wert?
Skrzybski: „Das hat man schon in Bochum gesehen: Die Aggressivität in den Zweikämpfen, das Gegenpressing – das kann unser großes Plus werden. Das sind aber auch Dinge, an denen wir täglich im Training weiter arbeiten müssen, damit es Automatismen werden und man nicht groß nachdenken muss, wie man zu laufen hat.“
Was sind Ihre persönlichen Ziele für die neue Saison?
Skrzybski: „Für mich ist es ganz wichtig, dass ich möglichst mal eine verletzungsfreie Saison spielen kann. Wie es dann von den Toren oder Scorer-Punkten her klappt, muss man sehen. Aber ich glaube, dass wir da als Mannschaft auch gut genug sind, dass am Ende eine gute Anzahl an Treffern herauskommt.“