Timo Hübers vom 1. FC Köln im Interview: „Wir haben viel vermissen lassen“

Der Kapitän spricht nach der Niederlage in Hamburg Klartext

Autor: Oliver Jensen Veröffentlicht: Sonntag, 19.01.25 | 00:08

IMAGO / xBEAUTIFULxSPORTS/Wunderlx

Der Kölner Kapitän Timo Hübers sprach nach der 0:1-Niederlage beim Hamburger SV unter anderem mit Liga-Zwei.de über die Gründe für die Niederlage, den Unglücksraben Max Finkgräfe und den Konkurrenten HSV.  

Herr Hübers, wie fällt Ihr Fazit zum Spiel aus?

Ich habe Hamburg einen Tick besser gesehen als uns, muss ich ehrlich sagen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein bisschen das vermissen lassen, was unser Spiel eigentlich auszeichnen soll in puncto Intensität, Zweikämpfe, Sprints. In der zweiten Halbzeit waren wir einen Tick besser und haben auch weniger Chancen zugelassen als in der ersten Halbzeit. Aber dann legen wir uns mit dem Elfmeter mehr oder weniger selber einen rein. Ich glaube, in der Summe geht der Sieg für den HSV heute leider in Ordnung.

Auch weil im Spiel nach vorne bei Ihnen heute nicht viel funktioniert hat?

Ja. Klar, die Hamburger haben ihr Herz in die Hand genommen, haben viel angesprintet und uns immer wieder früh unter Druck gesetzt. Dafür haben wir keine Lösungen gefunden. Und wenn wir doch einmal die Linie überspielt haben, dann haben wir leider oft zu überhastet gespielt, waren mit einem Kontakt zu unsauber. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen.

Die Platzverhältnisse schienen relativ seifig zu sein. Viele Spieler sind weggerutscht…

Ja, der Platz war super seifig, aber das soll jetzt auch nicht als Ausrede zählen, weil die Hamburger es auf dem Platz einfach besser gemacht haben als wir. Sie waren im Ballbesitz ruhiger, haben die Räume besser gefunden, sind immer wieder in die Duelle gekommen, haben gefährlich vor das Tor geflankt oder direkt auf das Tor geschossen.

Max Finkgräfe hat den Elfmeter verursacht, der schlussendlich zum Siegtreffer für den HSV führte. Was haben Sie ihm gesagt?

Das passiert im Mannschaftssport und im Fußball, er soll sich keinen Kopf machen soll. Ich glaube, jeder war schon einmal in so einer Situation, wo er vermeintlich einen spielentscheidenden Fehler macht. Aber der Junge hat einen ganz klaren Kopf, glaube ich. Heute braucht ihn keiner mehr groß ansprechen. Trotzdem ist es wichtig, dass die Mannschaft ihn auch in solchen Momenten ein bisschen auffängt.

Nun haben Sie die Tabellenführung nur einen Spieltag behalten. Was macht das mit der Mannschaft?

In der Hinrunde haben wir ja auch eine gewisse Zeit gebraucht, bis wir uns vorgearbeitet haben. Das wollten wir in der Rückrunde eigentlich ein bisschen anders gestalten. Das haben wir uns auch für heute vorgenommen. Aber es geht weiter. Das war nun auch keine Amateurmannschaft, gegen die wir heute gespielt haben. Die Hamburger haben das richtig gut gemacht. Wir haben eine Menge von dem vermissen lassen, was uns gegen Ende der Hinrunde ausgezeichnet hat. So kannst du dann hier nicht bestehen. Das ist bitter für heute Abend. Aber die Rückrunde ist lang.

Zählt der Hamburger SV zu den stärksten Konkurrenten im Aufstiegskampf?

Ja, das hat man gesehen – auch von ihrer individuellen Qualität her mit den Spielern. Ich glaube, die werden bis zum Ende vorne mit dabei sein.