SV Sandhausen: Interview mit Daniel Gordon
SVS-Verteidiger über Eigentor, Saisonziele & Jamaika
Herr Gordon, in Ihrem ersten Spiel für Sandhausen unterlief Ihnen gleich ein Eigentor. Schlechter hätte es nicht laufen können oder?
Daniel Gordon: „Ja das ist natürlich unglücklich gelaufen, als ich aus nächster Nähe angeschossen wurde und der Ball dann vom Torwart über die Latte ins Tor ging. Da gehörte einfach viel Pech dazu, aber solche Sachen passieren.“
Haben Sie gleich gesehen, dass der Ball drin war?
Gordon: „Nicht unbedingt, als der Ball dann von der Linie hoch getickt ist, hatte ich das Gefühl, dass er wahrscheinlich drin ist. Allerdings verzerrt der Blickwinkel auch etwas. Ob er jetzt 100% drin war, kann ich nicht sagen, aber der Schiedsrichter hat eben so entschieden.“
Kurz vor Schluss gab es einen unglücklichen Zusammenprall mit dem Düsseldorfer Yildirim, der nun monatelang ausfällt. Hatten Sie zu ihm Nachgang schon Kontakt?
Gordon: „Ich weiß gar nicht, wann er sich genau die Verletzung zugezogen hat – ob es im Zusammenprall mit mir oder Philipp Klingmann passiert ist. Ich hatte keinen Kontakt, aber ich wünsche dem Jungen natürlich gute Besserung. Es gibt leider manchmal solche Szenen, in denen man unglücklich aufeinander trifft und hoffe, dass er bald wieder fit ist.“
Können Sie trotz des 2:2 etwas Positives aus der Partie ziehen?
Gordon: „Absolut, wir haben vor allem in den ersten 30 Minuten viele Dinge gut umgesetzt und ordentlich gespielt. Nach dem Anschlusstreffer war unser Spiel zu zerfahren, wir haben aufgehört Fußball zu spielen und waren hinten raus zu passiv. Insgesamt standen wir aber sehr gut im Spiel, haben wenig zugelassen, die Düsseldorfer hatten kaum Ideen. Darauf kann man aufbauen und jetzt gilt es, das eigene Spiel besser durchzuziehen“.
Freitag geht’s bereits in Aue weiter. Wie sehen Sie dort die Chancen?
Gordon: „Feststeht, dass wir da auf drei Punkte spielen. Aue ist ein heißes Pflaster, das durch den Aufstieg noch Euphorie hat und schwierig zu bespielen ist. Ich glaube, dass sie jetzt aber einen kleinen Dämpfer bekommen haben und ich hoffe, dass wir dort nachlegen können.“
Im Gegensatz zum KSC ist Sandhausen in der Wahrnehmung eine Nummer kleiner. Wie groß war die Umstellung für Sie?
Gordon: „Prinzipiell nicht so groß, da ich in erster Linie auf dem Fußballplatz stehe. Klar nimmt man dann ein kleineres Stadion oder ruhigeres Umfeld wahr. Das ist aber nicht unbedingt ein Nachteil, wenn man ruhig und vernünftig im Team arbeiten kann. Ich wusste, worauf ich mich einlasse und freue mich auf die Aufgabe.“
Mit dem KSC haben Sie vorletztes Jahr noch an der Bundesliga geschnuppert, jetzt haben Sie für zwei Jahre plus Option in Sandhausen unterschrieben. Ist das Thema Bundesliga damit für Sie erledigt?
Gordon: „Ich bin natürlich Realist und weiß die Dinge einzuschätzen. Im Fußball gibt es immer wieder verrückte Sachen, aber wir brauchen jetzt nicht rumspinnen. Wir sind Sandhausen, wollen den Verein weiter entwickeln und die Liga halten. Wir wollen uns Stück für Stück in der Tabelle verbessern und alles andere ist dann Zukunftsmusik, mit der ich mich aktuelle nicht beschäftige.“
Sie standen letztmals bei der Copa America 2015 in Jamaikas Kader. Ist die Nationalmannschaft für Sie noch ein Thema?
Gordon: „Dadurch dass ich letzte Saison viel verletzt war, gab es zuletzt keinen Kontakt. Aber wenn Winfried Schäfer (Anm. d. Red.: Nationaltrainer Jamaikas) oder jemand anderes vom Verband mich anspricht, mache ich mir darüber Gedanken. Zurückgetreten bin ich jedenfalls nicht.“