SC Paderborn: Interview mit Tobias Schwede
"Wir werden heiß sein."
Tobias Schwede wirbelte mit dem 1. FC Magdeburg in der vergangenen Saison durch die dritte Liga und schloss sich im Sommer dem SC Paderborn an. Mit dem SCP überzeugt er nun erneut durch einen starken neunten Platz. Für ihn persönlich gibt es allerdings noch Luft nach oben.
Was der 24-Jährige verbessern kann, was den Ausschlag für seinen Wechsel zum SC Paderborn gab und wie er den kommenden Gegner Heidenheim samt Ex-Mitspieler Marnon Busch besiegen will, verrät er uns im Interview.
Herr Schwede, wie ist die Stimmung in der Kabine, wenn man gerade 4:4 oder 3:3 gespielt hat?
Tobias Schwede: „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen. Wenn man in Führung geht und diese aus der Hand gibt, ist man erstmal geknickt. Wenn man die Partie dann aber analysiert, geht das letzte Unentschieden schon in Ordnung.“
Sind diese vielen torreichen Spiele ein Zeichen von Qualität oder eher von Naivität?
Schwede: „Im letzten Spiel waren wir etwas zu naiv, da wir leichte Ballverluste hatten. Ansonsten ist es aber ein Zeichen von Qualität, da wir immer nach vorne spielen wollen, den Gegner sehr hoch anlaufen und uns so eben unsere Chancen selbst erarbeiten. Wir sind noch nicht am Ende unseres Weges angekommen und können noch einige Dinge perfektionieren. Wenn wir weiter an uns arbeiten, werden die Ergebnisse auf lange Sicht für uns sprechen.“
An welchen Dingen hat der SC Paderborn denn jetzt speziell in der Länderspielpause gearbeitet?
Schwede: „Ich denke, jede Mannschaft hat einzelne Bereiche, wo sie sich immer verbessern will und muss. Wir haben konkret im Umschalt- und Überzahlbereich gearbeitet.“
Für die Fans sind die Spiele Leckerbissen, die Arena ist jedoch nicht jede Woche ausverkauft. Würden Sie sich mehr Fan-Unterstützung wünschen?
Schwede: „Das kann man so nicht sagen. Die Arena ist immer gefüllt, die Fans unterstützen uns sehr ordentlich. Wir Spieler werden jedenfalls mitgerissen. Wir versuchen einfach, Werbung in unserer Sache zu betreiben und wollen schönen, offensiven Fußball spielen.“
Fan-Unterstützung hatten Sie auch in Magdeburg. Wie verfolgen Sie die Situation dort noch?
Schwede: „Ich bin im Endeffekt total auf meine Aufgaben in Paderborn fokussiert. Natürlich schaut man aber ab und zu rüber nach Magdeburg. Ich habe noch zu ein, zwei ehemaligen Teamkollegen Kontakt. Wir spielen ja auch in der gleichen Liga, da finde ich es sinnvoll, dass man sich manchmal austauscht.“
Wie überrascht waren Sie, dass man sich nun von Jens Härtel getrennt hat?
Schwede: „Das hat mich ziemlich überrascht. Ich denke aber, der Verein hat einen klaren Plan. Den wird er verfolgen und deswegen hat er sich wohl so entschieden.“
Haben Sie sich im Vorfeld mit Julius Düker, der auch von Magdeburg nach Paderborn wechselte oder Leopold Zingerle, der ein Jahr früher ging, über Ihren Wechsel unterhalten?
Schwede: „Leopold Zingerle habe ich davor mal angerufen und gefragt, wie er es in Paderborn findet und ob er sich dort wohlfühlt. Als ich herausfand, dass Julius Düker nach Paderborn geht, war das natürlich auch ein Thema, über das wir uns unterhalten haben.“
Der Trainer spielte sicher auch eine Rolle. Was unterscheidet Steffen Baumgart von Ihren bisherigen Trainern?
Schwede: „Jeder Trainer ist anders und hat seine eigenen Ideen vom Fußball. Steffen Baumgart will jeden Spieler weiterbringen. Dass er mich weiterentwickeln und von Tag zu Tag verbessern will, hat mich sehr gereizt. Auch deswegen habe ich mich für Paderborn entschieden.“
In Magdeburg waren Sie einer der Topscorer mit sechs Tore und neun Vorlagen. In Paderborn stehen bislang zwei Scorer Punkte zu Buche. Was müssen Sie noch verbessern?
Schwede: „Auf jeden Fall habe ich noch Luft nach oben. Verbessern kann ich mich in vielen Bereichen wie dem Torabschluss und der Effektivität. Ich möchte auch noch geradliniger werden, damit ich in einzelnen Aktionen meine Stärken durchsetzen kann.“
Am Sonntag geht es gegen Heidenheim und damit die drittbeste Abwehr der Liga. Warum wird es trotzdem wieder ein sehenswertes Spiel des SCP?
Schwede: „Wir werden heiß sein. Das Trainerteam wird uns außerdem sehr gut einstellen. Wir wollen nicht von unserem Weg abkommen und deswegen werden die Fans wieder ein tolles Fußballspiel sehen.“
Mit Heidenheim-Abwehrmann Marnon Busch standen Sie über 40 Mal für Werder Bremen auf dem Feld. Gab es schon die ersten WhatsApp-Nachrichten in Bezug auf das Aufeinandertreffen?
Schwede: „Nein, ich habe deswegen noch nicht mit ihm geschrieben. Es stimmt, ich habe lange in Bremen mit ihm zusammengespielt, kenne ihn sehr gut. Er ist ähnlich wie ich ein sehr schneller Spieler, aber auch robust. Ich weiß auf jeden Fall, wo er seine Stärken aber auch seine Defizite hat.“
Herr Schwede, vielen Dank für das Gespräch!
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