Ludovit Reis vom Hamburger SV im Interview: Glaube zu 100 Prozent an den Aufstieg
Nach dem 4:1 gegen Düsseldorf sprach Reis mit Liga-Zwei.de
Ludovit Reis (l.) fiebert dem Comeback von Robert Glatzel (r.) entgegen (© picture alliance / Selim Sudheimer)
Der Hamburger SV hat mit dem 4:1 gegen Fortuna Düsseldorf die Tabellenführung verteidigt. Nach dem Spiel sprach Ludovit Reis unter anderem mit Liga-Zwei.de über den Aufstiegskampf, das baldige Comeback von Robert Glatzel und über Otto Stange.
Herr Reis, Sie haben ein überragendes Spiel gemacht. Sie hatten die meisten Ballkontakte, haben die meisten Zweikämpfe gewonnen, sind die meisten Kilometer gelaufen. Hätten Sie noch das Tor gemacht, wäre das ein Traumspiel gewesen…
Danke. Ich glaube, die ganze Mannschaft hat sehr, sehr gut gespielt.
Das stimmt. Aber Sie stachen positiv hervor…
Aber ich will nicht nur über mich reden. Klar, mein Gefühl war sehr gut. Ich fühle mich nach meiner Verletzung wieder gut. Ich bin wieder bei 100 Prozent.
Die Fans und auch die Mitspieler haben Sie gefeiert. Was war das für ein Gefühl?
Das zeigt wieder, dass wir eine große Familie zusammen sind. Wir stehen füreinander ein. Dieses Gefühl hast du nicht in jedem Verein. Das zeigt einfach, dass das hier der HSV ist.
Sie haben die beiden Heimspiele gegen Kaiserslautern (3:0) und nun Düsseldorf sehr dominant gewonnen. Zeigt das, dass Ihre Mannschaft stärker ist als in den Jahren davor?
Ich glaube, wir haben die Jahre davor auch schon gezeigt, dass wir dominant sein können. Natürlich ist das noch unter anderen Trainern gewesen. Ich glaube, das Gefühl untereinander stimmt jetzt einfach.
Auffällig war, dass Ihre Mannschaft über die kompletten 90 Minuten sehr dominant gewesen ist. Früher gab es mehr gute oder auch schlechtere Phasen in einem Spiel. Zeichnet den HSV diese Konstanz in dieser Saison aus?
Ich glaube, wir haben eine sehr, sehr gute Mentalität gezeigt heute. In der 2. Halbzeit haben die uns wieder ein bisschen gepusht. Es war sehr wichtig, dass Adam (Karabec) das dritte Tor geschossen hat. Das hat uns wieder Kraft gegeben. Und dann kommt Otto Stange wieder rein und macht auch ein Tor. Das ist geil für den Jungen. Er hat noch eine große Karriere vor sich.
Am Freitag steht bereits das Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg bevor. Es sind nur noch neun Spiele zu bestreiten. Sie dürfen sich also nicht viele Fehler erlauben, wenn der Aufstieg endlich gelingen soll…
Ich weiß, dass es in der Tabelle oben sehr eng ist. Aber ich glaube, wir müssen nur auf uns gucken. Das sage ich immer wieder. Step-by-Step. Und am Ende sehen wir, wo wir stehen.
Reicht es in dieser Saison endlich für den Aufstieg?
Mein Glaube ist immer bei 100 Prozent. Du musst daran glauben. Wenn du nicht daran glaubst, warum spielst du dann Fußball? Das ist meine Mentalität – und auch von der ganzen Mannschaft. Wir haben ein sehr gutes Gefühl in der Mannschaft. Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Aber das war nur der Anfang. Der Job muss noch getan werden.
Bald kehrt Robert Glatzel nach seiner Verletzung wieder zurück. Was macht das mit der Mannschaft?
Dass er wieder mit uns trainiert und bald wieder im Kader steht, ist sehr wichtig für uns. Jeder weiß, welche Qualität Bobby hat und wie viele Tore er geschossen hat. Er ist sehr wichtig für uns. Er bringt noch einmal 100 Prozent Qualität in die Mannschaft. Das gibt uns viel Energie.
Sie waren ja selber in dieser Saison länger verletzt. Würden Sie ihm aufgrund Ihrer Erfahrung raten, das Comeback langsamer anzugehen oder schnellstmöglich wieder auf dem Feld zu stehen?
Ich glaube, dass Bobby sehr, sehr reif ist und weiß, was er machen muss. Er kennt seinen Körper. Wir haben einen sehr guten medizinischen Stab, die sehr eng mit ihm zusammenarbeiten. Das war bei mir genauso.
Sie wurden nach Ihrer Verletzung langsam aufgebaut und wurden mehrfach eingewechselt, ehe Sie in den letzten drei Spielen in der Startelf standen. Fiel es Ihnen schwer, darauf zu warten?
Ich bin sehr ungeduldig. Du willst immer am liebsten über 90 Minuten Fußballspielen. Aber manchmal muss das eben Step-by-Step gehen. Ich glaube, das war ein sehr guter Weg für mich.