Karlsruher SC: Interview mit Enrico Valentini
KSC-Verteidiger über Kapitänsamt, Saisonziele & Zukunft
Herr Valentini, nach dem unglücklichen 1:2 im Pokal geht’s am Samstag wieder gegen 1860. Was müssen Sie diesmal besser machen?
Enrico Valentini: „Mit dem Spiel an sich war ich sehr zufrieden, wir haben gut nach vorne gespielt und uns genügend Chancen erarbeitet. Wir müssen nur an einer besseren Chancenverwertung arbeiten und dürfen nicht wieder so einfache Gegentore kassieren.“
In Tomas Oral haben Sie seit Saisonbeginn einen neuen Trainer. Was macht er anders als Markus Kauczinski, inwieweit muss sich die Mannschaft erst noch daran gewöhnen?
Valentini: „Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Tomas Oral hat eine andere Philosophie und eine andere Herangehensweise als Markus Kauczinski. Wir haben jetzt jeweils mit einer unterschiedlichen Aufstellung gespielt, die Jungs müssen sich noch finden. Es sind einige dabei, die noch nie in Deutschland gespielt haben und auch die Sprachbarriere spielt eine Rolle. Aber ich finde, wir machen es bislang ganz gut.“
Sie galten vor der Saison als einer der Favoriten auf das Kapitänsamt. Waren Sie enttäuscht, dass Sie „nur“ Vertreter geworden sind?
Valentini: „Überhaupt nicht. Ich sehe mich so oder so als Führungsspieler. Der ‚Orle‘ (Anm. d. Red. Dirk Orlishausen) ist ein Super-Kapitän. Die Kapitänsbinde ist eine Ehre, aber ich muss sie nicht tragen, um mich besser zu fühlen.“
Was ist für den KSC diese Saison überhaupt drin, nachdem einige Leistungsträger den Verein verließen?
Valentini: „In dieser 2. Liga ist alles drin. Es hängt davon ab, wer die Serie zuerst startet. Ich traue meiner Mannschaft sehr viel zu und sehe großes Potential. Im Moment sehe ich auch nur Hannover vor allen anderen Teams.“
Was haben Sie für persönliche Ziele?
Valentini: „Ich möchte jedes Spiel konstant meine Leistung abliefern und ein paar mehr Assists wären mir auch ganz lieb.“
Sie haben noch bis Ende der Saison Vertrag, in der Vergangenheit aber betont, gerne noch einmal für Nürnberg spielen zu wollen. Müssen sich die KSC-Fans auf einen Abgang im nächsten Sommer einstellen?
Valentini: „Das ist schon sehr weit in der Zukunft. Ich fühle mich wohl in Karlsruhe und sehe im Moment keinen Grund, über den nächsten Sommer nachzudenken.“
Aber die Aussage, dass sie irgendwann wieder in Nürnberg spielen wollen, steht?
Valentini: „Generell würde ich einmal in meinem Leben wieder in Nürnberg spielen, aber ob das jetzt nächstes Jahr ist oder irgendwann, liegt nur in Gottes Hand. Es wäre sicherlich ein Traum, da ich aus der Stadt komme, die Stadt liebe und dort 16 Jahre gespielt habe. Aber es wäre kein Beinbruch, wenn es nicht passiert.“
Sie haben mal gesagt, dass Sie am liebsten links vorne spielen. Spielt diese Position bei Ihrer weiteren Karriere-Planung eine Rolle?
Valentini: „Nein. Ich habe zwar den Großteil meiner Karriere links vorne oder rechts vorne gespielt. Ich fange aber jetzt mein drittes Jahr als Rechtsverteidiger an und spiele dort den besten Fußball meines Lebens. Von daher gibt es keinen Grund, mich dort umzuorientieren.“