Jonas Meffert vom Hamburger SV im Interview zur Trainerfrage: „Das würde mich wundern“
Er hat eine klare Meinung zu Merlin Polzin
Jonas Meffert und der HSV gewannen am Samstag mit 5:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth (© IMAGO / Oliver Ruhnke)
Jonas Meffert vom Hamburger SV sprach nach dem 5:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth unter anderem über Trainer Merlin Polzin, über das HSV-Talent Otto Stange und über die Hinrunde insgesamt.
Herr Meffert, Glückwunsch zu diesem deutlichen Heimsieg. Das Spiel hat sicherlich Spaß gemacht, oder?
Ja, das hat sehr, sehr viel Spaß gemacht. Das Publikum hat uns die ganze Zeit angefeuert. Wir wollten noch einmal zeigen, was wir für ein Team sind und wie gut wir in den letzten zwei, drei Wochen gearbeitet haben. Ich finde, dass uns das sehr gut gelungen ist.
In diesem Spiel ging es nicht zuletzt auch darum, ob Merlin Polzin weiterhin Trainer dieser Mannschaft sein darf. In dieser Hinsicht wurde heute ein Ausrufezeichen gesetzt, oder?
Ich finde, eigentlich auch vorher schon. Man muss bedenken, dass mit Ludovit Reis, Robert Glatzel und Mario Vuskovic drei super Spieler zuletzt gefehlt haben. Trotzdem haben wir jetzt einen zwei Punkte Schnitt hingelegt, seitdem Merlin da ist. Meiner Meinung nach sagt das alles aus.
Merlin Polzin wurde vor knapp vier Wochen vom Co-Trainer zum Cheftrainer befördert. Was hat er seitdem eingebracht?
Er hat jetzt nicht mega-viel gerändert, aber an bestimmten Sachen etwas verändert. Er hat bestimmte Abläufe und auch das System ein Stück weit verändert. Das ist ganz klar. Er hat versucht, die Spieler auf die Positionen zu bringen, wo sie sich am wohlsten fühlen. Es ist noch nicht alles perfekt, das muss man auch sagen. Das hat man zum Beispiel letzte Woche in der 1. Halbzeit (gegen Ulm, Anm.d.Red.) gesehen. Aber man sieht, dass es vorangeht.
Haben Sie heute auch für Merlin das Spiel gewonnen?
Ja, auf jeden Fall das auch, klar. Jeder wusste, worum es geht. Das haben wir auch schon unter der Woche gemerkt. Wir wollten das Spiel in Ulm ein bisschen vergessen machen. Vielleicht auch das Heimspiel gegen Darmstadt, weil Darmstadt in dem Spiel relativ viel Kontrolle hatte. Wir wollten nun von Anfang an zeigen, dass das unser Stadion ist. Und das haben wir heute auch sehr gut hinbekommen. Natürlich hat heute für uns alles gepasst, das muss man ehrlich sagen. Aber wir können stolz auf uns sein.
Würden Sie sich wundern, wenn es nicht mit Merlin in die Rückrunde geht?
Ich würde mich schon wundern. Aber das ist letztendlich auch nicht meine Entscheidung. Wenn ich oder wir Spieler das entscheiden dürften, kann man sich denken, was dabei herauskäme. Aber wir haben Leute hier, die das entscheiden. Und denen vertrauen wir natürlich.
Was unterscheidet ihn als junger Trainer von seinen Vorgängern?
Das ist schwer zu sagen. Jeder hat Vor- und Nachteile. Die anderen beiden Trainer zuvor waren auch sehr, sehr empathisch. Mit denen haben wir uns auch gut verstanden. Natürlich ist es jetzt ein bisschen anders. Aber ich kann schwer sagen, was besser und schlechter ist.
Otto Stange hat heute im Alter von 17 Jahren sein erstes Tor in der 2. Bundesliga geschossen. Wie haben Sie das miterlebt?
Man hat ja gesehen, wie wir uns alle für ihn gefreut haben. Ich freue mich sehr für Otto. Das war echt krass. Schön, dass er sein Tor gemacht hat.
Mit 28 Punkten hat der HSV keine überragende Hinrunde gespielt. Wie wichtig war es, mit einem versöhnlichen Abschluss vor den eigenen Fans in die Winterpause zu gehen?
Sehr, sehr wichtig. Wir sehen das genauso. Ich glaube, wir hatten in der Zeit, die ich jetzt hier bin, zu diesem Zeitpunkt immer mehr Punkte. Es lag in dieser Hinrunde auch ein bisschen daran, dass ein, zwei Spieler in einigen Spielen gefehlt haben. Ich glaube, dafür war die Hinrunde irgendwie noch okay. In den letzten vier Spielen hatten wir jetzt einen guten Punkteschnitt. Daran sollten wir uns hochziehen – und an unseren Fans. Tendenziell haben wir eine eher schlechte Hinrunde gehabt. Trotzdem standen sie immer hinter uns und haben uns angefeuert. Es ist wichtig, dass man in Hamburg zusammenhält, damit wir endlich das Ziel erreichen, das wir alle seit längerer Zeit erreichen wollen.
Die 2. Bundesliga ist tabellarisch sehr eng zusammengerückt. Wie beurteilen Sie das?
Das ist schwer zu sagen. Wir haben wirklich sehr, sehr viel liegen gelassen. Ich weiß nicht, wie das andere Mannschaften sehen und ob sie das Gleiche sagen. Aber es stimmt mich positiv, dass wir nicht so toll waren und trotzdem im Vergleich zu den anderen Mannschaften genauso viele Punkte haben.