HSV: Interview mit Jairo Samperio
"Bielefeld und Stuttgart sind zwei sehr wichtige Spiele."
Für den Hamburger SV stehen zwei möglicherweise entscheidende Spiele im Kampf um den Aufstieg an. Sonntag empfängt der HSV den Tabellenführer Arminia Bielefeld, Donnerstag folgt dann das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart. HSV-Flügelspieler Jairo Samperio ordnet die beiden Spiele im Interview mit Liga-Zwei.de ein, spricht außerdem über seine schwere Verletzung und über Lionel Messi.
Herr Samperio, der HSV trifft nun innerhalb von vier Tagen auf Arminia Bielefeld und den VfB Stuttgart. Könnte in diesen Spielen eine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg fallen?
Jairo Samperio: „Es ist schwer zu sagen, ob sich nun alles in diesen beiden Spielen entscheidet, die nun innerhalb von so kurzer Zeit stattfinden. Aber es sind zwei für uns sehr wichtige Spiele.“
Wie schätzen Sie Arminia Bielefeld ein? Warum spielt Bielefeld so eine überragende Saison?
Samperio: „Bisher haben sie sich als sehr kompaktes und solides Team erwiesen. Und sie haben bewiesen, dass sie sehr konstant spielen. Das sind die Gründe, warum sie an Position Eins stehen.“
Und wie beurteilen Sie den VfB Stuttgart, die gerade gegen Wiesbaden wegen eines strittigen Elfmeters verloren haben?
Samperio: „Ich denke, dass der VfB Stuttgart ein großartiges Team hat und bis zuletzt mit uns um den Aufstieg kämpfen wird. Aber im Augenblick denke ich nur an Arminia Bielefeld. Danach haben wir noch Zeit, uns über den VfB Stuttgart Gedanken zu machen.“
Werfen wir noch einmal kurz einen Blick zurück: Überwiegt bei Ihnen die Freude darüber, am vergangenen Wochenende Platz 2 zurückerobert zu haben, oder eher der Ärger über das späte Gegentor gegen Fürth?
Samperio: „Es hat schon sehr weh getan, weil wir dazu in der Lage waren, auch noch das dritte Tor zu machen und die drei Punkte mitzunehmen. Mit den Tagen ist der Ärger über das späte Gegentor vergangen, und der Fokus liegt nun auf dem nächsten Spiel.“
Der Hamburger SV ist eine sehr heimstarke Mannschaft. Wie groß ist der Nachteil, lediglich noch Geisterspiele bestreiten zu können?
Samperio: „Es ist immer schwierig, ohne Publikum zu spielen. Aber das ist für jeden Verein so und wir sollten uns schnell an die neue Situation anpassen, mental stark sein und gleichermaßen motiviert bleiben – auch wenn es ohne unsere lautstarken Fans schwieriger ist.“
Wäre die Freude über einen möglichen Aufstieg dadurch getrübt, dass Sie diesen nicht mit Ihren Fans feiern könnt?
Samperio: „Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal nur auf das nächste Spiel und unser Ziel. Später können wir uns hoffentlich dann dafür eine Lösung überlegen.“
Themawechsel: Haben Sie Angst, sich auf dem Fußballfeld mit Corona anstecken zu können?
Samperio: „Angst ist nicht das richtige Wort, aber ich habe den nötigen Respekt. Nicht speziell wegen mir selbst, aber ich habe auch Familie und möchte sie natürlich schützen. Wir werden von unseren Ärzten und Physiotherapeuten aber sehr umfassend und gut betreut, ich fühle mich sicher.
Spanien ist von Corona noch mehr betroffen als Deutschland. Wie erleben Ihre Familie und Freunde in Ihrer Heimat die Corona-Krise?
Samperio: „Glücklicherweise sind alle gesund geblieben. Trotzdem ist das für sie eine harte Zeit. Viele Tage war es ihnen nicht einmal möglich, das Haus zu verlassen – furchtbar. Zum Glück entspannt sich die Situation gerade ein bisschen.“
Wie haben Sie sich fit gehalten, als das Training wegen Corona auch hier in Deutschland ausgesetzt wurde?
Samperio: „Ich bin jeden Tag laufen gegangen, habe meinen Trainingsplan eben zu Hause durchgezogen. Es war anders als sonst und für den Kopf schwierig.“
Im August 2018 haben Sie sich schwer verletzt. Im Training zogen Sie sich eine Schädigung beider Kreuzbänder und des Innenbandes im rechten Kniegelenk zu. Danach konnten Sie ein Jahr nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen. Wie groß war Ihre Angst, dass Ihre Karriere vorbei sein könnte?
Samperio: „Die ersten Tage vor der Operation waren am schwierigsten. Alle haben darüber gesprochen, also hat man im Kopf kein Vertrauen mehr in sich selbst. Aber nach der Operation habe ich meine Einstellung geändert. Ich hatte nur noch im Kopf, Tag für Tag darum zu kämpfen, dass diese Verletzungsphase endet. In dieser Zeit habe ich dann an nichts anderes mehr gedacht.“
Letzte Frage: Sie haben in Spanien in der 1. Liga unter anderem gegen Real Madrid und den FC Barcelona gespielt, hatten Gegenspieler wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Wer war der beste Spieler, gegen den Sie jemals gespielt haben?
Samperio: „Für mich ist Lionel Messi der beste Spieler der Welt. Er ist der Spieler, der den Unterschied ausmacht. Er ist der einzige Spieler, für den die gegnerische Mannschaft ihre ganze Taktik umstellt, um ihn verteidigen zu können. Aber ich würde auch Xavi Hernandez dazu zählen. Es hat Spaß gemacht, mit solchen Spielern auf dem Platz zu stehen.“
Herr Samperio, vielen Dank für das Gespräch!
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