HSV: Interview mit Gotoku Sakai
"Wenn wir so weiter machen, haben wir keine Chance"
Mit 0:3 verlor der Hamburger SV gegen den FC Ingolstadt und läuft größere Gefahr denn je, denn anvisierten Wiederaufstieg zu verpassen. Nach dem Spiel stellte sich HSV-Kapitän Gotoku Sakai den Fragen von Liga-Zwei.de.
Herr Sakai, was war heute los?
Gotoku Sakai: „Das war heute nix von uns. Durch einen Fehler liegen wir 0:1 hinten. Dann haben wir gedrückt. Aber wie immer hat die letzte Konsequenz gefehlt. Wir haben jeden zweiten Ball verloren, hatten kein Tempo, bekamen kein Zugriff. Wir waren einfach schlecht.“
Ihre Mannschaft brach nach dem ersten Fehler, der zum Gegentreffer führte, sofort ein…
Sakai: „Ja. Wir haben versucht, weiterzuspielen. Das hat man vorne auch gesehen. Wir haben versucht zu drücken. Wir haben so oft in den Sechzehner gespielt. Aber der letzte Pass kommt einfach nicht an.“
So hat der HSV es nicht verdient, in die Bundesliga aufzusteigen, oder?
Sakai: „Wir haben immer noch Spiele vor uns. Wir spielen nächste Woche gegen Paderborn.“
Aber wie soll der HSV so jemals ein Spiel gewinnen?
Sakai: „Jedes Spiel ist anders. Wir können doch jetzt nicht sagen, wir wollen nicht aufsteigen. Das war in der letzten und in der vorletzten Saison genau das Gleiche. Wir gehen in jedes Spiel und wollen natürlich gewinnen. Natürlich gibt es Kritik, wenn wir so ein Spiel machen. Aber wir können doch nicht einfach abhauen. Wir müssen das verbessern, was wir heute nicht gut gemacht haben.“
Die Spieler haben sich direkt nach dem Abpfiff den Fans am Zaun gestellt. Was genau war da los?
Sakai: „Ein paar Spieler von uns sind zu den Fans reingegangen. Wir haben als Mannschaft besprochen, dass wir alle gemeinsam noch einmal raus zu den Fans gehen und uns für die Unterstützung bedanken.“
Sie sprechen von Unterstützung. Am Ende gab es aber vor allem Galgenhumor…
Sakai: „Ja, aber letztendlich liegt das an uns, wenn wir in so einem wichtigen Spiel so einfache Gegentore bekommen. Bis zum 0:2 wurden wir immer total unterstützt. Wenn das am Ende so ein Spiel wird, akzeptiere ich die Reaktionen der Fans. Ich kann das verstehen.“
Gefühlt hat der Trainer bereits alle Register gezogen. Er hat sehr harte Worte in Richtung Mannschaft abgegeben, hat zudem unter der Woche ein Trainingslager abgehalten. Was kann die Mannschaft denn jetzt noch tun? Oder anders gefragt: Was macht Ihnen noch Hoffnung?
Sakai: „Man kann ein Trainingslager machen, man kann mit der Mannschaft gemeinsam etwas machen, das kann man alles versuchen. Aber entscheidend ist letztendlich, was auf dem Platz passiert. Wir haben nicht die richtige Antwort gefunden. Jedem Spieler muss klar sein, in welcher Situation wir jetzt stecken. Jeder muss sich fragen, mit welchem Anspruch er in das Spiel geht. Wenn wir so weitermachen, haben wir keine Chance aufzusteigen.“
Glauben Sie denn überhaupt noch an den Aufstieg?
Sakai: „Ja, wir werden das versuchen. Mir ist egal, ob die Chance bei einem oder zehn Prozent liegt. Wir versuchen das. Jeder hat die Verantwortung, das auf dem Platz zu zeigen.“
Hätten Sie sich vorstellen können, dass der HSV so eine schwache Leistung abliefert?
Sakai: „Nein, natürlich nicht. Wie Sie schon sagen: Wir haben alles versucht, um als Mannschaft zusammenzustehen und gut in das Spiel zu gehen. Aber wir haben wieder zwei Tore hergeschenkt. Wenn man das macht, kann man in der 2. Liga nicht gewinnen.“
Sie haben beim HSV schon viel miterlebt. Ist das heute der Tiefpunkt?
Sakai: „Mir persönlich tut das sehr, sehr weh – für die Fans und für die anderen Spieler auch. Aber wie gesagt, es ist mein Anspruch, nie aufzugeben. So haben wir hier auch viel Erfolg erlebt. Wir müssen nach vorne schauen, egal was passiert.“
Nach so vielen schwachen Spielen in Folge stellt sich immer die Fragen nach dem Trainer. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Sakai: „Nein, nein. Wir haben alles versucht und der Trainer hat auch alles versucht. Entscheidend ist, was nachher auf dem Platz passiert und ob die Spieler ihre Leistung bringen.“
Sie würden sich also wünschen, dass der Verein am Trainer festhält?
Sakai: „Ja, na klar. Leider habe ich beim HSV viele Trainerwechsel erlebt. Aber ich möchte immer, dass der Trainer lange bleibt. Und wir dürfen noch nicht vergessen, dass wir mit diesem Trainer auch viele gute Spiele hatten. Das steckt noch immer in uns. Und das müssen wir wieder finden.“
Herr Sakai, vielen Dank für das Gespräch!
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