Greuther Fürth: Interview mit Lukas Gugganig
"Gegen Ingolstadt haben wir etwas gutzumachen."
Lukas Gugganig geht in sein drittes Jahr beim Kleeblatt und gehört damit schon fast zu den alten Hasen. Der Österreicher mauserte sich unter Damir Buric zum Stammspieler und wurde eine Stütze des Teams, das am letzten Spieltag den Klassenerhalt sicherte. Im Interview mit Liga-Zwei.de spricht er über den Stand der Vorbereitung, Saisonziele und das anstehende Pokalspiel gegen Borussia Dortmund.
Herr Gugganig, wie läuft die Vorbereitung bislang?
Lukas Gugganig: „Bislang läuft alles nach Plan. Wir haben schon einige Testspiele gehabt, täglich trainiert, es läuft also alles sehr gut. Jetzt geht es dann ins Trainingslager, da stehen natürlich noch einige Einheiten an.“
Was nehmen Sie aus den ersten Testspielen mit?
Gugganig: „Die ersten vier Testspiele haben wir gegen regionale Amateur-Vereine gespielt, das war natürlich zunächst kein Härtetest, sondern es ging darum, zusammenzufinden, Chancen zu kreieren und Tore zu machen. Das haben wir ganz gut gemacht. Diese Woche gab es dann die ersten beiden Tests gegen die Drittligisten Würzburg und Braunschweig.“
Gab es erste Erkenntnisse aus dem Test gegen die Kickers?
Gugganig: „Wir haben im Training schon viel an unserem Umschaltspiel gearbeitet und das war jetzt ein Spiel, in dem wir das umsetzen konnten. Da konnte man schon Fortschritte erkennen. Natürlich muss aber alles noch besser werden.“
Wo lagen die Schwerpunkte, bevor es nächste Woche ins Trainingslager in die Steiermark geht?
Gugganig: „Wir haben viel im konditionellen Bereich gemacht, einige Läufe absolviert, aber auch schon mit dem Ball gearbeitet. Vor allem unser Defensivspiel wollten wir verbessern. Im Trainingslager geht es dann noch an den Feinschliff.“
Was können Sie nach den ersten Einheiten zu den neuen Kollegen sagen? Wer fiel Ihnen besonders auf?
Gugganig: „Ich denke, dass das andere beurteilen müssen. Die Jungs haben sich auf jeden Fall sofort integriert und sind im Team angekommen. Man kann aber definitiv sagen, dass wir mit den Neuzugängen noch einmal an Qualität hinzugewonnen haben.“
Den jüngsten Neuzugang David Atanga kennen Sie aus gemeinsamen Tagen beim FC Liefering, was können Sie über Ihn erzählen?
Gugganig: „David ist ein sehr schneller Spieler, der vorwiegend über die Außenbahnen kommt, rechts wie links. Er ist genau so ein Spielertyp, den wir vorne brauchen. Einer der Geschwindigkeit mitbringt, viel in die Tiefe geht und auch einen guten Torabschluss hat. Vor allem bei seiner letzten Station in St. Pölten hat er gezeigt, dass er Tore machen kann.“
Sie selbst haben schon Ihr zweites Jahr beim Kleeblatt hinter sich, diesmal als Stammkraft, nachdem es im ersten Jahr nicht so gut lief. Was war im zweiten Jahr anders?
Gugganig: „Es ist immer schwer zu sagen, woran es gelegen hat. Es gab einen Trainerwechsel (Damir Buric für Janos Radoki, Anm. d. Red.) und der neue Trainer hat mir direkt das Vertrauen gegeben. Er hat mich auf einer neuen Position im Mittelfeld spielen lassen, was unserer Spielweise entgegengekommen ist. Ich habe dann versucht, das Vertrauen mit guten Leistungen zurückzuzahlen und ich denke, dass mir das ganz gut gelungen ist.“
Nach dem Abschied von Jurgen Gjasula sind Sie mit 23 Jahren schon einer der erfahrensten Mittelfeldspieler im Kader. Inwiefern sehen Sie Ihre Rolle im Team verändert im Vergleich zum letzten Jahr?
Gugganig: „Da hat sich nicht soviel verändert. Auch als Jurgen Gjasula noch da war, hatten wir schon eine ausgeglichene Rollenverteilung. Wir haben zudem mit Marco Caligiuri und Mario Maloca als Beispiel auch einige erfahrene Leute, die die Mannschaft führen können.“
Die Saison endete mit einem Herzschlagfinale für Fürth. Was sind die Ambitionen für die kommende Spielzeit?
Gugganig: „Über die Saisonziele haben wir noch nicht gesprochen, jetzt steht erst einmal noch eine gute Vorbereitung an. Natürlich, so etwas wie im letzten Jahr, das will man am liebsten nur einmal erleben. Wir werden hart arbeiten und wollen ganz einfach auch eine ruhigere Saison erleben und eben nicht so ein Herzschlagfinale.“
Gibt es denn für Sie persönlich Ziele oder Bereiche, in denen Sie sich verbessern wollen in der kommenden Saison?
Gugganig: „Zu verbessern gibt es immer etwas, man muss sich immer weiterentwickeln. Für mich ist es ein großes Ziel, noch dominanter zu werden im Mittelfeld. Ich will mehr ins Spiel investieren und torgefährlicher werden. Mein Ziel ist es aber vor allem, der Mannschaft zu helfen, das steht immer an erster Stelle.“
In der Jugend galten Sie als sehr torgefährlicher Mittelfeldspieler. Was muss passieren, damit in Fürth mehr als das eine Tor der letzten Saison herausspringt?
Gugganig: „Ich muss die Läufe nach vorne mitmachen. Aber meine Aufgabe ist auch, Stabilität zu bringen. Letzte Saison ging es fiel darum, nach hinten abzusichern. Wenn uns das dann gelingt, dann können die Leute aus dem Mittelfeld nach vorne stoßen, um Torchancen zu kreieren und zu verwerten.“
Fürth war das zweitbeste Heimteam. Warum lohnt es sich diesmal für die Fans auch zum Auswärtsspiel mitzufahren?
Gugganig: „Die Auswärtsbilanz im letzten Jahr war tatsächlich nicht gut. Es ist schwer zu erklären, warum es zu Hause gut gelaufen ist und auswärts weniger gut. Aber wir wollen jetzt nach vorne blicken und hoffen natürlich, dass wir es in der kommenden Saison besser machen und auch in der Fremde mehr Punkt einfahren.“
In der ersten Pokalrunde steht ja zum Glück ein Heimspiel an gegen den BVB. Müssen sich die Dortmunder warm anziehen?
Gugganig: „Dortmund ist schon der klare Favorit, da müssen wir den Ball flach halten. Wir werden sie wohl nicht zu Hause an die Wand spielen können. Aber im Pokal ist alles möglich. Wir haben zu dem Zeitpunkt schon zwei Pflichtspiele hinter uns, Dortmund noch keines. Das kann unsere Chance sein. Wir bleiben aber ganz bescheiden.“
Aber es ist schon ein frühes Highlight in der Saison, oder?
Gugganig: „Ja, von solchen Spielen träumt man, auch wenn die Chance auf das Weiterkommen auf dem Papier nicht so groß ist. Wir glauben trotzdem an unsere Chance. Wenn wir einen guten Tag erwischen, ist es schon möglich hier ein Zeichen zu setzen.“
Was sind die weiteren Höhepunte der Saison auf die Sie sich freuen?
Gugganig: „Wir haben eine richtig gute Liga in dieser Saison. Köln und Hamburg, das werden schon Highlights. Auch auswärts dann vor 50.000 Zuschauern zu spielen. Das erlebt man in der 2. Liga nicht so oft. Es kommen einige interessante Spiele auf uns zu.“
Nach dem 4. Spieltag ist erstmal Länderspielpause, die Gegner bis dahin sind Sandhausen, Ingolstadt, Paderborn und Duisburg. Was erwarten Sie von diesen Gegnern?
Gugganig: „Bis auf Paderborn kennen wir jeden Gegner aus dem letzten Jahr. Gegen Sandhausen haben wir zu Hause gewonnen. Es ist auch unser großes Ziel zu Hause am ersten Spieltag positiv zu starten.
Gegen Ingolstadt haben wir etwas gutzumachen. Da hatten wir im Auswärtsspiel gar keine Chance. Gegen Paderborn und Duisburg ist auch vieles möglich. Wir sind mit allen vier Mannschaften auf Augenhöhe.“
Mit wie vielen Punkten wären Sie nach diesem Auftaktprogramm zufrieden?
Gugganig: „Es ist schwierig, eine Punktzahl ist zu nennen. Natürlich ist es das Ziel, mit der bestmöglichen Punkteausbeute zu starten. Es spielt jedoch immer noch der Gegner mit. Wie gesagt, wir sind auf Augenhöhe mit ihnen.
Die Tagesform und unsere Herangehensweise werden entscheiden, ob wir gewinnen. Ich bin aber positiv gestimmt, dass wir einen besseren Saisonstart haben werden als letztes Jahr.“
Herr Gugganig, vielen Dank für das Interview!
Noch kein Mitglied bei Interwetten? Jetzt anmelden & bis zu 150€ WM-Bonus sichern!