Arminia Bielefeld: Interview mit Sebastian Schuppan
DSC-Linksverteidiger über Konkurrenz, Ziele & Zukunft
Herr Schuppan, Sie haben in der vergangenen Saison 33-mal gespielt. Trotzdem hat Arminia in Florian Hartherz einen neuen Linksverteidiger geholt. Waren Sie darüber enttäuscht?
Sebastian Schuppan: „Überhaupt nicht. Ich bin das von anderen Vereinen gewohnt, dass man immer einen gleichwertigen Konkurrenten hat und die Positionen doppelt besetzt sind. Letztes Jahr war es ja so, dass ich nominell der einzige Linksverteidiger war und deswegen hat es mich auch nicht überrascht. Da gibt es keinen Grund, sauer zu sein.“
Sehen Sie sich im Zweikampf mit Hartherz aktuell vorne?
Schuppan: „Das weiß ich nicht, das muss der Trainer entscheiden. Ich denke, wir haben ein gutes Verhältnis entwickelt und verstehen uns ganz gut. Es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu bekriegen. Jeder gibt Vollgas und der Bessere oder Formstärkere spielt letztendlich.“
Sie haben zwei Jahre unter Norbert Meier trainiert. Nun ist mit Rüdiger Rehm ein neuer Coach da. Welche Unterschiede gab es in der Vorbereitung?
Schuppan: „Jeder Trainerwechsel bringt generell viele Änderungen mit. Jetzt war es ebenfalls ein relativ großer Sprung. Wir haben viel offensiv trainiert, im Gegenpressing gearbeitet und neue Bewegungen im mannschaftstaktischen Bereich einstudiert. Es dauert sicher noch ein bisschen bis alle Automatismen im Kopf sind, wir haben aber schon gute Fortschritte gemacht und vieles von dem, was der Trainer fordert, umgesetzt.“
In der vergangenen Saison waren Sie an keinem Tor beteiligt. Hoffen Sie unter Rehm auf mehr Möglichkeiten in der Offensive?
Schuppan: „Ich glaube gar nicht, dass das so sehr am Trainer liegt. Ich habe dreimal Aluminium getroffen und einige gute Flanken waren auch dabei. Da gehört auch immer etwas Glück dazu, aber ich war selbst mit der Ausbeute nicht zufrieden. Durch so ein Tal muss man meiner Meinung auch einmal gehen, ich bin jedoch voll motiviert und frohen Mutes, die Bilanz in der neuen Saison zu revidieren.“
Was trauen Sie Arminia in der neuen Saison zu?
Schuppan: „Ich glaube, dass wir in einer starken 2. Liga eine gute Rolle spielen können. Wir haben ausgegeben, dass wir besser sein wollen als letztes Jahr und das heißt, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Ich denke, das ist realistisch. Wir haben die Truppe zusammen gehalten und uns auch gut verstärkt.“
Im ersten Spiel geht’s gegen den KSC. Wie sehen Sie da die Chancen?
Schuppan: „Der KSC ist ein unangenehmer Gegner, der den Ball laufen lässt, trotzdem auch aggressiv spielt. Aber wir spielen zu Hause und wollen die drei Punkte in Bielefeld lassen.“
Sie haben vier Jahre für Dynamo gespielt. Geht der Blick noch oft Richtung Dresden?
Schuppan: „Ich weiß, was da noch vor sich geht und habe im Spieler-/Betreuer-Kreis meine Quellen, mit denen ich öfter mal quatsche. Ich habe mich über den Aufstieg gefreut und dass wir dort wieder ein Spiel haben. Darüber kann man sich als Fußballer nur freuen, weil die Atmosphäre wirklich außergewöhnlich ist.“
Ihr Vertrag läuft bis 2017. Wird das Ihre letzte Saison in Bielefeld?
Schuppan: „Nein, hoffe ich nicht und sehe gar keinen Grund, mich anders umzuschauen. Ich fühle mich mit meiner Familie wohl und Bielefeld ist mein erster Ansprechpartner. Ich hoffe, dass wir da eine Lösung finden können. Seit ich im Sommer 2014 hergekommen bin, habe ich fast alle Spiele gemacht und habe nicht vor, mich anders umzuorientieren.