Amin Younes von Schalke 04 im Interview: „Wir haben Qualität“

Der FC Schalke 04 hat mit dem 2:2 beim HSV einen Achtungserfolg erzielt, Nach dem Spiel sprach Amin Younes über die Situation auf Schalke

Autor: Oliver Jensen Veröffentlicht: Sonntag, 24.11.24 | 01:36

Amin Younes

(Copyright: TimxRehbein/RHR-FOTOx RHR-FOTO/TR)

Der FC Schalke 04 hat mit dem 2:2 beim Hamburger SV einen Achtungserfolg erzielt, da sie zur Halbzeit noch mit 0:2 zurücklagen. Die Mannschaft ist nun seit drei Spielen unbesiegt. Nach dem Spiel sprach Torschütze Amin Younes unter anderem mit Liga-Zwei.de über die Situation auf Schalke.

Herr Younes, Schalke ging zunächst mit einem 0:2 in die Kabine. Wie war die Stimmung in der Halbzeitpause?

Wir sind relativ ruhig geblieben. Wir haben versucht, sachlich zu bleiben. Wir kassierten ein Tor durch einen Standard und ein Tor durch einen individuellen Fehler. Wir haben uns eigentlich vorgenommen, das abzustellen, weil das einfach unglaublich viel Kraft kostet. Aber trotzdem ein großes Lob an Ron (Schallenberg, der den Fehlpass vor dem 1:2 spielte, Anm.d.Red.), wie er weitergemacht hat. Ich denke, das zeugt von Charakter, wie wir dann zurückgekommen sind. Das ist schon in Ordnung. Aber wenn man zwei Tore in Hamburg schießt, sollte es eigentlich für einen Sieg reichen.

Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus dem Spiel mit?

Man hat gesehen, dass wir läuferisch auf der Höhe sind. Wir sind auch spielerisch auf der Höhe. Man hat gesehen, dass wir in ein Spiel zurückkommen können. Das hat auch mit der Qualität zu tun, ansonsten findest du nicht zurück ins Spiel. Keiner lässt sich hängen. Aber wir müssen in Zukunft die Fehler abstellen. Dann wissen wir, dass wir hintenraus den längeren Atem haben können. Wir haben das heute gut unter Beweis gestellt.

Haben Sie gemerkt, dass der HSV nach Ihrem Anschlusstreffer zum 1:2 die Selbstsicherheit verloren hat?

Ja, klar. Wir wussten, dass Hamburg von hinten heraus Fußball spielt, mit einem Torwart, der von hintan raus flach spielen will. Die wollen das Spiel aufbauen. Das bringt natürlich auch Risiken mit sich. Wir hatten uns in der Halbzeit vorgenommen, aggressiver zu sein. Dadurch kamen Ballverluste zustande und wir haben Druck erzeugt. Es war viel möglich heute. Natürlich hatten die Hamburger am Ende auch noch einmal ein, zwei Möglichkeiten. Aber insgesamt bin ich heute echt stolz auf die Mannschaft.

Dennoch hat Ihre Mannschaft in der 1. Halbzeit nicht das gleiche Gesicht gezeigt wie in der 2. Halbzeit. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Wir hatten hier ein Auswärtsspiel. Natürlich kann es passieren, dass Hamburg in einer Phase die bessere Mannschaft ist. Aber du darfst solche individuellen Fehler nicht machen. Das müssen wir abstellen. Ich glaube, wir haben Qualität und können vorne immer gefährlich sein. Das müssen wir im Kopf haben, dann können wir hintenraus die Spiele gewinnen.

Der FC Schalke 04 ist nun seit drei Spielen unbesiegt. Macht Ihnen das Hoffnung, dass die Misere vorbei ist und Ihre Mannschaft nun konstanter funktioniert?

Ja, absolut. Ich glaube, man hat auch schon gegen Regensburg gesehen, dass wir dominant sind und guten Fußball spielen. Wir hatten das Spiel gegen Regensburg verdient gewonnen. Wir finden zueinander. Wir haben jetzt auch ein bisschen Konstanz in der Aufstellung reinbekommen. Das ist natürlich vorteilhaft, dadurch greifen die Dinge ineinander. Jetzt gilt es, in Zukunft konstant zu bleiben.

Auffällig ist, dass auch Sie momentan noch mehr nach hinten arbeiten. Mussten Sie Ihren Spielstil ein bisschen anpassen?

Ja, das gehört dazu. Wir sind jetzt noch nicht in einer Phase, wo es von selbst läuft. Wenn wir in einen Flow kommen wie in der 2. Halbzeit, dann wird es natürlich einfacher. Dann hat man vielleicht kürzere Wege, dann läuft man vorne an und bekommt die Bälle. In der 1. Halbzeit hingegen musste ich weite Wege nach hinten gehen. Ich muss mich da anpassen. Es geht um Schalke 04. Es geht darum, dass wir erfolgreich sind.