HSV: Wer wird neuer Trainer?
Mehrere Kandidaten mit HSV-Vergangenheit
Es war nicht mehr die ganz große Überraschung, dass der Hamburger SV am Sonntagmittag die Trennung von Trainer Steffen Baumgart sowie seinen Assistenten Kevin McKenna und Rene Wagner verkündet hat. Weil sich die Hoffnung auf eine positive Entwicklung mit dem 2:2 am Samstagabend gegen den FC Schalke 04 nicht erfüllt hat, zogen die Hanseaten die Reißleine und gestanden damit ein, vor der Länderspielpause falsch entschieden zu haben.
Anstatt einem neuen Trainer fast zwei Wochen Trainingszeit ohne Pflichtspiel geben zu können, muss der Baumgart-Nachfolger nun in wenigen Trainingseinheiten an den richtigen Stellschrauben drehen. Ob der neue Coach bis zum Gastspiel am Sonntag beim Karlsruher SC gefunden wird, ist allerdings offen. Nicht ausgeschlossen, dass dann wie schon im Februar vor der Baumgart-Verpflichtung interimsweise wieder Merlin Polzin in verantwortlicher Position an der Seitenlinie stehen wird.
Sportvorstand Stefan Kuntz, der ein eigenes Comeback auf der Trainerbank kategorisch ausschließt, betonte nach der Trennung von Baumgart, dass es bei der Nachfolgersuche nicht um eine schnelle, sondern um die richtige Lösung geht.
Ruud van Nistelrooy offenbar im Kandidatenkreis
Den einen Top-Kandidaten gibt es bisher nicht, wenngleich rund ums Volksparkstadion bereits einige Namen kursieren. „Sky“ etwa brachte Ruud van Nistelrooy ins Gespräch, der gerade als Co- und Interimstrainer bei Manchester United verabschiedet wurde. Der niederländische Ex-Nationalstürmer spielte einst auch für den HSV und war 2022/23 Chefcoach der PSV Eindhoven.
Die Runde machen auch die Namen weiterer Ex-Hamburger: die vereinslosen Raphael Wicky, Niko Kovac und Bruno Labbadia wurden von verschiedener Seite bereits genannt. Mit Andre Breitenreiter und Markus Gisdol sind aber noch zwei weitere Trainer mit HSV-Vergangenheit und nicht uninteressantem Profil verfügbar. Ebenso wie der kürzlich bei der TSG Hoffenheim entlassene Pellegrino Matarazzo, der 2019/20 den VfB Stuttgart in ähnlicher Situation übernommen und in die Bundesliga geführt hat.
Urs Fischer ist seit seinem Aus vor rund einem Jahr beim 1. FC Union Berlin ein Trainer, der immer gehandelt wird, wenn in Deutschland ein Job frei wird. Ob der Schweizer zum Gang in die 2. Liga bereit wäre, ist allerdings fraglich. Bei Roger Schmidt ist eine entsprechende Bereitschaft wohl auszuschließen.
Interessante Trainer bei der direkten Konkurrenz
Die im bisherigen Saisonverlauf bei Ligarivalen entlassenen Alexander Zorniger und Torsten Lieberknecht besitzen zwar Erfahrung, dürften aber kaum ins Raster passen, das den HSV-Verantwortlichen vorschwebt. Auch eher schwer vorstellbar wäre – vermutlich für beide Seiten – zum jetzigen Zeitpunkt ein Engagement von Friedhelm Funkel, dessen Verpflichtung nur auf Kurzfristigkeit ausgelegt wäre.
Drei aktuelle Zweitliga-Trainer, die bei ihren Klubs gute Arbeit leisten, könnten unterdessen in den Hamburger Überlegungen eine Rolle spielen. Lukas Kwasniok (SC Paderborn), Horst Steffen (SV Elversberg) und Ex-HSV-Coach Christian Titz (1. FC Magdeburg) müssten allerdings aus gültigen Vertragsverhältnissen herausgeholt werden – was mitten in der Saison durchaus am Veto des jeweiligen Vereins scheitern könnte.
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