HSV: Weiter mit Merlin Polzin?
Wohl keine kurzfristige Trainerentscheidung
Obwohl es für Jonas Meffert aufgrund seiner Armverletzung gar nicht und für den in den Tagen zuvor erkälteten Davie Selke bei Anpfiff nur für einen Platz auf der Bank reichte, hat der Hamburger SV am gestrigen Sonntag beim Karlsruher SC einen wichtigen 3:1-Sieg eingefahren. Im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Steffen Baumgart präsentierten sich die Hanseaten in vielerlei Hinsicht verbessert und nährten die Hoffnung, dass die ersehnte Rückkehr in die Bundesliga in neuer Konstellation in dieser Saison doch gelingen kann.
Wesentlichen Anteil am Umschwung hatte fraglos Interimstrainer Merlin Polzin, der insbesondere mit einem 4-3-3 für zuletzt nicht immer vorhandene Klarheit in Sachen Grundordnung sorgte. Der 34-Jährige schaffte es indes augenscheinlich auch, der Mannschaft in wenigen Tagen den Glauben an die eigene Stärke zurückzugeben, wie ein im Vergleich zu den Wochen zuvor deutlich mutigerer Auftritt erahnen ließ.
Kuntz will die „Welle nicht unterbrechen“
Dass – anders als noch vor dem Spiel in Karlsruhe vermutet wurde – zu Beginn der Woche ein neuer Cheftrainer installiert wird, ist mit der gelungenen Vorstellung unwahrscheinlich geworden. Die längst durchgesickerten Gespräche mit Bruno Labbadia sind dem Vernehmen nach zwar durchaus sehr intensiv geführt worden, doch eine Zusammenarbeit ist deshalb noch längst nicht sicher.
Stattdessen spricht im Moment vieles dafür, dass Polzin auch am kommenden Wochenende gegen den SV Darmstadt 98 in der Verantwortung stehen wird. Mit einem weiteren Erfolg würde der bisherige Assistenzcoach seine Position weiter verbessern. Ohnehin deutete Sportvorstand Stefan Kuntz in der Morgenpost an, nichts verändern zu wollen, solange Leistung und Ergebnisse stimmen: „Du kannst ja letztlich quatschen wie du möchtest, letztlich sind es die Siege, die zusammenschweißen. Und auf jeden Fall werden wir nicht versuchen, so eine Welle zu unterbrechen.“
Klingt so, als hätte Polzin seine Zukunft ein Stück weit selbst in der Hand. Bleibt der HSV auf Erfolgskurs, könnte der Trainer auch nach Weihachten noch Polzin heißen.
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