HSV: Steffen Baumgart zunehmend unter Druck
Entwicklung der letzten Wochen gibt Anlass zur Sorge
Obwohl auch bis dahin längst nicht alles optimal lief, lag der Hamburger SV nach dem 3:1-Sieg am neunten Spieltag gegen den 1. FC Magdeburg mit 18 Punkten im Soll. Der zu diesem Zeitpunkt erreichte Schnitt von zwei Zählern pro Spiel reicht in der Regel für den direkten Aufstieg in die Bundesliga, der im siebten Anlauf endlich gelingen soll.
Drei Spieltage später allerdings steht der HSV nach den Partien bei der SV Elversberg (2:4), gegen den 1. FC Nürnberg (1:1) und nun am Freitag bei Eintracht Braunschweig (1:3) lediglich bei einem Zähler mehr, ist zudem in dieser Phase in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim SC Freiburg (1:2) gescheitert. Und wäre Nürnberg im Volksparkstadion nicht fahrlässig mit seinen Chancen umgegangen, stünden sogar vier Pleiten in Serie zu Buche.
Dass in Hamburg die Alarmsirenen laut schrillen, zumal die Ergebnisse angesichts der gezeigten Leistungen kein Zufall waren, versteht sich von selbst. Immer mehr rückt dabei Trainer Steffen Baumgart in den Fokus, unter dessen Regie bereits im Frühjahr der Aufstieg nicht gelungen ist und der aktuell immer deutlicher vom Erfolgsweg abkommt.
Baumgart hat (noch) keine Antworten
Zwar haben die von Baumgart wiederholt als Problem angeführten individuellen Fehler sicherlich ihren Anteil an der Negativentwicklung, doch darüber hinaus stimmt es in vielen weiteren Bereichen nicht. Während die Defensive weit von der erhofften und für langfristigen Erfolg auch nötigen Stabilität entfernt ist, hakt es im Spiel mit Ball kaum weniger. Nicht zuletzt, weil es Baumgart bisher nicht gelungen ist, zweifellos veranlagte Akteure wie Immanuel Pherai, Adam Karabec oder Marco Richter gewinnbringend einzubauen, wie generell nur wenig Weiterentwicklung einzelner Spieler erkennbar ist.
Und wenn dann mit Fabio Baldé einer der Hoffnungsträger aus dem eigenen Nachwuchs in Braunschweig nur 20 Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Platz geholt wird, mag das zwar objektiv mit der drohenden Gelb-Rot-Gefahr zu begründen sein, doch Sympathien gewinnt Baumgart beim ohnehin längst dem Trainer gegenüber sehr kritisch eingestellten HSV-Anhang damit keine.
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel betonte Baumgart zwar, die Verantwortung zu übernehmen, konnte indes noch nicht mit Antworten auf die unverkennbaren Probleme dienen. Der 52-Jährige ist nun aber mehr denn je gefordert, in der Länderspielpause Lösungen zu entwickeln und seiner Mannschaft für das Heimspiel gegen den FC Schalke o4 am 23. November eine passende Strategie an die Hand zu geben. Ansonsten wird die unterschwellig bereits vorhandene Trainerdiskussion endgültig losbrechen.
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