HSV: Neuer Druck in der Personalie Noah Katterbach
Auf der linken Abwehrseite gehen die Alternativen aus
In zehn Tagen beginnt für den Hamburger SV mit dem Gastspiel beim FC Schalke 04 die Rückrunde. Nach jetzigem Stand wird dann kein Neuzugang die Reise nach Gelsenkirchen antreten und Trainer Tim Walter auch deshalb auf der linken Abwehrseite zu einer Notlösung greifen müssen.
Klar ist, dass mit Miro Muheim der Stammlinksverteidiger auf Schalke keine Option darstellt. Der 25-jährige Schweizer verbüßt nach dem am 16. Spieltag gegen den SC Paderborn (1:2) kassierten Platzverweis den zweiten und letzten Teil seiner Sperre. Ob Nicolas Oliveira, der Muheim zum Ausklang der Hinrunde beim 2:0-Sieg in Nürnberg ansprechend vertreten hat, zur Verfügung steht, ist derweil fraglich. Den 19-Jährigen plagen muskuläre Probleme im Oberschenkel und wird übereinstimmenden Meldungen von „Bild“ und „Abendblatt“ zufolge möglicherweise das Trainingslager im spanischen Sotogrande vorzeitig verlassen, um sich in Hamburg genaueren Untersuchungen zu unterziehen.
William Mikelbrencis, der im September bei der 1:2-Niederlage in Osnabrück auch schon als Linksverteidiger eingesprungen war, zuletzt in Nürnberg aber anstelle des nun wieder fitten Ignace van der Brempt auf seiner bevorzugten rechten Abwehrseite agierte, fällt unterdessen nach einem doppelten Bänderriss im Sprunggelenk auch für mehrere Wochen als Alternative weg.
Heyer als Notlösung – Auch Ambrosius wackelt
Vermutlich wird auf Schalke deshalb Defensiv-Allrounder Moritz Heyer die linke Defensivseite bekleiden, wenngleich der 28-Jährige auf dieser Position als Rechtsfuß sicherlich nicht optimal aufgehoben ist. Zudem könnte Heyer auch als Backup im Abwehrzentrum gefragt sein, da Sebastian Schonlau verletzungsbedingt sicher fehlt und Stephan Ambrosius am heutigen Mittwoch das Vormittagstraining angeschlagen abbrechen musste. Sollte auch Ambrosius ausfallen, würde sich die Viererkette mit van der Brempt, Dennis Hadzikadunic, Guilherme Ramos und Heyer nahezu von selbst aufstellen.
Klar ist angesichts der angespannten Personalsituation, dass der Handlungsdruck wächst und von Sportvorstand Jonas Boldt zeitnah Lösungen in Form von Neuzugängen erwartet werden. Denkbar, dass der HSV gerade im Falle von Noah Katterbach, der in der Rückrunde 2022/23 vom 1. FC Köln ausgeliehen war und zurückkehren soll, nun nicht mehr lange abwarten und um günstige Konditionen pokern kann. Um auf Schalke einen gelernten Linksverteidiger dabei zu haben, wäre Katterbach die naheliegendste Lösung. Auch, weil der 22-Jährige keine lange Eingewöhnungszeit benötigen sollte und mit Blick auf seinen Einsatz am Samstag beim Kölner Testspiel bei Rot-Weiss Essen (4:4) auch direkt einsatzbereit wäre.