HSV: Muheim-Ausfall als Argument für Noah Katterbach?
Letztjährige Leihgabe könnte im Winter wieder Thema werden
Als Miro Muheim am Samstagnachmittag die Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde nach der 1:2-Niederlage des Hamburger SV bei der SV Elversberg auf Krücken verließ, war ein längerer Ausfall des Linksverteidigers zu befürchten, der zuvor von seinem Gegenspieler Paul Wanner am rechten Knöchel erwischt worden war.
Am Montagabend gab es aber zumindest leichte Entwarnung, denn Muheim erlitt keinen Bruch und auch keinen Bänderriss, sondern „nur“ eine schwere Bänderzerrung und eine Kapselverletzung. Allzu lange sollte der 25 Jahre alte Schweizer damit zwar nicht ausfallen, doch ein Mitwirken am Freitag beim nächsten tückischen Auswärtsspiel bei einem Aufsteiger, diesmal beim VfL Osnabrück, ist wenig wahrscheinlich.
Trainer Tim Walter muss somit auf der linken Abwehrseite umbauen und dürfte wie in nach Muheims Ausscheiden in Elversberg kurz nach der Pause auf Allrounder Moritz Heyer zurückgreifen. Der 28-Jährige, der vergangene Saison meist noch als Rechtsverteidiger agierte, ist allerdings keine Optimalbesetzung, wie in Elversberg bei einem leichtfertigen Ballverlust Heyers an der Mittellinie deutlich wurde, die dem HSV beinahe das 0:3 eingebracht hätte.
Zwar gelang just Heyer kurz vor Schluss der Anschlusstreffer, der kurzzeitig noch für Hoffnung auf einen Punkt sorgte, doch nachdem sich der HSV im Sommer nicht zuletzt wegen Heyers Fehleranfälligkeit hinten rechts mit Ignace Van der Brempt neu aufgestellt hat, gilt eine Nachjustierung auf der linken Abwehrseite als zumindest mögliches Szenario für die Wintertransferperiode, um nicht möglicherweise in einem engen Aufstiegsrennen auf eine Notlösung angewiesen zu sein.
Katterbachs Vertrag in Köln läuft aus
Ein heißer Kandidat könnte dann wieder Noah Katterbach werden, der im Frühjahr als Leihspieler des 1. FC Köln elf Zweitliga-Spiele für den HSV bestritt und durchaus zu gefallen wusste, sich allerdings im April einen Kreuzbandriss zuzog. Auch deshalb kam eine Weiterverpflichtung nicht zustande, obwohl Katterbach mehrfach durchblicken hat lassen, gerne in Hamburg bleiben zu wollen. Mittlerweile ist der 22-Jährige aber längst zurück in Köln und könnte bei den Geißböcken auf absehbare Zeit ins Mannschaftstraining einsteigen.
Ob sich Katterbach in der Domstadt noch eine sportliche Perspektive bietet, ist allerdings fraglich. Eine Verlängerung über das aktuelle Vertragsende am 30. Juni 2024 hinaus gilt als unwahrscheinlich, sodass der 1. FC Köln für sein Eigengewächs nur im Januar noch eine zumindest kleine Ablöse generieren könnte. Gut möglich, dass der HSV dann auf den Plan tritt, nachdem Direktor Profifußball Claus Costa erst vor kurzem gegenüber transfermarkt.de verraten hat, Katterbach auch nach Ablauf des Leihvertrages „bei seiner Reha bis zuletzt eng begleitet“ zu haben.