HSV: Eine neue Chance für Levin Öztunali?
Neuzugang zuletzt nur als Joker gefragt
Tabellarisch ist abgesehen von der verpassten Chance, sich schon ein wenig von der Konkurrenz abzusetzen, noch nicht viel passiert. Der Hamburger SV liegt auch nach sieben Spieltagen mit 13 Punkten als Dritter aussichtsreich im Aufstiegsrennen, doch die aktuelle Stimmungslage wird natürlich klar von den jüngsten 1:2-Niederlagen bei den Aufsteigern SV Elversberg und VfL Osnabrück beeinflusst.
Vor allem der mit Ausnahme von Torhüter Daniel Heuer Fernandes, der sogar ein Debakel verhinderte, desaströse Auftritt in Osnabrück gibt Rätsel auf, die zuvorderst Trainer Tim Walter lösen muss. Als erste Reaktion auf die schwer enttäuschende Vorstellung an der Bremer Brücke hat der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer im Training die Zügel angezogen, um die Sinne zu schärfen und die aktuell noch kleine Negativserie schleunigst wieder zu beenden.
Benes wackelt trotz starker Quote
Auch über personelle Änderungen im Vergleich zum vergangenen Freitag dürfte Walter nachdenken und hofft in diesem Zusammenhang sicherlich auf die Rückkehr der zuletzt fehlenden Sebastian Schonlau, Miro Muheim und Immanuel Pherai. Während Schonlau zentral und Muheim links der Viererkette wieder zu mehr Stabilität verhelfen sollen, macht Pherai zumindest Druck auf den mit fünf Toren und drei Vorlagen zahlenmäßig bärenstark gestarteten Laszlo Benes, der seinen Hang zum Phlegma in den letzten Wochen aber wieder verstärkt auslebte.
Anstelle von Benes wäre auch Levin Öztunali eine Option, der zudem auf den offensiven Außenbahnen eine Alternative darstellt. Gerade Jean-Luc Dompé auf dem linken Flügel bot sich zuletzt für eine schöpferische Pause an und wurde schon dort nach einer guten Stunde von Öztunali ersetzt, der sich indes nahtlos in eine nicht funktionierende Mannschaft einfügte und keinerlei Akzente setzen konnte.
Und dennoch könnte der 27-Jährige, der bislang nur an den ersten beiden Spieltagen von Beginn an ran durfte, seitdem vier Mal nur noch eingewechselt wurde, in Anbetracht der Formschwäche der Konkurrenz schon am Freitag gegen Fortuna Düsseldorf eine Bewährungschance erhalten – die es dann aber auch entschlossen zu nutzen gilt.