HSV: Droht der Abgang von Daniel Heuer Fernandes?
Die Nummer eins weckt Begehrlichkeiten
Auch wenn es nicht ganz leicht fällt, bleibt dem Hamburger SV nichts anderes übrig, als schon zwei Tage nach der gegen den VfB Stuttgart unter dem Strich klar verlorenen Relegation (0:3, 1:3) den Blick in die Zukunft und auf den dann sechsten Anlauf in Richtung Wiederaufstieg in die Bundesliga zu richten.
Obwohl noch Gespräche zwischen dem Sportvorstand und dem Aufsichtsrat anstehen, ist aktuell davon auszugehen, dass die Planung weiter in der Hand von Jonas Boldt liegt, der sich schon klar darauf festgelegt hat, an Trainer Tim Walter festhalten zu wollen. Trifft der Aufsichtsrat, der nach dem verpassten Aufstieg von einer Klausel Gebrauch machen und den bis 2025 datierten Vertrag beenden könnte, in der Causa Boldt keine überraschende Entscheidung, ändert sich auf der Ebene der Sportlichen Leitung somit nichts.
Einige Fragezeichen im Kader
Im Kader hingegen wird es definitiv Änderungen geben. Sicher ist, dass Maximilian Rohr nicht von seiner Leihe zum SC Paderborn zurückkehrt. Xavier Amaechi wurde derweil schon vom 1. FC Magdeburg als Neuzugang vorgestellt und Javi Montero wird nach einem enttäuschenden Halbjahr nicht fest von Besiktas Istanbul verpflichtet.
Ob der vom 1. FC Köln ausgeliehene Noah Katterbach, der mit einem Kreuzbandriss wohl bis Jahresende fehlt, in Hamburg bleibt, ist noch offen. Ebenso, ob Sonny Kittel seinen auslaufenden Vertrag verlängert. Einiges wird zudem davon abhängen, ob Ludovit Reis und Robert Glatzel von ihren Ausstiegsklauseln Gebrauch machen.
Vier Top-Klubs aus Portugal interessiert
Letztgenanntes Trio würde sportlich eine große Lücke reißen, die im Fall der Fälle sogar weiter anwachsen könnte. Denn auch der Verbleib von Daniel Heuer Fernandes scheint nicht gänzlich sicher. Der 30-jährige Schlussmann ist seit zwei Jahren die unangefochtene Nummer eins und trotz seines Patzers im Rückspiel gegen Stuttgart einer der besten Torhüter der 2. Liga. Die Leistungen des gebürtigen Bochumers allerdings sind auch andernorts nicht unbeobachtet geblieben. So soll laut der „Sport Bild“ (Ausgabe vom 07.06.2023) bei den vier größten Klubs Portugals – dem FC Porto, Benfica Lissabon, Sporting Lissabon und Sporting Braga – Interesse vorhanden sein. Nicht zufällig, besitzt Heuer Fernandes doch auch die portugiesische Staatsbürgerschaft und lief einst sechs Mal für die U21 des Landes auf.
Die Aussicht auf internationale Spiele könnte Heuer Fernandes einen Wechsel nach Portugal schmackhaft machen, wobei der HSV mit seinem Ansinnen, den 2024 auslaufenden Vertrag zu verlängern, sicherlich auch nicht chancenlos sein dürfte.