Holstein Kiel: Wird’s ein torreicher Auftakt?
Störche offensiv auf einem guten Weg
An das letzte Aufeinandertreffen mit dem SC Paderborn hat man bei Holstein Kiel nicht die besten Erinnerungen. Am 20. April 2019 gingen die Störche vor eigenem Publikum zwar durch Masaya Okugawa in Führung, letztlich aber als 1:2-Verlierer vom Feld. In jener Spielzeit 2018/19 lieferten sich beide Klubs überdies im Hinspiel ein überaus unterhaltsames Duell, in dem Kiel in Paderborn aus einem 1:3-Rückstand ein 4:3 machte, sich aber in letzter Minute noch den 4:4-Ausgleich fing.
Zum Auftakt der neuen Saison darf man nun zumindest als neutraler Fan abermals auf eine kurzweilige Begegnung hoffen, pflegen beide Mannschaften doch seit Jahren eine offensive Spielweise. In Bezug auf die KSV kommen aber noch mehrere Faktoren hinzu, die eher torreiche 90 Minuten erwarten lassen.
Viele Optionen im Offensivbereich
In keinem der fünf Testspiele und auch nicht im DFB-Pokal beim 7:1-Kantersieg beim FC Rielasingen-Arlen konnte die Mannschaft von Trainer Ole Werner hinten die Null halten. Vielmehr waren es in diesen sechs Begegnungen satte 13 Gegentore. Dass mit dem gesperrten Phil Neumann sowie den nach Mittelhandbrüchen noch verletzten bzw. nicht komplett fitten Jannik Dehm und Stefan Thesker gegen Paderborn drei Defensivspieler nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen, kommt noch erschwerend hinzu.
Dafür aber machen die jüngsten Offensivleistungen Hoffnung. Insbesondere bei der Generalprobe gegen Hansa Rostock (3:1) und im DFB-Pokal passte in den offensiven Abläufen schon einiges. Der erfahrene Neuzugang Fin Bartels bildet mit Janni Serra im Zentrum und Fabian Reese auf dem zweiten Flügel eine ebenso bewegliche wie gefährliche Offensivreihe. Jae-Sung Lee, der in der vergangenen Saison mehrfach als Linksaußen oder Mittelstürmer gefragt war, kann so seine Kreativität als einer von zwei Achtern noch besser einbringen, gleichzeitig aber auch immer wieder in die Spitze stoßen.
Die Vielseitigkeit von Lee eröffnet Trainer Werner überdies einige Möglichkeiten, um gegebenenfalls auch ohne Wechsel auf das Spielgeschehen zu reagieren. Mit Finn Porath, der sich im Pokal als Joker auch noch in die Torschützenliste eintragen konnte, Niklas Hauptmann, David Atanga, Ahmet Arslan, Benjamin Girth oder Lion Lauberbach verfügen die Störche zudem über verschiedenste Optionen, um in offensiver Hinsicht auf eine Partie einzuwirken. Gerade zu Beginn mit den vielen Ausfällen dürfte der Fokus aber zu einem nicht unwesentlichen Teil auf der richtigen Balance zwischen Defensive und Offensive liegen. Schließlich hätte man in Kiel sicherlich lieber einen schmucklosen 1:0-Erfolg über Paderborn als ein erneutes 4:4.